Devil Riders 1 Herz im Sturm
Pferde zu versorgen. Anschließend kümmerte er sich um die Getränke.
Luke und Ethan hielten draußen an der Straße Wache.
„So, Nicky“, meinte Gabriel, als sie in der Gaststube saßen, „jetzt erzähl noch einmal von Anfang an, und lass keine Einzelheit aus.“ Nicht alles an der Geschichte hatte für ihn einen Sinn ergeben, aber er hatte bisher auch nur Bruchstücke davon mitbekommen. „Die Männer, die dich entführt haben - haben die dich über das Dach weggetragen?“
„Nein, sie haben mich verschnürt wie einen Kartoffelsack und mich an einem Seil aus dem Fenster heruntergelassen. Ich konnte zwar etwas sehen, aber nicht um Hilfe schreien, wegen des Knebels. “ Gabriel nickte. „Du warst sehr tapfer. Was geschah dann?“ „Da stand eine Kutsche, in die haben sie mich gesetzt. Sie war schmutzig und stank nach Zwiebeln. Dann sind wir losgefahren, und dann kam der Graf, und er ... er ...“ Die Unterlippe des Jungen bebte, aber er schaffte es dennoch, weiterzusprechen. „Er hatte eine Flasche mit irgendeinem ekligen Getränk, und ich musste etwas davon trinken.“
Gabriel stieß einen halblauten Fluch aus.
„Ich dachte, es wäre Gift, wie damals bei meinem kleinen Hund“, fuhr Nicky fort. „Ich habe mich gewehrt, aber ich konnte nichts tun. Er hat mir das Zeug eingeflößt, aber ich habe es nicht hinuntergeschluckt. Ich habe es dann unauffällig ausgespuckt, er hat es gar nicht bemerkt. Trotzdem muss ich ein bisschen davon geschluckt haben, denn danach weiß ich nichts mehr. Als ich wieder aufgewacht bin, waren wir irgendwo auf dem Land, und ich war auch nicht mehr gefesselt, aber immer noch in diese Decke gewickelt. Ich war müde und mir war ein bisschen schlecht, also bin ich einfach liegen geblieben und habe mich nicht bewegt, nicht einmal, als wir anhielten und der Graf kam, um nach mir zu sehen. Sie hielten an, um die Pferde zu wechseln, und der Graf ging ins Gasthaus. Da bin ich dann aus der Kutsche geklettert. Einer der Soldaten hat mich gesehen, aber er hat sich nur verneigt und gesagt, er wäre froh, dass ich endlich frei wäre und nach Hause kommen würde.“
„Er hat was ?“
Nicky zuckte die Achseln. „Er wollte, dass ich im Gasthaus etwas esse, aber ich sagte, ich müsse zuerst einmal ... na, du weißt schon. Das hab ich dann auch gemacht.“
„Und er hat dich einfach gehen lassen? Ganz allein?“ Gabriel tauschte einen Blick mit Nash und Rafe.
Nicky nickte. „Ja, und dann verschwand er auch im Gasthaus. Ich fand die Pferde, die schon gesattelt waren, und band sie alle los. Eins behielt ich für mich, die anderen habe ich freigelassen. Ich bin auf meins gestiegen - es war ein bisschen schwierig ohne deine Hilfe, Gabriel, aber ich habe es geschafft - und bin weggeritten.“ Gabriel runzelte die Stirn. „Der Soldat wusste, wer du bist?“ „Ja, er nannte mich Prinz Nikolai. Er hat aber nicht gesehen, wie ich das Pferd gestohlen habe, ich glaube, dann hätte er mich doch zurückgehalten.“
Gabriel war verwirrt. Der Soldat hätte Nicky aufhalten müssen, sobald er sah, dass der Junge frei war. Das ergab keinen Sinn. So viel Mühe auf sich zu nehmen, den Jungen zu entführen, und ihn dann einfach fortgehen zu lassen ... Das war doch Irrsinn!
Nicky schmunzelte. „Niemand hat damit gerechnet, dass ich vielleicht reiten könnte. Ich habe gehört, wie der Graf geflucht und alle angebrüllt hat!“
Gabriel musste über Nickys Gesichtsausdruck lachen. Er wirkte nicht im Geringsten eingeschüchtert durch sein Abenteuer, sondern frohlockte geradezu über seinen Sieg. Warum auch nicht? Er hatte sich selbst auf die denkbar beste Weise gerettet.
Trotzdem war es eine äußerst merkwürdige Geschichte, und Gabriel war fest entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen.
Hufgeklapper wurde draußen laut, dann ertönte Rafes Pfiff. „Mach dich auf etwas gefasst, Nicky“, sagte Gabriel. „Deine Mutter ist da.“
Eine Sekunde später stürmte ein kleiner Wirbelwind in einem riesigen Pelzumhang zur Tür hinein. „Nicky, oh, Nicky!“, rief Callie und schloss ihren Sohn überschwänglich in die Arme. „Ist alles in Ordnung mit dir? Haben sie dir auch nicht wehgetan?“
„Nein, Mama, mir geht es absolut großartig!“
Sie stutzte. „Absolut großartig?“ Sie starrte ihn kopfschüttelnd an, lachte und wischte sich gleichzeitig eine Träne fort. „Wie kann es dir absolut großartig gehen?“ Sie umarmte ihn erneut fest.
„So ist es aber, Mama! Ich habe Graf Anton ganz allein
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