Devil Riders 1 Herz im Sturm
mit Sicherheit überzeugt gewesen. Wie konnte ein Mann nicht sehen, was für ein Schatz sie war? Er betrachtete die kleine, rundgesichtige, stupsnasige Prinzessin mit den dunklen Haaren, die so viel Salbe auf ihm verteilte, dass man damit ein Boot hätte abdichten können.
Tief in Gedanken an die Vergangenheit versunken, starrte sie blicklos auf seine Brust und bearbeitete seine Brustwarzen mit der Salbe.
Schmerzen konnte er lautlos ertragen. Das jedoch nicht. Er stöhnte leise auf. Sie merkte es nicht und rieb weiter konzentriert und mit abwesender Miene über seine Brust. Er stöhnte erneut und drückte unwillkürlich den Rücken durch.
Sie zuckte zusammen und kehrte in die Gegenwart zurück. „Es tut mir so leid, dass Sie das hier erleiden ...“
„Schsch“, machte er und legte ihr einen Finger an die rosigen Lippen. „Zerbrechen Sie sich darüber nicht den Kopf. Mrs Barrow hatte recht, ab und zu genieße ich einen guten Kampf wirklich.“
Sie sah auf seine Blutergüsse, die jetzt vor lauter Salbe glänzten. „Wie können Sie so etwas genießen? Wie kann überhaupt jemand so etwas genießen?“
„Es ist eine ... Form der Erleichterung.“ Er merkte, dass sie ihn nicht verstand, und fügte hinzu: „Ein bisschen wie ... hm ... bei einer Zusammenkunft.“
„Zusammenkunft?“ Sie warf ihm einen verwirrten Blick zu. „Wie bei einer Tagung?“
„Nein, ich meinte eher wie bei einer ehelichen Zusammenkunft. Im Schlafzimmer .“
„Ach.“ Sie sah zu Boden. „Das. Ich verstehe.“
Sie schwiegen beide für eine Weile. Sie widmete sich wieder den Blutergüssen auf seiner Brust und rieb sie mit federleichten, sinnlichen Bewegungen ein. Die Gefühle, die sie in ihm auslöste, waren betörend und qualvoll zugleich.
Gabriel beobachtete die verschiedenen Emotionen, die sich auf ihren Zügen abwechselten, und erkannte, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte. Sie wusste nicht, wie verführerisch ihre Berührungen für ihn waren; wusste nicht, dass er um seine Beherrschung rang, dass er deswegen so angespannt war, weil er gegen seine Erregung ankämpfte, nicht gegen die Schmerzen.
Für ihn stand eindeutig fest, dass sie ein über alle Maßen sinnliches Geschöpf war; die Eindringlichkeit, mit der sie sich darauf konzentrierte, die stechend riechende Salbe in seine Haut einzumassieren, ihre samtig dunklen Augen, die vor Anstrengung leicht geschürzten vollen Lippen, die nachdenklich zusammengezogenen seidigen Augenbrauen - er hätte wetten mögen, dass sie sich in Gedanken an einem ganz anderen Ort, in einer ganz anderen Zeit befand.
Auch ihr Verlangen regte sich offenbar. Ihre Atemzüge gingen schneller, und sie leckte sich unbewusst über die Lippen. Am liebsten hätte er wieder aufgestöhnt. Nur ein paar Zentimeter weiter, und er hätte ihre Lippen kosten können. Und sie seine.
Unendlich sinnlich.
Er erinnerte sich, mit welch halb widerwilligem, halb trotzigem Genuss sie an diesem Morgen den Speck verspeist hatte; an die Art, wie sie erst ihr Behagen unterdrückt und es sich dann doch genüsslich hatte gefallen lassen, als er ihr die Füße abgetrocknet hatte.
Und doch schien sie von den sinnlichen Freuden zwischen Mann und Frau keine Ahnung zu haben.
Ungläubig starrte Gabriel auf ihren wundervollen Mund. Neun Jahre Ehe, und sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein guter Kampf eine ähnliche Erleichterung von lange aufgestauten Empfindungen mit sich bringen konnte wie ... wie hatte sie es noch einmal genannt? Das.
Sinnlich, aber prüde. Wenn sie nur annähernd geahnt hätte, welche Wirkung ihre Berührung auf ihn hatte, wäre sie längst in die entgegengesetzte Ecke des Zimmers geflüchtet.
„Sie haben wirklich keine Ahnung, nicht wahr? War ihr Ehemann ein Mönch?“
„Natürlich nicht“, widersprach sie. „Ich sagte Ihnen doch, er war ein Prinz. Und wie meinen Sie das, ich hätte keine Ahnung? Keine Ahnung wovon?“
„Davon“, erwiderte er und zog sie in seine Arme.
9. Kapitel
Er hatte sie vollkommen überrumpelt. Sie rang nach Luft und wollte zurückweichen, aber er schlang die Arme fest um sie. Sie legte die Hände an seine Brust und spürte seinen Herzschlag unter ihren Fingern, schneller als zuvor.
Er legte einen Arm um ihre Taille, mit der anderen Hand strich er aufreizend über ihren Rücken bis hinauf zu ihrem Nacken und streichelte sie dort behutsam und liebkosend.
Ein Schauer überlief sie. „Was ... was machen Sie da?“, brachte sie mühsam hervor.
„Ich zeige es
Weitere Kostenlose Bücher