Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 01 - Aufstieg

DGB 01 - Aufstieg

Titel: DGB 01 - Aufstieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
Vom Netzwerk:
Sie?«
       »Sie haben ihn beim Vornamen
genannt, nicht mit Rang oder Ehrentitel.«
       Sindermann lächelte ihr zu.
»Ich glaube, man könnte Hauptmann Loken als Freund von mir bezeichnen.
Jedenfalls bilde ich mir das ein. Bei Astartes weiß man nie. Ihre Beziehungen
zu Sterblichen sind sonderbar, aber wir verbringen Zeit miteinander und
diskutieren bestimmte Dinge.«
       »Sie sind sein Mentor?«
       »Sein Tutor. Da besteht ein
großer Unterschied. Ich weiß Dinge, die ihm unbekannt sind, also kann ich
seinen Horizont erweitern, aber ich bilde mir nicht ein, Einfluss auf ihn zu
haben. Ah, Frau Keeler! Das ist überwältigend! Das beste, würde ich meinen.«
       »Das dachte ich mir. Ich war
sehr zufrieden damit.«
       »Alle sechs zusammen, und
Garviel kniet so demütig, und dann die Art, wie sie ihn vor der
Kompanie-Standarte geknipst haben.«
       »Das war reiner Zufall«,
sagte Keeler. »Sie haben sich eben so aufgestellt.«
       Sindermann legte seine Hand
sanft auf ihre. Er schien aufrichtig dankbar zu sein für die Gelegenheit, sich
ihre Arbeit anzusehen.  
       »Allein das Bild wird
berühmt werden, daran zweifle ich nicht. Man wird es in Geschichtstexten
reproduzieren, solange das Imperium überdauert.«
       »Es ist nur ein Bild«,
tadelte sie.
       »Es ist ein Zeugnis. Ein
perfektes Beispiel dafür, wozu die Memoratoren in der Lage sind. Ich habe mir
einiges von dem Material angesehen, das die Memoratoren bisher fabriziert
haben, das Material, das bereits ins kollektive Archiv der Expedition
übertragen wurde. Einiges davon ist... sagen wir unausgewogen?   Ideale
Munition für alle, die behaupten, das Memoratoren-Projekt sei eine Verschwendung
von Zeit, Geld und Schiffsraum, aber einiges ist herausragend, und dazu würde
ich auch Ihre Arbeit zählen.«
       »Sie sind sehr freundlich.«
       »Ich bin ehrlich, Frau
Keeler. Und ich glaube, wenn die Menschheit ihre Leistungen nicht richtig
dokumentiert und verbürgt, ist nur die Hälfte dieses Unternehmens geschafft.
Und da wir gerade von ehrlich reden, kommen Sie mit.«
       Er führte sie zur
Hauptgruppe am Fenster zurück. Noch eine Gestalt hatte sich auf dem
Observationsdeck zu ihnen gesellt und unterhielt sich gerade mit Van Karsten.
Es war der Schildträger, Maloghurst, und er drehte sich um, als sie sich ihm
näherten.
       »Kyril, wollen Sie es ihnen
sagen?«
       »Sie haben es möglich
gemacht, Schildträger. Das Vorrecht gebührt Ihnen.«
       Maloghurst nickte. »Nach
eingehenden Verhandlungen mit den Führern dieser Expedition hat man sich
dahingehend darauf verständigt, dass Sie sechs der Kompanie zur Oberfläche
folgen und den Verlauf des Unternehmens beobachten können. Sie werden mit einem
der Hilfstransporter fliegen.«
       Die Memoratoren verliehen
ihrer Begeisterung Ausdruck.
       »Es hat lange Debatten
darüber gegeben, ob man den Memoratoren in die militärischen Aspekte der
Expeditionen einbinden soll«, sagte Sindermann, »vor allem hinsichtlich der
Frage des Wohlergehens der Zivilisten in einem Kriegsgebiet. Außerdem gibt es,
wenn ich ganz offen sein darf, einige Besorgnis in Bezug darauf, was Sie sehen
werden. Die Astartes im Krieg sind ein schockierend brutaler Anblick. Viele
glauben, dass solche Bilder nicht für die Öffentlichkeit geeignet sind, da sie
ein negatives Bild des Kreuzzugs zeichnen könnten.«
       »Wir beide glauben etwas
anderes«, sagte Maloghurst.
       »Die Wahrheit kann nicht
falsch sein, auch wenn sie hässlich oder schockierend ist. Uns muss klar sein,
was wir tun und wie wir es tun, und wir müssen Personen wie Ihnen gestatten,
darauf zu reagieren. Das ist die Ehrlichkeit, auf der eine reife Kultur fußen
muss. Wir müssen außerdem feiern, und wie kann man die Courage der Astartes
feiern, wenn man sie nicht sieht? Ich glaube an die Kraft positiver Propaganda,
nicht zuletzt wegen Frau Keeler hier und ihrer Dokumentation meiner eigenen
Notlage. Bilder und Berichte sowohl über imperiale Siege als auch über
imperiales Leid haben die Kraft, für Geschlossenheit zu sorgen. Sie drücken
eine Gemeinsamkeit aus, die unsere Gesellschaft verbindet und sie erhebt.«
       »Es hilft«, warf Sindermann
ein, »dass dies eine kleine Aktion ist. Ein ungewöhnlicher Einsatz der Astartes
in einer Polizeirolle. Er dürfte in einem Tag oder so vorbei sein und kaum
kollaterale Risiken bergen. Ich möchte jedoch betonen, dass er dennoch
gefährlich ist. Sie werden sich ständig an die

Weitere Kostenlose Bücher