Devil Riders 1 Herz im Sturm
will dich halten und bewahren ... dich lieben und ehren ...“
Sie wollte das nicht hören. Papiergelübde, falsche Versprechungen.
Schließlich war sie an der Reihe, die Worte des Geistlichen nachzusprechen. „Ich, Caroline Serena Louise, nehme dich, Gabriel Edward Fitzpaine Renfrew, zu meinem Gemahl. Ich will dich fortan halten und bewahren, in guten wie in schlechten Zeiten, in Glück und Unglück, in Krankheit und Gesundheit, dich sie murmelte das nächste Wort nur undeutlich, und dich erneutes Murmeln, „bis dass der Tod uns scheidet.“
Der Geistliche sah sie an und runzelte die Stirn. Ihr Versprechen, Gabriel zu lieben und zu ehren, war kaum zu hören gewesen.
Callie warf Gabriel einen zaghaften Blick zu. Er hielt die Lippen fest aufeinandergepresst. Sie hatte ihn bereits vorgewarnt, dass sie ihm nicht versprechen würde, ihn zu lieben und ihm Gehorsam zu leisten. Daran hielt sie sich. Das Versprechen, einen Ehemann zu lieben, hatte ihr schon einmal das Herz gebrochen; noch einmal würde ihr das nicht passieren. Schon gar nicht bei einer Zweckehe.
Es war nicht ihre Schuld, dass über hundert Leute mit ansehen mussten, wie sie ihren neuen Ehemann in Verlegenheit brachte. Sie hatte nicht vorgehabt, vor so vielen Zeugen zu heiraten.
Der Geistliche sah Gabriel fragend an. Als der nur knapp den Kopf schüttelte, zuckte der Geistliche die Achseln und vollendete die Trauzeremonie. Callie war so erleichtert, dass sie den Satz „Sie dürfen die Braut jetzt küssen“ fast überhört hätte.
Gabriel wandte sich ihr zu und sah sie einen scheinbar endlosen Moment lang eindringlich an. Dann hob er sie plötzlich hoch und küsste sie vor allen Anwesenden auf den Mund. Es war ein stolzer, besitzergreifender Kuss; ein in aller Öffentlichkeit abgegebenes Versprechen.
Es wühlte sie zutiefst auf, dass er sie so küsste; so voller Leidenschaft und ohne jede Zurückhaltung, mitten in einer Kirche, vor über hundert Zeugen. Es sollte schließlich nur eine Ehe auf dem Papier werden.
Oder etwa nicht?
Nach der Hochzeit wurden alle Anwesenden zu einem Hochzeitsfrühstück - obwohl es mittlerweile schon bald Abend war - nach Alverleigh House eingeladen, sehr zur Überraschung des Bräutigams und der Braut. Alle außer dem frischgebackenen Ehepaar und dem Trauzeugen Harry hatten Bescheid gewusst. Wie sich herausstellte, hatten Lady Gosforth, der Earl of Alverleigh und Nash Renfrew den Hochzeitstag genau geplant. In enger Absprache untereinander war es ihnen gelungen, einige der einflussreichsten Londoner zur Hochzeit einzuladen.
Nash erklärte Callie den Grund: Je mehr wichtige Leute anwesend waren, die Druck auf die Regierung ausüben konnten, Graf Antons Antrag abzulehnen, desto besser war es.
Der Tag war voller Überraschungen gewesen, also fand Callie sich damit ab. Man hatte ihr ihre „schlichte Zeremonie im kleinsten Kreis“ vollkommen aus der Hand genommen, daran war nichts mehr zu ändern. Außerdem geschah das alles nur Nicky zuliebe, Wie hätte sie sich da gegen so viel Freundlichkeit auflehnen können ?
Mehrere Male ertappte sie sich bei dem Wunsch, das alles möge echt sein. Sie unterdrückte diese Gedanken jedoch sofort wieder.
Gabriel und Harry waren wütend auf den Earl, weil er die Organisation des Tages einfach an sich gerissen hatte und nun auch noch die Feier ausrichtete. „Was für eine selbstherrliche Art“, sagte Gabriel ungehalten zu Nash. „Sag ihm, ich lasse mich nicht von ihm bevormunden! Der Teufel soll mich holen, wenn ich nach seiner Pfeife tanze!“
„Es ist ein Friedensangebot, Gabriel“, erwiderte Nash. „Eine Entschuldigung für die Fehler der Vergangenheit.“
„Ich brauche seine ...“
„Damit gibt er in aller Öffentlichkeit bekannt, dass er sich auf die Seite deiner Frau stellt. Jeder hier in der Kirche wird zu der Feier kommen, um die Prinzessin kennenzulernen.“
Gabriel warf Nash einen aufgebrachten Blick zu, hielt aber den Mund. Verdammter aalglatter Diplomat. Er hatte das Einzige gesagt, das Gabriel davon abhalten konnte, den Earl vor aller Augen zu verprügeln.
Er sah Harry an, doch der zuckte nur die Achseln. „Du hast keine andere Wahl, Gabriel, und das weißt du. Überlistet.“ Er wandte sich an Nash. „Das heißt jedoch nicht, dass ich auch zu der Feier kommen muss.“
Gabriel packte ihn am Ellenbogen. „Oh doch, du kommst, Harry. Wenn ich meinen Stolz herunterschlucken muss, dann kannst du das auch.“
Harry wollte zurückweichen, sah dann aber
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