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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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öffnete sie und stieß einen Pfiff aus. Seine Hündin Juno stürzte fröhlich mit dem Schwanz wedelnd in die Küche. „Da“, sagte er und zeigte auf die Honigmilch auf dem Boden.
    „Nein! keuchte der Junge und stellte sich zwischen den Hund und die Milch.
    Juno wedelte noch einmal kurz mit dem Schwanz - sie mochte Kinder -, aber Fressen ging bei ihr vor, und so schob sie sich an dem Jungen vorbei und leckte die Milch auf. Die Frau und das Kind starrten Gabriel an, als wäre er ein Ungeheuer.
    Gabriel nahm eine neue Tasse aus dem Schrank und schüttete heiße Milch aus dem Topf hinein. Zwei Augenpaare beobachteten ihn wie gebannt.
    „Er hat vorhin noch etwas anderes hineingetan“, berichtete Nicky seiner Mutter.
    „Aus diesem Topf hier, ja.“ Gabriel rührte einen Löffelvoll von einer zäh fließenden Masse in die Milch. „Das ist Honig. Warme Milch mit Honig. Davon kann man gut schlafen.“ Er trank aus der Tasse und hielt sie anschließend Nicky hin.
    Eine ganze Weile sagte keiner etwas. Juno hatte die Milch restlos aufgeleckt, noch ein, zwei Pastetenkrümel gefunden und war jetzt bereit, ihre Bekanntschaft mit dem Jungen zu vertiefen. Sie stupste ihn freundlich mit der Schnauze an und wollte von ihm gestreichelt werden. Nicky befühlte ihre weichen Ohren, die kalte, feuchte Schnauze und sah ihr prüfend in die Augen. Froh über so viel Aufmerksamkeit wedelte sie mit dem Schwanz.
    Der Junge und die Frau sahen von dem Hund zu dem Mann, zur Milchtasse und wieder zu dem Hund.
    „Manchmal muss man den Menschen einfach vertrauen“, sagte Gabriel ruhig und stellte die Tasse auf den Tisch. „Wenn ich Ihnen etwas zuleide tun wollte, hätte ich Sie beide von der Klippe stoßen und mir viel Mühe ersparen können.“
    Lange Zeit regte sich niemand. Callie versuchte, seinen Blick zu deuten. Seine Augen waren klar und blau. Aber man konnte doch einem Mann nicht nur vertrauen, weil er blaue Augen hatte ...
    Sie dachte daran, wie er sie vom Abgrund weggezogen und sie auf dem Pferd fest im Arm gehalten hatte, eingehüllt in seinen Umhang, um sie vor dem Regen zu schützen.
    In die blauesten Augen starrend, die sie je gesehen hatte, nahm sie die Tasse und trank einen Schluck Milch. Sie war warm und schmeckte nach Honig. Nach nichts anderem, genau wie er gesagt hatte. Sie kostete noch einmal, nur um sicherzugehen.
    Die Hündin stupste Nicky erneut an; ihre braunen Augen schimmerten feucht und vertrauensvoll. Ihr fehlte nicht das Geringste.
    Langsam fiel die Anspannung von Callie ab. Sie nickte, gab Nicky die Tasse und legte das Messer zurück auf den Tisch. Mit zitternden Knien ließ sie sich wieder auf dem Stuhl nieder.
    Vorsichtig trank Nicky von der Milch. Juno holte einen kleinen Stock aus dem Korb neben dem Herd und legte ihn dem Jungen erwartungsvoll vor die Füße.
    „Nein, Juno, kein Stöckchenwerfen im Haus“, sagte ihr Herr streng. „Leg ihn zurück.“ Zu Nickys Erstaunen brachte Juno den Stock mit hängender Rute wieder in den Korb und kehrte zu dem Jungen zurück, um sich von ihm trösten zu lassen. Nicky leerte rasch seine Tasse, setzte sich auf den Teppich und schlang die Arme um die Hündin.
    „Möchten Sie auch etwas Milch?“, fragte Mr Renfrew an Callie gewandt.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, vielen Dank.“ Sie schloss die Augen. Ihr war übel. Der Zwischenfall mit der Milch hatte wieder alle bösen Erinnerungen in ihr geweckt. Sie durfte in ihrer Wachsamkeit niemals nachlassen.
    „Mrs Barrow hat Ihnen etwas Trockenes zum Anziehen gebracht“, hörte sie Mr Renfrew kurze Zeit später sagen. Wenigstens glaubte sie, es wäre nur kurze Zeit vergangen. Callie schlug die Augen auf. Wo war Nicky? Sie konnte doch nicht schon wieder eingenickt sein, oder?
    „Er schläft“, sagte der Mann, der offensichtlich ihre Gedanken gelesen hatte.
    Ihr Sohn lag fest schlafend neben der großen schwarzbraunen Hündin auf dem Teppich, die Arme immer noch um das Tier geschlungen. Junos Schnauze ruhte auf seiner Schulter. Callies Kehle schnürte sich zusammen bei dem Gedanken an den Welpen, den er verloren hatte.
    „Er ist vollkommen fertig, der arme kleine Kerl!“, meinte Mrs Barrow leise. „Bringen Sie ihn nach oben ins Bett, Mr Gabriel. Inzwischen helfe ich der Missy beim Umziehen.“
    Mr Gabriel bückte sich und hob Nicky auf seine Arme. Die Hündin stand ebenfalls auf, eindeutig entschlossen, mitzukommen.
    Callie erhob sich.
    „Nein, bleiben Sie hier“, wehrte er ab. „Nicky schläft tief und fest,

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