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Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)

Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)

Titel: Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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Schlund gestopft.«
    Allmählich beruhigen sich meine Atemzüge, und ich sehe ihn an. Seine Augen funkeln belustigt.
    »Ich will es trotzdem nicht essen. Allein die Vorstellung ist abscheulich. Alles, wofür es steht.«
    Marc nimmt die Schale, trägt sie zum Grill und wirft alles in den Mülleimer. »So. Besser?«
    »Ja.«
    »Gänseleber im Wert von dreihundert Pfund im Müll. Wie Miss Rose befiehlt.«
    »Tut mir leid«, murmle ich. »Aber ich finde die Vorstellung so entsetzlich.«
    »Es braucht dir nicht leidzutun.« Marc geht vor dem Kühlschrank in die Hocke. »Gut. Hier muss irgendwo noch eine Dose Kaviar stehen. Wärst du damit einverstanden? Oder gibt es gegen Fischrogen auch etwas einzuwenden?«
    Ich lache. »Nein. Das klingt sehr gut.«
    Marc kehrt mit einer Dose Kaviar zum Tisch zurück und gibt ein paar Löffel auf meinen Teller. Ich warte, bis er Platz genommen und sich ebenfalls bedient hat, ehe ich ein Löffelchen auf einen der kleinen Pfannkuchen gebe.
    Ich nehme einen Bissen. Es schmeckt köstlich. »Ich hätte nicht gedacht, dass Kaviar so gut schmeckt«, bemerke ich.
    Als Nächstes gibt es gegrillten Hummer mit Champagnersauce, was nicht minder exquisit schmeckt. Zum Dessert serviert Marc ein schmales Stück dunkle Schokoladentorte mit einem Klecks Vanillesahne darauf.
    »Du interessierst dich also für Architektur?«, frage ich, schiebe mir einen Bissen Schokoladenkuchen in den Mund und lasse den Blick über die Dächer der Stadt schweifen.
    »Ich mag alles, was für lange Zeit am selben Ort bleibt«, gibt Marc zurück. »Bäume, Berge, Seen. Wo auch immer mein Vater Arbeit für mich aufgetan hat, gingen wir hin. Es war ein ständiges Kommen und Gehen.«
    »Und wie ließ sich das mit der Schule vereinbaren?«
    »Ich war auf keiner Schule. Nur in der Zeit, als ich bei Denise gelebt habe.«
    »Wirklich? Aber du bist so … gebildet. Zumindest hat es den Anschein.«
    »Autodidakt.« Marcs Blick folgt dem meinen. »Als Junge habe ich sehr viel gelesen. Vorwiegend die Klassiker – Dickens, Thomas Hardy, Hemingway. Am liebsten aber Dickens.«
    »Klingt nach einer schweren Kindheit und Jugend«, sage ich vorsichtig.
    »Nicht schwerer als bei vielen anderen«, erwidert er, doch ich registriere einen flüchtigen Schatten, der sich über seine Züge legt, und spüre ganz deutlich, dass er das Thema wechseln will.
    Wir plaudern über Theaterstücke und Filme, die wir gesehen haben, über unsere Eindrücke von London, mein Leben auf dem College … ganz normale Dinge. Für einen kurzen Moment fühlt es sich an, als wären wir zwei ganz normale Menschen, die sich bei einem gemeinsamen Abendessen näher kennenlernen.
    Wie vermutet mag Marc düsterere Filme wie Apocalypse Now , Der Pate oder Citizen Kane , wohingegen ich verschämt meine Schwäche für Disney-Schmachtfetzen gestehe. Das hätte er sich ja denken können, meint Marc und verdreht die Augen, lächelt jedoch dabei.
    Ich erzähle ihm von meiner Familie, meinen Gewissensbissen, weil ich sie am vergangenen Wochenende nicht besucht habe, und von meinem Vater und Genoveva, die meine Hilfe im Haus und mit Samuel so dringend brauchen.
    »Erzähl mir von deinem Vater«, fordere ich ihn schließlich auf – offenbar hat mir das zweite Glas Champagner Mut verliehen. »Wieso hast du seinen Wagen behalten?«
    Marcs Kiefer spannt sich an. »Ich habe ihn nicht behalten, sondern nach seinem Tod vererbt bekommen und hatte seitdem noch keine Zeit, ihn zu verkaufen.«
    »Wann ist dein Vater gestorben?«
    »Vor vier Jahren. Aber ich war nicht beim Begräbnis.«
    »Nicht?« Ich spüre, dass ich gefährliches Terrain betrete, aber aus irgendeinem Grund kann ich meinen Mund nicht halten. »Wieso nicht?«
    Marc steht auf, nimmt sein Champagnerglas und kippt es mit einem Zug hinunter. »Ich hatte keine Veranlassung. Begräbnisse dienen dazu, von einem geliebten Menschen Abschied zu nehmen. Aber mein Vater war kein Mensch, den ich geliebt habe.«
    Ich nicke. »Ich habe schon gehört, dass euer Verhältnis nicht das allerbeste war.«
    Marc stellt sein Glas ab und schiebt beide Daumen in seine Hosentaschen. »Ich habe ihn gehasst«, sagt er unverblümt.

❧ 49
    O h.« Im ersten Moment weiß ich nicht, was ich dazu sagen soll.
    »Er war ein brutaler Tyrann, und es tut mir nicht leid, dass er tot ist. Habe ich mich dir damit genug geöffnet?«
    »Schon gut«, sage ich, stehe auf und lege die Arme um ihn. »Du musst mir nicht alles erzählen. Ich habe ja nur gefragt, weil ich

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