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Dezemberglut

Dezemberglut

Titel: Dezemberglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda K. Heyden
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ich sein Lachen. „Charis.“ Ein bestimmtes Lachen, das ich norm a lerweise nur dann hörte, wenn wir nackt waren. „Als ob das ein Ersatz wäre.“
    „Nein. Aber besser als gar nichts. Also was würdest du machen?“
    Er zögerte. „Ich würde mir wünschen, dass du ein Kleid trägst. Oder einen Rock. Aber vermutlich hättest du eine Jeans an, sogar in meiner Fantasie.“ Er seufzte, machte aber weiter. „Ich würde sie dir herunterreißen. Nur bis zu den Füßen, weil ich nicht länger warten könnte.“
    „Und dann?“
    „Dann würdest du mich anflehen, dich zu nehmen. Und ich würde es tun, s o fort.“
    Mein Unterleib reagierte. „Wie? “
    „Hart. Tief. Schnell. Und dann würdest du mich anflehen, endlich damit aufz u hören.“
    „Pah …“ Mir wurde heiß. „Unvorstellbar.“ Ich seufzte zittrig. Als ob meine Hände ein Ersatz wären. Wirklich nicht. Meine Idee, das Telefon für meine Wü n sche zu nutzen und meine guten Vorsätze, mich ansonsten vernünftig zu bene h men, lösten sich sofort in Luft auf. „Bitte komm“, hörte ich mich sagen. „Ko b lenz ist doch nicht so furchtbar weit weg. Du wärest in sechs Stunden hier.“
    „In drei“, korrigierte er mich sofort. „Wenn ich wüsste, dass du auf mich wa r test.“
    „Das tu es doch“, meine Stimme wurde weinerlich. Verdammt. Eben hatte ich mich noch so cool gefühlt. „Nur Sex. Kein Blut. Das muss doch möglich sein.“
    „Unmöglich. Außerdem weißt du, dass du dich nicht daran halten würdest.“
    Ich sagte nichts. Ich schluchzte. Laut. Vielleicht ein wenig demonstrativ.
    „Es tut mir leid“, sagte er frustriert. „Ich weiß, wie du dich fühlst.“
    „Fühlst du denn nicht genauso?“, fragte ich wütend.
    „Doch.“
    Sein Schweigen nervte mich. „Außerdem bin ich hier ja nur unter Frauen.“
    „Willst du das ändern?“, fragte er sofort. „Max meinte auch, dass es eigentlich nicht möglich ist, diese Zeit ohne Sex zu überstehen.“
    Verflixter Max. „Gibst du mir etwa die Erlaubnis, fremdzugehen?“, fragte ich gereizt.
    „Nein. Aber ich würde es dir auch nie verbieten. Ich will dir sagen, dass ich es verstehen könnte, und … in der Zeit nach meiner Wandlung, in der ich von S e bastian getrennt war, hatte ich viele Frauen.“
    Na toll. „Aber das war doch etwas ganz anderes.“
    „Vielleicht. Aber versuch die Dinge so zu akzeptieren, wie sie sind. Die Bedür f nisse deines Körpers. Der Ruf des Blutes.“
    Ich knirschte mit den Zähnen. Max hatte r echt: Damian benahm sich wirklich wie ein verdammter Märtyrer. Viel zu oft. Ich knallte den Hörer auf. Strafe muss sein. Er rief sofort zurück, und ich nahm nicht ab. Nach einigen Minuten, wä h rend denen ich das Telefon nur anstarrte, fragte ich mich, ob ich mich nicht vie l leicht selbst zu hart bestrafte. Beim nächsten Klingeln griff ich zum Hörer und entschuldigte mich.
    Damian war so sanft und mitfühlend , dass es mir wehtat. „Egal was du … brauchst in dieser Zeit. Ich habe dafür Verständnis.“
    Das allerdings machte mich schon wieder rasend, obwohl ich es nicht wollte. „Spar dir das. Natürlich werde ich auf dich warten. Ich liebe dich einfach zu sehr.“
    „Ich dich auch.“ Ich hörte die Erleichterung in seiner Stimme.
    „Du könntest mir befehlen, auf dich zu warten. Du könntest durch wenige Worte dafür sorgen, dass ich ruhiger bin.“
    „Genau das werde ich nicht tun. Ich will und darf dich jetzt nicht manipuli e ren.“
    Damian konnte so pedantisch sein ! „Auch nicht, wenn ich dich darum bitte? Bitte, manipulier mich, Damian. Dann könnte ich endlich zu dir kommen.“
    „Nein. Du musst wieder zu dir kommen, zu dir selbst. Zurückfinden zu der, die du bist, dich vom Einfluss meines Blutes befreien. Ich will keine …“
    „… hörige Sklavin.“ Genervt beendete ich den Satz. Mann. Warum fragte nicht endlich mal jemand mich nach meinen Wünschen?
    „Wie hast du das damals ausgehalten? Die Trennung von Sebastian?“
    „Schlecht.“ Er überlegte. „Die Gemeinschaft war damals noch nicht sesshaft. Ich wurde irgendwohin gebracht, in ein Haus in einem Wald. Ich habe den gle i chen Wahnsinn durchgemacht wie du. Wie wir alle. Ich wurde gut versorgt und gut bewacht. Dennoch habe ich nur an Sebastian gedacht. Es war wie ein … kalter Entzug. Von Drogen. Und meine Droge war Sebastian. Ich habe ihm seitenlange Briefe geschrieben, bis mir Papier und Tinte ausgingen. Jeden Tag habe ich auf Nachricht von ihm gewartet. Einmal bin ich

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