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DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Menschheit ein Gräuel ist, um das dauerhafte Überleben des Imperiums zu
gewährleisten. Wirst du mir beistehen?«
       »Wir werden Mord gemeinsam
morden«, erwiderte Horus.
       Nachdem diese Worte
ausgesprochen waren, zogen die Astartes für sechs Monate in den Krieg.
Unterstützt durch die Armee und die Maschinen des Mechanicum, griffen sie die
öden, zitternden Weiten der Welt namens Mord an und vernichteten die Megarachniden.
       In vielerlei Hinsicht war es
ein ruhmvoller Krieg und kein einfacher. Wie viele sie auch abschlachteten, die
Megarachniden beugten sich nicht und zogen sich auch nicht zurück. Es schien
so, als hätten sie keinen Willen und keine Moral, die sich brechen ließen. Sie
begegneten ihnen, strömten aus Spalten und Nischen im rötlichen Land, Tag um
Tag, entschlossen zu weiterer Gegenwehr.
       Manchmal war es, als gebe es
eine unendliche Reserve von ihnen, als sei die Kruste des Planeten mit
unvorstellbar riesigen Nestern von ihnen durchsetzt oder als stellten
unermüdliche unterirdische Fabriken jeden Tag immer mehr von ihnen her, um die
Verluste zu ersetzen, die ihnen die Imperiumstruppen beibrachten. Umgekehrt
galt für die Imperiumstruppen, dass sie die Megarachniden niemals
unterschätzten, wie viele von ihnen sie auch vernichteten.
       Sie waren tödlich und zäh
und so zahlreich, dass man schon mal die Fassung verlieren konnte. »Die
fünfzigste Bestie, die ich getötet habe«, stellte Klein-Horus irgendwann fest,
»war noch genauso schwer zu überwinden wie die erste.«
       Wie viele der anwesenden
Luna Wolves genoss auch Loken die Umstände des Konflikts, denn es war das erste
Mal seit seiner Wahl zum Kriegsmeister, dass der Kommandant sie im Feld führte.
Zu Beginn des Feldzugs, eines verregneten Abends, hatte das Mournival im
Habizelt des Kommandanten vorsichtig versucht, Horus alle Feld-Operationen
auszureden. Abaddon hatte mit viel Fingerspitzengefühl versucht, die Rolle des
Kriegsmeisters zu skizzieren, als etwas viel größeres als kriegerische Aktion.
       »Tauge ich nicht dafür?«,
hatte Horus finster gefragt, während der Regen über ihnen auf das Zeltdach
prasselte.
       »Ich meine, Sie sind zu
kostbar dafür, Milord«, hatte Abaddon gekontert. »Dies ist eine Welt, ein
Kriegsgebiet. Der Imperator hat Ihnen die Verantwortung für alle Welten und
alle Kriegsgebiete anvertraut. Ihr Wirkungsbereich ist...«
       »Ezekyle...« In der Stimme
des Kriegsmeisters hatte ein warnender Unterton gelegen, und er hatte auf
Cthonisch gewechselt, ein deutliches Anzeichen dafür, dass seine Gedanken beim
Krieg waren und bei nichts anderem. »... maßen Sie sich nicht an, mir Vorträge
über meine Pflichten zu halten.«
       »Milord, das würde ich nie
tun!«, rief Abaddon sofort mit einer respektvollen Verbeugung.
       »Kostbar ist das richtige
Wort«, war Aximand Abaddon rasch beigesprungen. »Wenn Sie verwundet würden oder
gar fielen, das würde...«
       Horus erhob sich mit
funkelndem Blick. »Und jetzt stellen Sie meine Fähigkeiten als Krieger infrage,
mein Kleiner? Sind Sie seit meiner Ernennung weich geworden?«
       »Nein, Milord, nein...«
       Nur Torgaddon hatte
anscheinend das Funkeln der Belustigung hinter der wütenden Pantomime des
Kriegsmeisters bemerkt.
       »Wir fürchten nur, dass Sie
keinen Ruhm mehr für uns übrig lassen«, sagte er.
       Horus fing an zu lachen. Als
ihnen aufging, dass er mit ihnen gespielt hatte, lachten die Mitglieder des
Mournival ebenfalls.
       Horus schlug Abaddon auf die
Schulter und zwickte Aximand in die Wange.
       »Wir kämpfen dies gemeinsam
durch, meine Söhne«, sagte er.
       »So bin ich gemacht worden.
Hätte ich auf Ullanor geargwöhnt, dass der Rang des Kriegsmeisters mich dazu
verpflichten würde, für immer auf die Herrlichkeiten des Feldes zu verzichten,
hätte ich ihn nicht angenommen. Jemand anders hätte die Ehre übernehmen können.
Guilliman oder vielleicht der Löwe. Schließlich sehnen sie sich danach.«
       Mehr laute Belustigung
folgte. Das Gelächter von Cthoniern war finster und hart, aber das Gelächter
von Luna Wolves klang noch sehr viel härter.
       Anschließend fragte sich
Loken, ob der Kriegsmeister nicht wieder seine überragenden politischen
Fähigkeiten eingesetzt hatte. Er war dem eigentlichen Thema gänzlich
ausgewichen und ihren Sorgen mit guter Laune und einem Appell an ihren Codex
als Krieger begegnet. Es war seine Art, ihnen zu sagen, dass es trotz ihrer
vielen

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