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Devil Riders 1 Herz im Sturm

Devil Riders 1 Herz im Sturm

Titel: Devil Riders 1 Herz im Sturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gracie
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akzeptiert haben“, meinte er, nachdem Nicky das Zimmer verlassen hatte.
    „Ich werde doch Nickys Weiterentwicklung zum Prinzen nicht im Wege stehen.“ Sie warf Gabriel einen Blick zu. „Ich nehme nicht an, dass Sie sich ebenfalls Ungeziefer eingefangen haben.“
    „Nein. Das ist heute nicht Ihr Glückstag.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher“, erwiderte sie gedehnt und unterdrückte ein Lachen. „Sie haben meinem Sohn eben durchs Haar gestrichen, und seit ein paar Minuten kratzen Sie sich andauernd. Vielleicht sollten Sie lieber auch Mrs Barrow aufsuchen.“
    10. Kapitel
    Callie langweilte sich. Sie hatte den ganzen Vormittag über genäht und sehnte sich jetzt nach einer Abwechslung. Die Bücher in der Bibliothek reizten sie nicht - offenbar hatte Großtante Gertie frivole Lektüre, wie Callie und Tibby sie für ihr Leben gern lasen, nicht geduldet, denn es gab nicht einen einzigen Roman. Sie hatte keine Korrespondenz zu erledigen und niemanden, mit dem sie sich hätte unterhalten können.
    Sie hatte sogar Mrs Barrow angeboten, ihr bei der Einweisung der neuen Bediensteten zu helfen, aber dieses Angebot war entsetzt abgelehnt worden. Eine Prinzessin, die eine Schar nutzloser schusseliger Mädchen beaufsichtigte? Gott bewahre! Mit diesem Ausruf war Mrs Barrow wieder verschwunden.
    Die Prinzessin verspürte eine vage Seelenverwandtschaft mit den nutzlosen schusseligen Mädchen und nahm widerwillig ihr Nähzeug wieder zur Hand.
    Rufe und Hufeklappern draußen im Hof ließen sie aufspringen und zum Fenster eilen. Zwei Pferde trotteten in einem großzügigen Kreis, in dessen Mitte Gabriel stand, zusah und Anweisungen gab.
    Jim klammerte sich wie ein kleiner Affe an den Rücken des vorderen Pferdes, und sein Gesicht leuchtete vor Aufregung.
    Ihr Sohn saß auf dem zweiten Pferd, aufrecht und sehr blass, die Miene angespannt vor Furcht, die Hände in korrekter Haltung.
    Callie presste die Hand vor ihren Mund. Wie oft hatte sie diese Szene schon mit angesehen; der Auftakt zu dem Moment, in dem Nicky wieder einmal zu Boden stürzte und zusammengekrümmt und voller Scham liegen blieb; ein Versager wie gehabt.
    Gabriel rief irgendetwas, und sie sah, wie Nicky erstarrte und sein Pferd zum Stehen brachte. Ängstlich wartete er ab, als der große Mann stirnrunzelnd auf ihn zuging.
    Wenn er es wagen würde, ihren Sohn anzuschreien ... Callie bereitete sich innerlich darauf vor, ihrem Sohn zu Hilfe zu eilen. 
    Gabriel stand jetzt auf der anderen Seite des Pferds, hantierte mit irgendetwas herum, und plötzlich erkannte Callie, dass er den Steigbügel anders einstellte. Sie zuckte zusammen. Sie hatte noch nicht einmal bemerkt, dass das Pferd gesattelt war. Bislang war ihr Sohn immer nur auf ungesattelte Pferde gesetzt worden.
    Gabriel sagte noch etwas und trat einen Schritt zurück. Nicky sah ihn erstaunt an und grinste. Sein Pferd setzte sich wieder in Bewegung.
    Callie sah atemlos zu.
    Je länger die Pferde im Hof im Kreis gingen, desto lockerer wurde Nicky. Sein Gesicht wirkte nicht mehr so versteinert, und er fing sogar an, Jim etwas zuzurufen. Callie hätte zu gern gehört, was er sagte, aber sie konnte sich einfach nicht vom Fenster wegbewegen.
    Wieder sagte Gabriel etwas, und die Jungen trieben ihre Pferde zu einem leichten Trab an. Einen schrecklichen Moment lang schwankte Nicky unsicher hin und her, er war ganz blass vor Furcht vor dem unweigerlichen Sturz. Doch dann gab Gabriel ihm einen Rat, und plötzlich passte Nicky sich dem Rhythmus des Tieres an und wippte mühelos auf und ab.
    Callie merkte erst jetzt, dass sie sich auf die Fingerknöchel gebissen hatte. Selbst aus der Entfernung konnte sie sehen, wie stolz Nicky sich auf dem Pferd hielt.
    Er ritt. Nicht ohne Sattel, nicht schnell, aber allein und ohne Hilfe.
    Er sah zum Fenster hinauf und entdeckte sie dort. Seine Augen leuchteten auf. Mutig hob er die Hand und winkte ihr hastig zu. Sein kleines Gesicht strahlte vor Glück.
    Callie winkte zurück und hoffte, er konnte nicht sehen, wie sie mit den Tränen kämpfte. Mit neuer Entschlossenheit konzentrierte der Junge sich wieder auf seine Reitstunde.
    Callies Blick fiel auf den Mann mitten im Hof. Er beobachtete sie mit einem rätselhaften Gesichtsausdruck.
    Mit den Lippen formte sie das Wort „Danke“, und er lächelte ihr zu, ehe er sich wieder zu den Jungen umdrehte.
    Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Es war schwerer, als sie gedacht hatte, sich vor ihm zu schützen. Er hatte eine Art, all ihre

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