Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
daran denken, was Denise über die Geheimniskrämerei gesagt hat. Ich will so etwas nicht.
»Sie wollte mit mir über jemanden reden … jemanden, mit dem ich zusammen bin.«
»Es gibt einen Mann in deinem Leben?« Tom zieht eine Tüte Chips aus seinem Rucksack, reißt sie auf und hält sie mir auffordernd hin.
»Nein danke.«
»Du triffst dich also mit einem Mann?«, hakt Tanya nach. »Mit wem denn?«
»Jemand … mit dem ich mich lieber nicht treffen sollte. Er ist ein Stück älter als ich.«
»Ein älterer Mann? Seit wann bist du mit ihm zusammen? Los, raus mit der Sprache. Ich will alles hören.«
»Und wie ist er im Bett?« Tom zieht vielsagend eine Braue hoch.
»Ehrlich gesagt weiß ich es noch nicht so genau«, antworte ich lachend. »Ich war erst einmal mit ihm im Bett.«
»Nur einmal? Und welche Art von Sex hattet ihr?«, fragt Tom.
»Tom!« Tanya wirft ihm einen vernichtenden Blick zu. »Nur weil du sexbesessen bist, müssen wir das nicht auch sein. Vielleicht hatte sie ja noch nicht einmal Sex mit ihm.« Tanya wendet sich mir zu. »Hattest du?«
»Ich bin nicht sicher, ob man es so nennen sollte. Zumindest nicht im konventionellen Sinne.«
Toms Augen beginnen zu leuchten. »Hoho! Das klingt ja aufregend. Los, erzähl uns mehr!«
»Es ist … ungewöhnlich«, gestehe ich. »Eine ziemlich schräge Art von Sex. Wahnsinnig scharf, aber schräg. Er bestimmt, was passiert. Bisher durfte ich ihn ohne seine Erlaubnis noch nicht einmal anfassen oder sonst etwas tun.«
»Das klingt nach dem übelsten Sexistenschwein aller Zeiten«, stellt Tanya fest.
»Jeder so, wie er will«, wirft Tom ein. »Wenn Soph darauf steht, wieso nicht?«
»So etwas habe ich bisher noch nie erlebt«, räume ich ein. »Und ich habe noch nie so für jemanden empfunden. Gleichzeitig denke ich manchmal, dass ich die Sache so schnell wie möglich beenden sollte. Irgendwie fühlt es sich nicht richtig an.«
»Wer ist der Typ?«, fragt Tanya. »Kennen wir ihn?«
Ich beiße mir auf die Lippe. »Es ist … Nein, ich darf es euch nicht sagen.«
»Wieso denn nicht? Ist er verheiratet?«, bohrt Tanya weiter.
»So etwas in der Art. Sagen wir einfach, es ist nicht erlaubt, dass wir zusammen sind. Deshalb darf niemand etwas davon erfahren.«
»Ich wette, das macht das Ganze gleich noch viel spannender, was?« Tom beugt sich vor und schlägt mir auf den Oberschenkel.
Ich laufe rot an. »Ja. Ehrlich gesagt macht es das sogar extrem scharf. Aber es bedeutet auch, dass es keine richtige Beziehung ist. In einer richtigen Beziehung gibt es diese Heimlichtuerei nicht. Und es ist ausgewogener. Bei uns dagegen sagt immer nur er, wo es langgeht. Mir ist klar, dass ich es eigentlich beenden sollte, aber die Vorstellung schmerzt mich zu sehr. Ich habe mich Hals über Kopf in ihn verliebt.«
»Schick ihn in die Wüste«, sagt Tanya und nimmt eine Handvoll Chips aus der Tüte. »Kein Mann sollte einem sagen, was man zu tun und zu lassen hat. Je schneller, umso besser für dich.«
»Aber wenn ich ihm näherkäme, ihn dazu bringe, sich mir zu öffnen …«
»Es wird noch andere Männer für dich geben«, fällt Tanya mir ins Wort.
»Aber keinen wie ihn. Ich habe noch nie einen Mann wie ihn kennengelernt.« Die Vorstellung, nicht mehr mit Marc zusammen zu sein, ist schier unerträglich. »Ich glaube nicht, dass ich einfach Schluss machen kann«, flüstere ich. »Ich will mehr. Und solange ich das nicht bekomme, werde ich mich immer nur fragen, wie es sein könnte.«
»Das ist die typische Strategie, die all diese Typen fahren«, sagt Tanya. »Sie bringen einen systematisch dazu, dass man mehr von ihnen will, als man kriegen kann. Immer. Lass die Finger davon, bevor es richtig kompliziert wird.«
Ich nicke, doch Tom legt mir mitfühlend die Hand auf den Arm. »Willst du die Meinung eines armen Rollstuhlfahrers dazu hören, Süße?«
»Ja bitte.«
»Hast du eine Ahnung, wie viele Freundinnen ich schon hatte?«
Ich schüttle den Kopf.
»Gar keine. Ich kommuniziere mit Mädchen im Internet, bin auf mehreren Behinderten-Websites registriert und habe virtuelle Affären, aber eine richtige Beziehung hatte ich noch nie. Kein einziges Mal. Und soll ich dir etwas verraten? Wahrscheinlich werde ich auch nie eine haben.«
»O Tom. Es tut mir wirklich leid. Es ist so taktlos …«
»Nein, nein, nein«, wiegelt Tom ab. »Keine Mitleidsnummer. Darum geht es hier nicht. Ich will damit nur sagen, dass ich alles darum geben würde, in deiner Lage zu sein
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