Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
aussiehst. Nimm die mit den goldfarbenen Münzen.«
»Okay.« Ich ziehe alles an und trete vor den Spiegel.
»Wow«, sagt Jen, als ich mich der Kamera präsentiere. »Wenn du jetzt nicht seine feste Freundin wirst, dann übernehme ich den Job.«
Ich muss lachen. »So etwas kann nur eine wahre Freundin sagen.«
»Wo genau wohnt er überhaupt?«, erkundigt sie sich.
»Keine Ahnung.«
»Und wie kommst du dann hin?«
»Auch das weiß ich noch nicht«, antworte ich. »Er hat mir eine SMS geschickt, in der steht, ich soll zur Zufahrt zum Parkplatz kommen und dort warten.«
»Na, das ist mal ein Gentleman. Der Typ soll sich bloß anständig um dich kümmern, sonst bekommt er es mit mir zu tun.«
❧ 45
A m Ende entscheide ich mich für das Outfit, in dem ich mich am wohlsten fühle: Jeans, ein schwarzer Pulli im Oversize-Look, glitzernde Vogel-Ohrstecker und ein Rosenquarzanhänger an einer schlichten Kette.
Es ist kalt, als ich über den Campus gehe und vor die Tore trete. Wie üblich bin ich früh dran, deshalb schlottere ich in meinem dünnen Pullover. Gern hätte ich einen Mantel angezogen, aber bei meiner Shoppingtour mit Jen gab es noch keine Wintersachen, und meinen uralten Regenmantel wollte ich nicht anziehen.
Ebenso wie die Hauptzufahrt wird auch der Parkplatz von schmiedeeisernen Toren gesichert. Würden meine Nerven nicht so schrecklich flattern, wäre ich hingerissen von den wunderschönen üppigen Schnörkeln und Verzierungen im gotischen Stil, aber ich bin so aufgeregt, dass meine Hände zittern.
Ich sehe auf meine Uhr.
In diesem Moment biegt eine schwarze Limousine in die Straße ein. Ich sehe, dass der Fahrer den Blinker setzt und das Tempo drosselt.
Ist der Wagen meinetwegen hier?
Verblüfft beobachte ich, wie er zum Stehen kommt, die Scheibe herabgleitet und Marcs Gesicht auftaucht.
»Sophia.« Er öffnet die Tür. »Steig doch ein.«
Ich rutsche auf den Rücksitz und schlage die Tür zu.
Marc sitzt mit übereinandergeschlagenen Beinen in dem tiefen Lederpolster und sieht mich an. Er trägt schwarze Jeans, ein schlichtes schwarzes T-Shirt und etwas abgenutzte Biker-Stiefel. Seine Miene ist ernst, nur in seinen Augen glitzert ein leises Lächeln.
Ich setze mich gegenüber von ihm, lege beide Hände auf die Knie und warte. Bis auf einen gelb erleuchteten Kühlschrank ist es dunkel im Wagen, und es riecht nach Leder. Mein Blick fällt auf einen Flachbildschirmfernseher.
Marc nimmt eine Dose Mineralwasser aus dem Kühlschrank und gießt es in ein Glas mit Zitrone und Eiswürfeln.
»Hier«, sagt er und reicht es mir. »Für Champagner ist es noch etwas früh.«
Wirklich? , denke ich beim Anblick der Kohlensäurebläschen. »Ich glaube, ich könnte einen Schluck Gin dazu vertragen«, sage ich. Zu meiner Verblüffung nimmt Marc eine Flasche Gordon aus dem Kühlschrank und gießt etwas davon in mein Glas. Ich trinke einen großen Schluck.
»Trinkst du gar nichts?«, frage ich.
Die Leidenschaft in seinem Blick trifft mein Innerstes. Unwillkürlich schließen sich meine Finger fester um das eiskalte Glas. »Noch nicht.«
Der Wagen löst sich vom Straßenrand, und die Silhouette des Colleges wird immer kleiner.
»Wie war die Gesangsstunde?«, erkundigt er sich.
»Schön«, antworte ich. »Ich mag Denise sehr gern. Sie hat mit mir gesprochen. Danach. Über dich.«
»Wirklich?« Marc hebt eine Braue. »Dieser Frau entgeht wirklich gar nichts.« Er sieht aus dem Fenster. »Ich weiß noch, dass ich als Teenager immer wieder nur staunen konnte, was sie alles über mich wusste.«
»Ach so? Was denn?«, frage ich mit einem verschmitzten Lächeln.
Marcs Lächeln lässt seine Wangenknochen noch deutlicher hervortreten. »Alle möglichen Dinge. Ich war als Teenager ziemlich schwer zu bändigen.«
»Darauf wäre ich nie gekommen«, frotzle ich grinsend. »Sie hat mir eine Menge Dinge über dich erzählt, die ich nicht wusste. Über deine Kindheit und Jugend.«
Marcs Lächeln verblasst. »Es war nicht gerade die einfachste Kindheit. Ohne Denise hätte mein Leben eine ganz andere Richtung nehmen können. Einer der Gründe, weshalb ich London so liebe, ist, dass sie hier lebt.«
Der Wagen fährt die Oxford Street entlang. Als wir an einer Ampel stehen bleiben, sehe ich, wie die Leute versuchen, einen Blick durch die getönten Scheiben zu erhaschen.
»Können sie uns sehen?«
Marc schüttelt den Kopf. »Nein, von außen kann man rein gar nichts erkennen. Die Fenster sind eine
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