Devoted - Geheime Begierde: Band 1 - Roman (German Edition)
Wagen in die Garage fährt, sehe ich Rodney neben dem beigen Rolls-Royce stehen. Er hält mir die Tür auf. »Mr Blackwell hat mich gebeten, Sie ins Fernsehzimmer zu bringen«, sagt er, öffnet die Tür zum Haus und geht die Treppe hinauf.
»Danke«, erwidere ich und folge ihm, ehe ich mich noch einmal umdrehe. »Danke, Keith.«
Keith winkt mir nach, als ich die Höhle des Löwen betrete. In der Diele riecht es nach Möbelpolitur und Zitrone, und die London-Bilder an den Wänden strahlen regelrecht.
»Das Fernsehzimmer befindet sich im ersten Stock.« Rodney führt mich die ausladende Treppe hinauf. »Ich habe versucht, Mr Blackwell zu überreden, Fotos aus seinen Filmen hier aufzuhängen. Oder seine Auszeichnungen. Oder sonst etwas, das zeigt, was er erreicht hat. Eigentlich sollte er stolz auf seine Karriere sein. Aber er ist nun mal kein Angeber, unser Mr Blackwell. Alles muss immer diskret und bescheiden sein. Und ständig diese schwarzen Klamotten …«
Vor einer geschlossenen Tür bleibt er stehen.
»Er ist da drin.« Er klopft. »Mr Blackwell? Ihr Gast ist eingetroffen.«
Ich öffne die Tür und trete in einen mit rotem Teppichboden, Ledersofas und gläsernen Couchtischen ausgestatteten Raum.
Marc sitzt – wie üblich in schwarzen Jeans, schwarzem T-Shirt und schwarzen Socken –, ein Bein ausgestreckt und mit der grünen Ausgabe von Romeo und Julia in der Hand, auf einem der Sofas. Bei meinem Anblick klappt er das Bändchen vorsichtig zu.
»Guten Abend, Sophia.«
»Guten Abend.«
»Hast du schon etwas gegessen?«
Erst jetzt bemerke ich die Leckereien auf einem kleinen Glastisch – Mozzarellakugeln mit frischem Basilikum, mit Schinken gefüllte Bauernbrotstangen, Kirschtomatenspieße, gehobelter Parmesan und zwei Flaschen Rotwein. Dahinter steht ein gläserner Sektkübel mit einer Flasche Champagner darin.
Ich schüttle den Kopf. »Nein, noch nicht. Es gab so vieles, worüber ich nachdenken musste, deshalb war mein Appetit heute nicht allzu groß.«
»Ich habe ein paar Sachen herrichten lassen, von denen ich dachte, sie könnten dir schmecken.«
»Du dachtest, dass ich gern italienisch esse?« Mir fällt auf, dass der Parmesan ganz frisch aussieht und es sich um den besonders sahnigen Mozzarella handelt, wie man ihn sonst nur in Italien findet.
»Die italienische Küche ist die beste auf der ganzen Welt«, erklärt er.
»Meine Mutter stammte aus Italien. Und du hast recht – die italienische Küche ist einzigartig.«
Der Anflug eines Lächelns erscheint auf Marcs Zügen. »Du bist also zur Hälfte Italienerin?«
Ich nicke.
»Das hätte ich mir denken können. Komm, setz dich.«
»Danke.« Ich nehme auf dem Sofa Platz und spüre Marcs vertraute Wirkung auf mich – meine Knie zittern, und ein leichtes Übelkeitsgefühl, gepaart mit einer überwältigenden gespannten Erregung, erfasst mich.
»Du wirkst ein wenig nervös«, bemerkt Marc und legt das schmale Büchlein auf einen riesigen Glastisch in der Mitte des Raums. »Das brauchst du nicht zu sein. Nach allem, was heute bereits hinter uns liegt, werde ich es eher locker angehen, okay?« Mit Ausnahme einer Flasche Peroni, eines goldenen Flaschenöffners und einer Fernbedienung ist der Tisch leer. »Ein Glas Wein?«
»Ich bin nervös«, gebe ich zu. »Und ich würde auch ein Bier nehmen, wenn du welches hast.«
Marc lächelt mich an. Augenblicklich schmelze ich dahin. »Bier? Also doch kein so zartes Persönchen?« Er klappt die Armlehne des Sofas hoch, in der sechs Flaschen Bier zum Vorschein kommen. Er nimmt eine heraus, öffnet sie und reicht sie mir. Ich erschaudere, als sich unsere Finger berühren. Das Bier ist kalt, deshalb handelt es sich bei dem eingelassenen Behälter in der Armlehne offenbar um einen Kühlschrank.
»Danke.« Ich trinke einen großen Schluck.
»Also.« Marc setzt sich auf. »Du fragst dich bestimmt, welche Pläne ich für heute Abend mit dir habe.«
Ich nicke. »Ja, allerdings.«
»Setz dich doch neben mich, Sophia.«
Ich gehorche. Das Leder quietscht leise, als ich neben ihm Platz nehme. Unsere Blicke begegnen sich. Marc schließt die Augen und holt tief Luft, als würde er versuchen, meinen Duft tief in seine Lunge zu saugen. Flatternd heben sich seine Lider.
»Gott, du bist so wunderschön. So … so bildschön. Innerlich und äußerlich.«
»Danke …«, stammle ich. »Ich habe … na ja, so habe ich mich selbst noch nie betrachtet.«
»Solltest du aber.«
Ich trinke noch einen Schluck von meinem
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