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Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)

Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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geschnitten, mit einer offenen Küche, die durch einen Frühstückstresen vom Wohnzimmer getrennt ist. Panoramafenster bieten einen herrlichen Ausblick auf den Park. Das sei tausendmal besser als ein eigener Garten, behauptet Jen. Zumindest kann sie ihn nicht vertrocknen lassen.
    Jen macht den Wein auf und deutet mit einem Nicken auf den DVD -Stapel auf dem Couchtisch. »Und? Kommst du von selbst auf meine Überraschung?«
    »Es hat etwas mit Marc Blackwell zu tun«, antworte ich langsam.
    Ich nehme die oberste DVD . Mit den Augen eines Fremden – ein Kunstfilm, der bei den Kritikern viel Lob geerntet, den Durchbruch aber nie ganz geschafft hat. Ich drehe die Hülle um und blicke in das Gesicht des jugendlichen Marc Blackwell. »Er sieht so jung aus. Das muss der erste Film sein, in dem er mitgespielt hat.«
    »Nein«, widerspricht Jen und gießt den Wein in kostbare Kristallgläser. »Seine ersten Rollen hatte er schon als Kind. Und Werbespots hat er auch gedreht. Sein Vater war offenbar ziemlich ehrgeizig und hat Marcs Karriere schon sehr früh angekurbelt.«
    »Also war er ein Kinderstar?«
    Jen nickt. »Wart’s ab, was ich sonst noch über ihn herausgefunden habe.«
    »Was denn?«
    »Ich habe im Büro ein bisschen recherchieren lassen«, erklärt Jen. »Offenbar tut er alles für die Leute, die ihm wichtig sind. Es ist nur eine Handvoll, die verteidigt er aber wie eine Löwin ihre Jungen.«
    »Wirklich?« Ich ziehe die Brauen nach oben. »Und wer gehört zu seinem engsten Kreis?«
    »Das Verhältnis zu seinem Vater war offenbar immer angespannt, und seine Mutter ist vor vielen Jahren gestorben. Aber er hat eine Schwester, außerdem ist er sehr eng mit einer Frau namens Denise Crompton befreundet.«
    »Seine Mutter ist gestorben?«, murmle ich, während mir wieder einfällt, wie eisig er beim Vorsprechen war. »Das erklärt vielleicht, weshalb er nicht gerade warmherzig gewirkt hat.«
    »Blödsinn.« Jen schüttelt den Kopf. »Du hast deine Mutter auch verloren und bist einer der warmherzigsten Menschen, die ich kenne.«
    »In gewisser Weise hat es mir sogar geholfen, mich zu öffnen«, erkläre ich. »Die Tatsache, dass ich sie verloren habe, meine ich. Aber vermutlich kann so ein Erlebnis auch ins Gegenteil umschlagen und einen erst recht verschlossen machen.« Ich schlucke. »Denise Crompton – sie war auch beim Vorsprechen. Sie unterrichtet Musik und Tanz am College.« Ich setze mich aufs Sofa. »Und er beschützt sie vor der Öffentlichkeit, sagst du?«
    »Aber hallo.« Wieder nickt Jen. »Er ist bekannt dafür, dass er sich gnadenlos mit jedem Paparazzo anlegt, der auch bloß in ihre Nähe kommt. Dasselbe gilt für seine Schwester. Offenbar ist sie drogensüchtig und hat einen kleinen Sohn. Er unterstützt sie finanziell, doch sie gibt das ganze Geld für Heroin aus. Es heißt, einmal hätte er sogar ihren Freund zusammengeschlagen, ihn danach aber mit Geld bestochen, damit er nicht an die Presse geht.«
    »Die Vorstellung, dass ich bald Schauspielunterricht bei ihm haben werde, ist wirklich schräg. Er ist so …« Ich lasse mich auf dem Sofa zurücksinken.
    »Heiß«, wirft Jen ein. »Wie hat er bei deinem Vorsprechen ausgesehen?«
    »Ganz anders als auf der Leinwand«, antworte ich. »In seinen Filmen sieht er schon hammermäßig aus. Die Art, wie er sich bewegt, mit seinen Rollen verschmilzt. Diese Aura, die ihn umgibt. Aber in der Realität ist er … Keine Ahnung, ich war jedenfalls völlig fasziniert von ihm. Nicht nur, weil er gut aussieht. Das tut er natürlich auch, aber auf eine merkwürdige Weise. Er ist so blass und hatte ganz hohle Wangen. Trotzdem war etwas in seinen Augen. Sie hatten so etwas Durchdringendes. Eine Kraft, so als könnte ihn nichts und niemand wirklich berühren.«
    »Aber trotzdem superattraktiv, stimmt’s?«
    Wieder sehe ich Marc in seinem schwarzen, eng anliegenden Hemd und mit seinen blauen Augen vor mir, die mich förmlich durchbohrt haben. »Ich denke, so kann man es bezeichnen.«
    »Wie willst du irgendetwas lernen, wenn du ihn die ganze Zeit anstarren musst?«
    »Wie gesagt, er ist ein hervorragender Schauspieler«, gebe ich lachend zurück. »Absolut unglaublich. Ich kenne niemanden, der so eins wird mit seinen Rollen.«
    »Weil er total durchgeknallt ist«, stellt Jen fest. »Wie viele gute Schauspieler. Vielleicht sogar alle.« Wir brechen in Gelächter aus.
    »Vielleicht ist er ja gar nicht so durchgeknallt«, widerspreche ich und bekomme dabei eine Gänsehaut.

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