Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)

Blackwell. Um die beste Schauspielausbildung des Landes zu erhalten.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, Sie um Ihre Meinung gebeten zu haben, Miss Jefferson«, würgt Marc sie gnadenlos ab. »Und solange ich Sie nicht darum gebeten habe, will ich sie auch nicht hören. Wenn Sie eine Frage haben, heben Sie die Hand, und ich entscheide, ob sie eine Antwort verdient oder nicht.«
    Cecile sieht aus, als würde sie vor Wut platzen, sich vor allen anderen so abkanzeln lassen zu müssen, ist aber klug genug, sich nicht mit ihm anzulegen.
    »Also.« Marc greift nach einem Zeigestab und tippt damit auf die Leinwand. »Ihre Darbietungen zeigen mir, ob Sie das nötige Talent mitbringen, um in diesem Kurs zu bleiben. Sie werden vor mir spielen, einer nach dem anderen. Wir fangen diese Woche noch an.«

❧ 13
    M arc nimmt eine Fernbedienung und klickt die Startseite mit dem College-Logo weg, an deren Stelle eine Liste mit Namen und Stücken erscheint. Ich sehe seine kräftigen Finger, die den Zeigestab umschließen, als er ein weiteres Mal auf die Leinwand schlägt.
    »Ich habe für jeden von Ihnen eine Rolle und die entsprechenden Textpassagen vorbereiten lassen.«
    Erst jetzt stelle ich fest, dass unsere Namen dort aufgelistet sind, gefolgt vom Namen der Figur, dem Stück selbst und den Seitenzahlen des Skripts. Ich suche die Liste nach meinem Namen ab, während Tanya neben mir ihre schwarz gerahmte Brille aus der Tasche zieht.
    »Schreiben Sie sich auf, welche Figur Sie darstellen werden, und fangen Sie an zu proben«, sagt Marc. »Die entsprechenden Skriptauszüge liegen in der Papierkammer für Sie bereit.« Er deutet mit dem Stab auf eine kleine Kammer neben der Tür. »Sie können sie sich nach der Stunde abholen.«
    Endlich entdecke ich meinen Namen, ganz unten auf der Seite. Ich soll die Hauptrolle, Jennifer Jones, aus Der Ruf der Nacht übernehmen: Jennifer ist eine Balletttänzerin, die ihren Regisseur verführt. Diese Rolle wurde bereits von einigen der berühmtesten Schauspielerinnen gespielt – Nicole Kidman, Meryl Streep. Es gibt zwar keine Nacktszenen, allerdings verkörpert sie eine Femme fatale, wie sie im Buche steht.
    Ich höre Tanya neben mir stöhnen.
    »Wen hast du denn zugeteilt bekommen?«
    »Die Bianca aus Der Widerspenstigen Zähmung «, antwortet sie. »Weiter von dem entfernt, was ich normalerweise spiele, kann die Rolle wohl kaum sein.«
    »Ruhe«, mahnt Marc. »Es geht darum, Ihre Fähigkeiten als Schauspieler zu fordern und ein Terrain zu betreten, auf das Sie sich noch nie gewagt haben. Und jetzt gehen Sie und fangen an zu proben. Danach kommen Sie nacheinander zu mir in den Theatersaal und zeigen mir, was Sie aus der Rolle machen. Wenn Sie mich überzeugen, dürfen Sie bleiben und sich der nächsten Herausforderung stellen. So einfach ist das. Alles klar?«
    Nervöses Nicken.
    »Einige von Ihnen haben Monologe zugeteilt bekommen. Bei denjenigen, die eine Szene mit einem Partner spielen sollen, werde ich diese Rolle übernehmen. Also gut.« Marc geht vor der ersten Reihe entlang. Mit angehaltenem Atem lausche ich. »Beschwerden über meine Lehrmethoden?«
    Schweigen im Raum.
    Direkt vor mir bleibt Marc stehen. »Gut. Denn eines kann ich Ihnen versichern – wenn Ihnen meine Methoden nicht gefallen, gibt es nur eine Alternative: Sachen packen und gehen.«
    Nervös greife ich nach meinem Stift und spiele damit herum. Ich glaube nicht, dass ich das schaffen werde. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, die Jennifer Jones verkörpern zu können, schon gar nicht vor Marc Blackwell. Es ist viel zu … keine Ahnung. Die Figur der Jennifer Jones ist überaus attraktiv und sexy angelegt, aber ich sehe mich nicht so.
    Marc schließt die Kammer neben der Projektionswand auf und winkt uns herüber. »Die Skripte finden Sie hier drin. Bedienen Sie sich. Und denken Sie daran – ein guter Schauspieler besitzt die Fähigkeit, in jede Rolle zu schlüpfen und sie sich zu eigen zu machen. Ich hoffe, Sie sind bereit, mich zu beeindrucken.«
    Ich warte, bis die anderen ihre Unterlagen aus der Kammer geholt haben. Eine Kopie von Der Ruf der Nacht liegt neben einem Stück von Oscar Wilde.
    Als wir uns wieder hinsetzen, tritt Marc hinter das Podium.
    »Gehen Sie jetzt und fangen Sie an zu proben«, sagt er. »Heute Nachmittag und morgen Vormittag sehe ich mir an, was Sie zu bieten haben. Die Zeiten finden Sie in einer Stunde am Schwarzen Brett.«
    »Heute und morgen?«, wiederholt Cecile. »Wie sollen wir