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Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)

Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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lediglich ein paar Minuten lang so tun kann, als würde ich eine Femme fatale spielen? Ich fühle mich erbärmlich.
    »Ich kann nicht behaupten, dass diese Darbietung so eindrucksvoll war wie beim Vorsprechen«, fährt er fort. »Ehrlich gesagt war sie sogar weit davon entfernt. Wir werden sehen.« Er verschränkt die Finger. »Okay. Das war’s. Bitte schicken Sie den Nächsten herein.«
    Ich stehe wie angewurzelt auf der Bühne. »Bitte lassen Sie es mich noch einmal probieren. Ich kann es.«
    Marc löst den Blick vom Skript und sieht mich an. »Mag sein. Aber eine zweite Chance gibt es bei mir nicht.«
    Ich nicke, wohl wissend, dass mir die Enttäuschung im Gesicht geschrieben ist. Ich gehe die Treppe hinunter und an ihm vorbei zur Tür. Eine Hand um den Türknauf gelegt drehe ich mich noch einmal zu ihm um. »Ich fühle mich, als hätte ich Sie im Stich gelassen. Ich hätte die Rolle besser spielen müssen.«
    Einen Moment lang sehen wir einander an, und ich spüre, wie etwas zwischen uns geschieht. Es ist, als baue sich eine Spannung zwischen uns auf. Eine Verbindung. Es ist ein höchst seltsames Gefühl, und Marcs Miene verrät mir, dass es auch ihm nicht entgangen ist. Seine Lippen teilen sich kaum merklich, doch dann wendet er den Kopf ab, und der Moment ist vorüber.
    »Ja, das hätten Sie«, bestätigt er mit der gewohnt spröden Kühle in der Stimme.
    Was hat das zu bedeuten? War meine Darbietung gut genug, um bleiben zu dürfen? Oder nicht?
    Draußen vor der Tür steht Ryan. »Und? Wieder mal Bücher fallen lassen?«, fragt er.
    Ich schenke ihm keinerlei Beachtung.

❧ 18
    T anya hat sich mit ihrem Skript in einen der behaglichen roten Sessel in der Sitzecke der Cafeteria zurückgezogen und starrt wie gebannt auf die Seiten. Bestimmt liefert sie später eine erstklassige Leistung ab.
    Der Gedanke deprimiert mich. Habe ich versagt? Was, wenn ich rausfliege? Ich lasse mich in einen der bequemen Sessel fallen und beschließe, mich mit einer Tasse heißer Schokolade zu trösten.
    Vor wenigen Minuten noch habe ich so dicht vor Marc gestanden. Und dieser Blick zwischen uns … Hat er dasselbe empfunden wie ich? Oder war dieser Ausdruck auf seinem Gesicht nur seine gewohnte Reaktion darauf, wenn er feststellt, dass wieder einmal eine Frau in seiner Gegenwart weiche Knie bekommt?
    »Hey, Tanya.«
    »Hey.« Sie schiebt ihre Brille ein Stück höher. »Wie geht’s? Wie ist der Auftritt vor Mister Big gelaufen?«
    »Keine Ahnung. Nicht besonders, würde ich sagen. Es war ihm zwar egal, dass ich den Text nicht konnte, aber trotzdem. Er wollte, dass ich spontan bin, ein bisschen improvisiere.«
    »Improvisieren ist mein großer Schwachpunkt«, stöhnt sie. »Insofern wird es eine gute Übung. Du siehst gar nicht glücklich aus.«
    Ich nicke. »Es war irgendwie seltsam. Und wirklich schwierig. Ich bin unter dem Druck einfach eingeknickt.« Ich stütze den Kopf auf den Händen auf. »Vielleicht bin ich ja doch nicht gut genug, um hier zu sein.«
    Tanya steht auf und legt mir den Arm um die Schultern. »Er macht es uns nicht leicht, aber genau das ist die richtige Strategie«, erklärt sie. »Und immerhin durftest du vor einem talentierten Oscarpreisträger spielen. Mach dich deswegen nicht verrückt. Es war doch das erste Mal.« Tanya sieht auf ihre Uhr. »Oje, es wird Zeit. Ich muss los. Drück mir die Daumen.«
    »Hals- und Beinbruch.« Ich ringe mir ein Lächeln ab.
    Schließlich sitze ich allein in der Cafeteria. Alle anderen sind offenbar in ihren Zimmern und lernen ihren Text. Ich beschließe, Jen anzurufen. Mir schwirrt der Kopf, und ich bin völlig durcheinander.
    Ich bestelle eine heiße Schokolade mit Schlagsahne und Marshmallows und ziehe mein iPhone heraus – das allerneueste Modell, dank meines Stipendiums.
    »Babe!«, kreischt Jen am anderen Ende der Leitung. »Ich warte schon die ganze Zeit auf deinen Anruf. Ich wollte dich nicht stören, aber ich sterbe, wenn du mir nicht sofort alles erzählst. Wie ist er so?«
    Ich brauche gar nicht erst zu fragen, wen sie mit er meint. »Er ist … interessant.«
    »So?«
    Ich erzähle ihr alles – von den anderen Studenten, meiner Darbietung, Marcs Aussage, ich hätte ihm nicht alles gezeigt, was ich könnte. Noch weiß ich nicht recht, wie ich diesen Blick zwischen uns erklären soll, und nun, mit ein wenig Distanz, bin ich mir plötzlich nicht sicher, ob ich mir all das nicht vielleicht nur eingebildet habe.
    »Wow«, sagt Jen, als ich geendet habe. »Ein

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