Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
– drauf und dran, vor Liebe oder Lust oder was auch immer zu zerfließen, sich kopfüber hineinzustürzen, ganz egal, wie hart die Landung sein wird. Nur ein einziges Mal Gelegenheit zu haben, mir so richtig die Finger zu verbrennen. Dafür würde ich alles geben. Darum geht es doch im Leben – sich die Finger zu verbrennen. Also pack die Gelegenheit beim Schopf, denn eines Tages hast du sie vielleicht nicht mehr. Wenn du alt und hässlich bist, wer soll dann noch Sex mit dir haben wollen?«
»Herzlichen Dank«, gebe ich zurück und verpasse ihm einen spielerischen Klaps aufs Bein.
»Au!«, lacht er und tut so, als würde er vor Schmerz zusammenzucken. »Meine Nervenenden funktionieren immer noch, nur falls du das nicht weißt. So lautet jedenfalls mein persönlicher Rat. Rein ins kalte Wasser. Du wirst schon nicht ertrinken. Und selbst wenn alles übel enden sollte, wirst du gestärkt daraus hervorgehen. Tu, was du tun musst, sieh bloß zu, dass du nicht schwanger wirst.«
Ich muss lächeln, und zum ersten Mal an diesem Tag spüre ich, dass es bis zu den Augen hinaufreicht. Ich schlinge ihm die Arme um den Hals und drücke ihn fest an mich, wobei ich die Chipstüte zerdrücke und ihm seinen Hut vom Kopf reiße.
»Vermutlich war das genau der Ratschlag, den sie hören wollte«, sagt Tanya grinsend und hebt seinen Hut vom Boden auf.
❧ 44
A bendessen mit Marc Blackwell. Abendessen mit Marc Blackwell. Ruhelos gehe ich vor meinem riesigen Kleiderschrank auf und ab, während mich der dumpfe Verdacht beschleicht, dass ich nichts Passendes anzuziehen habe.
Inzwischen habe ich sämtliche Kleider aus dem Schrank gezerrt und auf dem Bett ausgebreitet. Nur gut, dass ich nach der Zusage meines Stipendiums mit Jen shoppen war. Sie hat mich praktisch gezwungen, mir ein paar Party-Outfits zu kaufen, und mir den Ratschlag ihrer Mutter aufs Auge gedrückt – kauf die Klamotten, die richtige Gelegenheit dafür kommt von ganz allein. Tja, und ich muss sagen: Die Frau hat recht. Aber jetzt scheint nichts dem Anlass angemessen zu sein.
Ich analysiere jedes einzelne Outfit auf die Botschaft, die es verströmt – selbstsicher? verzweifelt? prüde? –, ehe ich es anprobiere und überlege, ob es mir schmeichelt, was ich dazu tragen könnte … kurzum – ich mache mich völlig verrückt.
Schließlich rufe ich Jen über Skype an und halte verschiedene Kombinationen in die Höhe. Als ich die Kamera über meinen Kleiderschrank schweifen lasse, der bis auf ein paar vereinzelte Bügel komplett leer ist, bricht sie in schallendes Gelächter aus.
»Du hast ja deine gesamte Garderobe auf dem Bett und dem Fußboden verteilt!«
»Das ist nicht witzig«, erkläre ich, obwohl ich mir ein Grinsen kaum verkneifen kann. »Hilf mir. Bitte.«
»Vielleicht ist das Ganze eine Nummer zu groß für uns«, meint Jen. »Hallo? Marc Blackwell! Das ist doch komplett verrückt, oder? Ich habe noch mal darüber nachgedacht und … keine Ahnung. Offiziell hatte er noch nie eine Freundin, und dass er sich jetzt an eine seiner Schülerinnen heranmacht …«
»Aber er ist doch nur ein paar Jahre älter als ich«, wende ich ein.
»Trotzdem … na schön. Normalerweise würde ich jetzt versuchen, dir das Ganze auszureden, nach dem Motto, was für ein leichtes Opfer du bist und so.«
Wir müssen beide lachen. Wenn es hart auf hart geht, bin ich keineswegs ein leichtes Opfer, trotzdem nehme ich es Jen nicht übel. Ich weiß ja, wie sie es meint. Ich bin ein sehr umgänglicher und friedliebender Mensch, der mit Streitigkeiten nicht gut umgehen kann.
»Jedenfalls brauche ich dir bloß zuzuhören, um zu wissen, dass es dich schwer erwischt hat«, fährt sie fort. »Und ich kann es dir nicht verdenken. Also werde ich dir helfen, sexy, selbstbewusst und souverän zu wirken.«
»Als würde ich das in Marcs Nähe schaffen«, bemerke ich.
»Aber versuchen können wir es wenigstens«, erwidert sie. »Was ist mit dem Roten? Halte es mal in die Kamera.«
»Das hier?« Ich hebe ein kurzes rotes Kleid aus fließender Seide und mit einer Seidenrose am Ausschnitt in die Höhe. Es ist trägerlos und sehr auf Figur geschnitten, ohne billig zu wirken. »Das ist ein bisschen zu elegant, finde ich.«
»Genau richtig«, meint Jen. »Sexy. Souverän. Dem Typ bleibt die Spucke weg, wenn er dich so sieht. Wir müssen es nur mit den Schuhen ein bisschen runterfahren. Diese Stiefel dort sind perfekt. Und dazu eine große Halskette, damit du nicht so nackt um die Schultern
Weitere Kostenlose Bücher