Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)

Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
Vom Netzwerk:
Inzwischen stellt sich eine angenehme Routine ein – Unterricht, Lernen, gemeinsame Abende mit Tanya und Tom. Alberto, unser neuer Lehrer, ist wunderbar. Natürlich kann man ihn nicht mit Marc vergleichen, aber wir mögen ihn alle, und er bringt uns eine Menge bei.
    Jeden Morgen drehe ich vor dem Frühstück eine Runde im Park, außerdem habe ich in einem Beet unter ein paar Bäumen Knoblauch und Wintersalat gepflanzt.
    Es ist ein sonniger Tag, obwohl die herbstliche Kühle bereits in der Luft liegt. Eichhörnchen hüpfen um mich herum, und ich singe leise vor mich hin – zur Übung, wie Denise es uns geraten hat.
    Nachdem ich nach dem Gemüse gesehen habe, gehe ich zum See. Ich ziehe Schuhe und Socken aus und tauche meine Füße ins Wasser. Die eisige Kälte prickelt auf meiner Haut. Ich rolle meine Hosenbeine ein Stück weiter hoch und grabe meine Füße tiefer in den Schlamm, bis er zwischen meinen Zehen hindurchquillt. Es ist ein herrliches Gefühl, Teil der Natur zu sein. Ich stehe auf, mache vorsichtig ein paar Schritte auf den See hinaus und fange wieder an zu singen.
    In diesem Moment trete ich auf einen spitzen Stein und verliere das Gleichgewicht. Mit einem leisen Aufschrei kippe ich vornüber und lande platschend im Wasser. Genau im verkehrten Moment schnappe ich nach Luft, sodass ich eine Ladung voll Wasser in den Mund bekomme. Meine Augen brennen, als ich in einer Welt aus wabernden Grün- und Brauntönen versinke.
    Verzweifelt rudere ich mit den Armen, als sich etwas Warmes um mein Handgelenk legt. Ein Gefühl tiefen Friedens durchströmt mich. Ich höre auf zu zappeln.
    Plötzlich sehe ich die Sonne über mir, doch ich werde von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt.
    Ich habe keine Ahnung, wo ich bin, doch im Wasser kann ich nicht länger sein, so viel steht fest.
    Schließlich schlage ich die Augen auf und spähe durch meine nassen Wimpern nach oben – und geradewegs in Marc Blackwells strahlend blaue Augen, die sich nur wenige Zentimeter über meinem Gesicht befinden.
    Marc hebt mich auf seine Arme und trägt mich ein Stück in den Wald hinein. Sein Bizeps fühlt sich stahlhart an, und ich ertappe mich dabei, wie ich mich zitternd an ihn klammere.
    »Was um alles in der Welt sollte das werden?« Er ist ärgerlich. Falsch – er ist außer sich vor Wut. Seine Lippen sind zu einer dünnen Linie zusammengepresst, und ich sehe seinen Kiefer unter den weichen Bartstoppeln mahlen.
    »Ich … Gar nichts. Dass ich in den See gefallen bin, war keine Absicht.«
    Marc runzelt die Stirn und trägt mich weiter zwischen den Bäumen hindurch.
    »Sie sind wieder da«, sage ich kleinlaut und spüre, wie sich seine Brust unter meiner Schulter hebt und senkt.
    In diesem Moment fällt mein Blick auf eine junge Eiche, deren Blätter selbst für diese Jahreszeit viel zu braun und ausgetrocknet aussehen. Ein Strang des Efeus, der den gesamten Waldboden bedeckt, hat sich auch um den Stamm des Bäumchens gewunden.
    »Moment. Bleiben Sie stehen. Bitte.«
    Er gehorcht. »Was ist?«
    »Bitte lassen Sie mich herunter.« Ich will nicht, dass er mich loslässt, doch das Bäumchen braucht meine Hilfe.
    »Ich muss Sie schleunigst ins Warme bringen.«
    »Aber dieser Baum dort.« Ich zeige mit dem Finger auf die Eiche. »Er stirbt.« Ich befreie mich aus seinen Armen, laufe hinüber und löse behutsam die Efeustränge vom Stamm, um sie nicht zu zerstören. Schließlich lege ich sie so auf dem Waldboden aus, dass sie in eine andere Richtung weiterwachsen können.
    Ich registriere, dass Marc hinter mich getreten ist. »Sophia, Sie müssen dringend ins Warme.«
    »Mir geht’s gut. Wirklich.« Ich zerre an dem Efeustrang herum.
    »Sie mögen keinen Efeu?« Seine Stimme ist ganz heiser, und ich bin mir seiner Nähe überdeutlich bewusst. Mein Herz beginnt zu hämmern.
    »Im Gegenteil. Ich liebe Efeu«, widerspreche ich. »Er gehört sogar zu meinen Lieblingspflanzen, aber er hat den Baum hier erstickt. Deshalb habe ich ihn auf den richtigen Weg zurückgebracht.«
    Marc hebt die Brauen. »Auf den richtigen Weg zurückgebracht?«
    »Genau«, bestätige ich. »Damit er niemandem mehr schaden kann.« Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, Marc so dicht neben mir zu spüren; fast so, als wären wir wie durch unsichtbare Fäden miteinander verbunden.
    »Sie mögen Pflanzen also?«
    »Ja, sehr sogar. Zu Hause habe ich mich um den Garten meines Vaters gekümmert. Ich habe mir vorgenommen, auf meinem Balkon noch ein paar Dinge anzupflanzen.

Weitere Kostenlose Bücher