Dexter
schüttelt leicht den Kopf, soweit die Schlinge es erlaubt. »Sie sind doch dieser Bulle«, sagt er, und jetzt liegt neue Hoffnung in seinem Blick, die sich zu Dreistigkeit steigert, während er mit seiner neuerdings so rauhen Stimme rasselt: »Sie sind dieser
Scheißbulle,
der die verrückte Bullenschlampe begleitet hat! Sie Wichser, Sie stecken knietief in der Scheiße! Für diese Scheiße werde ich Ihren Arsch ins Gefängnis verfrachten lassen, Sie mieses Stück Scheiße …«
Wir reißen an der Schlinge, sehr fest, und sein dreckiges Krächzen verstummt, als wäre es mit einem Messer abgeschnitten worden. Wieder versinkt seine Welt in Dunkelheit, er zerrt schwach an der Schlinge um seinen Hals, bis er vergisst, wozu Finger dienen, und seine Hand fällt herab, als er in die Knie geht und einen Moment hin und her schwankt, während ich die Schlinge immer fester ziehe, bis ihm zuletzt die Augen aus dem Kopf treten und er in sich zusammensackt und schlaff zu Boden sinkt.
Wir arbeiten jetzt rasch, hieven ihn auf die Kücheninsel, schneiden die Kleidung herunter, fesseln ihn zu bewegungsloser Bereitschaft, ehe er wieder zu sich kommt – was schnell geschieht, seine Lider öffnen sich zuckend, die Arme kämpfen schwach gegen die Fesseln, während er seine neue und letzte Position überprüft. Seine Augen werden groß, er kämpft um sein Entkommen, aber er schafft es nicht. Wir sehen einen Moment zu, lassen seine Angst wachsen, und mit ihr wächst die Freude. Das ist, was wir sind. Hierzu sind wir geschaffen, zum Dirigenten eines düsteren Balletts, und diese Nacht ist unser Konzert.
Die Musik ertönt, und der Tanz beginnt, die reizende Choreographie des Todes, mit stets denselben präzisen Schritten und vertrauten Bewegungen. Es riecht nach Angst hinter den leisen Geräuschen von Paketband und Panik, und das Messer ist scharf und geschwind und sicher, während es durch den wohlbekannten Rhythmus der langsam anschwellenden Musik des Mondes rast, der sich erhebt und zum finalen Chor der Erfüllung anhebt, bis Freude, Freude, Freude die Welt erfüllt.
Kurz vor dem Ende verharren wir. Eine winzige, scheußliche Echse des Zweifels ist in unser Vergnügen gehuscht und kauert auf dem Heiligenschein unserer Seligkeit, und wir sehen auf ihn herab, der sich angesichts dessen, was mit ihm geschieht, und der Gewissheit, was auf ihn wartet, mit hervortretenden Augen vor Grauen windet.
Es ist fast vollbracht,
wispert es.
Hör jetzt nicht auf …
Und wir könnten nicht aufhören; aber wir halten inne. Wir betrachten das Ding, das sich unter unserem Messer krümmt. Er ist fast fertig, sein Atem geht mittlerweile langsamer, aber noch wehrt es sich gegen die Fesseln, eine letzte Blase der Hoffnung ringt darum, jenseits des Grauens und der Schmerzen Gestalt anzunehmen und aufzusteigen. Es gibt noch eine kleine Sache, die wir in Erfahrung bringen müssen, ehe wir diese Blase platzen lassen, ein winziges Detail, das wir hören müssen, um dies vollenden zu können, um die Fluttore zu öffnen und unsere Freude über das Land strömen zu lassen.
»Nun, Victor«, fragen wir frostig-selig zischelnd. »Wie hat Tyler Spanos geschmeckt?« Wir reißen das Klebeband von seinem Mund; er ist zu tief in wahren Schmerz versunken, um das Reißen zu spüren, doch er holt tief und langsam Luft, und sein Blick findet mich. »Wie hat sie geschmeckt?«, wiederholen wir, und er nickt mit der endgültigen Akzeptanz dessen, was unvermeidlich ist.
»Sie hat großartig geschmeckt«, sagt er mit seiner rasselnden Stimme, die weiß, dass keine Zeit mehr bleibt, außer für die letzte Wahrheit. »Besser als die anderen. Es war … toll …« Er schließt einen Moment die Augen, und als er sie wieder aufschlägt, schwimmt noch immer schwache Hoffnung darin. »Lassen Sie mich jetzt gehen?«, bittet er mit rauher, verlorener Kleiner-Jungen-Stimme, obwohl er weiß, wie die Antwort lauten muss.
Schwingen rauschen auf, und wir können nicht einmal unsere eigene Stimme hören, als wir erwidern: »Ja, du kannst gehen«, sagen wir, und kurze Zeit später tut er es.
Wir ließen Chapins Mustang hinter einem kleinen Supermarkt eine Dreiviertelmeile entfernt von dem Haus stehen, den Schlüssel in der Zündung. In Miami war diese Versuchung zu groß; noch vor der Dämmerung würde er mit neuer Lackierung auf einem Schiff nach Südafrika unterwegs sein. In Anbetracht der Situation hatten wir die Angelegenheit mit Victor ein wenig mehr beschleunigen müssen, als
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