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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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Spiegel über dem Kamin. Sie konnte Gabriel im Profil sehen; er runzelte konzentriert die Stirn.
    Seine Fingerspitzen streiften ihre Haut, und Callie erschauerte.
    „Ist dir kalt?“
    „Ein wenig“, schwindelte sie. Dieses Erschauern hatte nichts mit Frieren zu tun, aber alles mit... ihm. Mit seiner Berührung.
    „Dann stellen wir uns näher an den Kamin.“
    Bedächtig arbeitete er sich immer weiter vor. Callie spürte, wie das Kleid langsam aufklaffte, und sie hielt es vor der Brust fest, damit es nicht hinunterrutschte.
    „Soll ich es dir über den Kopf ziehen, oder möchtest du lieber heraussteigen?“
    „Weder noch, danke. Das mache ich später. Wenn du nur bitte die Haken und die Schnüre lösen würdest..."
    Im Spiegel sah sie, wie er schmunzelte, aber er sagte nichts und machte sich an dem Korsett zu schaffen.
    „Ich verstehe nicht, warum ihr Frauen euch so etwas antut“, murmelte er. „Das muss doch furchtbar unbequem sein.“
    „Gar nicht“, versicherte sie. „Es wurde eigens für mich angefertigt, damit ich es unter Abendkleidern und vor allem unter dem Hochzeitskleid tragen kann.“
    „Du siehst wunderschön darin aus“, sagte er, und ihre Blicke trafen sich im Spiegel. Ihr wurde klar, er hatte die ganze Zeit über gewusst, dass sie ihn beobachtet hatte. „Noch schöner siehst du allerdings ohne Korsett aus“, fügte er hinzu und ließ es aufklaffen. Ihr im Spiegel unverwandt in die Augen sehend, strich er mit dem Finger über ihre Wirbelsäule. Obwohl sie noch ihr Hemd trug, glaubte sie seinen Finger direkt auf ihrer Haut zu spüren.
    Hastig trat sie einen Schritt vor und drehte sich zu ihm um. Das offene Hochzeitskleid und das Korsett presste sie wie einen Schutzschild an sich. „Vielen Dank für deine Hilfe“, teilte sie ihm mit. „Jetzt komme ich allein zurecht.“
    Sie konnte den Ausdruck in seinen Augen nicht erkennen, sein Gesicht lag jetzt halb im Schatten. Einen Moment lang glaubte sie, er würde sich nicht von der Stelle rühren, doch schließlich verneigte er sich kurz und sagte: „Gut, dann lasse ich dich allein.“
    Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss, und Callie stieß einen Stoßseufzer der Erleichterung aus. Zumindest redete sie sich ein, dass es Erleichterung war. Sie fühlte sich ein wenig ... leer.
    Sie ließ Kleid und Korsett fallen, stieg aus beidem heraus und drapierte das Hochzeitsgewand sorgfältig über einen Stuhl. Anschließend streckte sie sich und massierte kräftig ihre Rippen. Das Korsett war wirklich nicht unbequem, aber doch ziemlich eng, und Callie war froh, es los zu sein.
    In dem Krug auf dem kleinen Waschtisch war etwas lauwarmes Wasser, das sie benutzte, um sich mit einem Waschlappen und Seife vor dem Kamin zu waschen. Ein Bad wäre ihr lieber gewesen, doch ohne Bedienstete im Haus war das leider nicht möglich.
    Sie durchsuchte die Kommode nach ihren Nachthemden. Sie hatte mehrere gekauft, aber jetzt war nicht eins von ihnen zu finden. Zwei Mal durchstöberte sie alle Schubladen, aber nein, wer auch immer ihre Kleidung eingeräumt hatte, die Nachthemden waren vergessen worden.
    Sie beschloss, in ihrem Unterhemd zu schlafen. Ihr Blick fiel auf das Seidennachthemd, das Tibby ihr geschenkt hatte. Es war geradezu skandalös dünn, aber das Bett war weich und warm. Warum sollte sie ein lieb gemeintes Geschenk also nicht benutzen? Sie zog ihr Unterhemd aus und streifte sich das Nachthemd über. Federleicht glitt es an ihrem Körper hinab wie ein kühler Wasserfall.
    Es fühlte sich himmlisch an. Sie betrachtete sich im Spiegel. Großer Gott, sie wirkte ja beinahe nackt! Sie sah genauer hin. Sie hatte den Eindruck, dass ihre Brüste unterschiedlich groß waren. Das konnte nicht sein. Sie blinzelte. Doch, sie waren es, nicht sehr, aber es bestand eindeutig ein Unterschied. Warum hatte sie das nie zuvor bemerkt?
    Sie hatte sich eben noch nie nackt im Spiegel gesehen. In ihren Gemächern im Palast hatte der einzige Spiegel im Ankleidezimmer gehangen, und dort war sie nie ohne mindestens eine Zofe gewesen, die ihr beim An- und Auskleiden half. Natürlich hätte sie sich eingehend betrachten können, wenn sie gewollt hätte, doch das war eher peinlich, wenn einem dabei jemand zusah.
    Jetzt war sie allein und konnte sich ungestört ansehen. Und das, tat sie. Sie verdrehte sich, um sich von hinten begutachten zu können. Sie fand sich ein wenig zu rundlich, vor allem ihre Kehrseite . In Kleidern fiel das nicht so auf, vielleicht lag es am Nachthemd. Prüfend

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