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Dexter

Dexter

Titel: Dexter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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aufzeichnete.
    Als wir durch das aus Korallenstein gemauerte Tor rollten, hielt uns eine Wache an. Deborah zeigte ihre Marke, und die Wache beugte sich vor und prüfte sie, ehe wir weitergewinkt wurden. Wir fuhren an einer Reihe von Gebäuden vorbei und parkten unter einem großen alten Banyanbaum auf einem Platz, der von einem Schild RESERVIERT FÜR M. STOKES geziert wurde. Deborah schob die Automatik auf Parken und stieg aus. Ich folgte ihr. Wir liefen einen schattigen Weg entlang ins Sonnenlicht, und währenddessen sah ich mich um, betrachtete, was wir immer als »reicher Leute Kinder Schule« bezeichnet hatten. Die Gebäude waren sauber und wirkten neu, die Anlagen waren sehr gepflegt. Hier schien die Sonne ein wenig heller, die Palmwedel wiegten sich ein wenig sanfter in der Brise, und alles in allem schien es ein wirklich schöner Tag, um reicher Leute Kind zu sein.
    Die Verwaltungsgebäude nahmen eine Seite des Campus ein, verbunden mit einem überdachten Gang, und wir blieben im Empfangsbereich stehen. Man hieß uns auf die stellvertretende Was-auch-immer warten. Ich dachte an unseren stellvertretenden Schulleiter in der Mittelschule. Er war sehr groß gewesen, mit wulstiger, Cro-Magnon-ähnlicher Stirn. Deshalb war ich irgendwie verblüfft, als eine kleine elegante Frau eintrat und uns begrüßte.
    »Officers?«, fragte sie freundlich. »Ich bin Ms. Stein. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Deborah gab ihr die Hand. »Ich muss Ihnen einige Fragen über eine Ihrer Schülerinnen stellen.«
    Ms. Stein hob eine Augenbraue, um uns deutlich zu machen, wie ungewöhnlich unser Anliegen war; die Polizei tauchte nicht auf, um Fragen nach einer
ihrer
Schülerinnen zu stellen. »Begleiten Sie mich in mein Büro«, sagte sie und führte uns einen kurzen Flur entlang in ein Zimmer mit Schreibtisch, Stuhl und mehreren Dutzend Urkunden und Fotografien an den Wänden. »Bitte nehmen Sie Platz«, forderte Ms. Stein uns auf, und ohne mich auch nur anzusehen, nahm Deborah den Plastikstuhl vor dem Schreibtisch und überließ es mir, nach einem urkundenfreien Fleck an der Wand Ausschau zu halten, damit ich mich wenigstens bequem anlehnen konnte.
    »Nun gut«, begann Ms. Stein. Sie ließ sich in dem Stuhl hinter ihrem Schreibtisch nieder und betrachtete uns mit höflicher, aber kühler Miene. »Worum geht es?«
    »Samantha Aldovar ist verschwunden«, sagte Deborah.
    »Ja«, sagte Ms. Stein. »Davon haben wir selbstverständlich gehört.«
    »Was für eine Schülerin ist sie?«, fragte Deborah.
    Ms. Stein runzelte die Stirn. »Ich kann Ihnen nichts über ihre Noten oder dergleichen sagen«, erwiderte sie. »Aber sie ist eine ziemlich gute Schülerin. Über dem Durchschnitt, würde ich meinen.«
    »Bekommt sie ein Stipendium oder etwas in der Art?«, fragte Deborah.
    »Diese Information ist selbstverständlich vertraulich«, antwortete Ms. Stein. Deborah starrte sie finster an, aber Ms. Stein schien erstaunlicherweise nicht nachzugeben. Vielleicht war sie von wohlhabenden Eltern an einschüchternde Blicke gewöhnt. Eine Pattsituation, deshalb beschloss ich einzugreifen.
    »Wird sie oft von anderen Schülern gehänselt?«, fragte ich. »Sie wissen, was ich meine, wegen Geld und Ähnlichem?«
    Ms. Stein sah mit einem Das-ist-wirklich-nicht-komisch-Lächeln zu mir herüber. »Wenn ich Sie richtig verstehe, gehen Sie bei ihrem Verschwinden von einem finanziellen Motiv aus«, bemerkte sie.
    »Hat sie Ihres Wissens nach einen Freund?«, warf Debs ein.
    »Das weiß ich nun wirklich nicht«, sagte Ms. Stein. »Und selbst wenn ich es wüsste, wäre ich gar nicht so sicher, ob ich es Ihnen erzählen sollte.«
    »Ms. Stern«, begann Debs.
    »Stein«,
korrigierte Ms. Stein.
    Deborah winkte ab. »Wir ermitteln nicht gegen Samantha Aldovar. Wir untersuchen ihr
Verschwinden.
Und wenn Sie uns etwas verschweigen, hindern Sie uns daran, sie zu finden.«
    »Ich kann wirklich nicht erken…«
    »Wir würden sie gern lebend finden«, sagte Deborah, und ich war sehr stolz auf ihren barschen, kühlen Ton; Ms. Stein wurde tatsächlich blass.
    »Ich …«, stammelte sie. »Ich weiß nichts über diese persönlichen Angelegenheiten. Vielleicht kann ich eine ihrer Freundinnen dazu bewegen, mit Ihnen zu reden …«
    »Das wäre sehr hilfreich«, sagte Deborah.
    »Ich glaube, ihre beste Freundin ist Tyler Spanos«, sagte Ms. Stein. »Aber ich müsste natürlich dabei sein.«
    »Holen Sie Tyler Spanos, Ms. Stein«, wies Deborah sie an.
    Ms. Stein

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