DGB 05 - Fulgrim
Stimme leiser und
schleppender werden. Fabius warf einen Blick auf die Maschine, die den
Metabolismus des Lordkommandanten überwachte, und änderte die Zufuhr der
Betäubungsmittel, die er mit verschiedenen Chemikalien aus eigener Herstellung
versetzte.
Eidolons Blick wanderte nervös
zu den gezackten Linien, die sich über den Monitor bewegten, und Fabius bemerkte
einen dünnen Film aus feinen Schweißtröpfchen auf der Stirn seines Subjekts.
»Ich spüre einen gewissen
Widerstand, der Sie daran hindert, sich zu entspannen, mein Lord«, sagte
Fabius, während das Licht von den Skalpellklingen reflektiert wurde, die er
über Eidolon hielt.
Der verzog verärgert das
Gesicht. »Wundert Sie das, Apothekarius? Sie wollen mir die Kehle aufschneiden und
ein Organ einsetzen, dessen Zweck Sie mir noch immer nicht verraten haben.«
»Es handelt sich um ein
modifiziertes Tracheal-Implantat, das sich mit Ihren Stimmbändern verbinden
wird und Sie in die Lage versetzen sollte, ein Kreischen auszustoßen, das bei
einem Gegner eine Nervenlähmung herbeiführen kann. Ganz so, wie es von bestimmten
Kriegern der Laer angewandt wurde.«
»Sie pflanzen mir ein
Xenos-Organ ein?«, rief Eidolon entsetzt.
»Nicht im eigentlichen Sinn«,
gab Fabius zurück und grinste ihn breit an. »Allerdings habe ich mich bei
einigen Gensträngen der Laer bedient, die ich dann mit Gensaat der Astartes
kombinierte, um beides unter kontrollierten Bedingungen mutieren zu lassen. Im
Kern bekommen Sie von mir ein neues Organ implantiert, das Sie nach Belieben im
Kampf aktivieren können.«
»Nein!«, schrie Eidolon. »Das
möchte ich nicht! Nicht, wenn dafür Xenos-Dreck in meinen Körper gelangen muss!«
Fabius schüttelte den Kopf.
»Ich fürchte, für einen Rückzieher ist es jetzt zu spät, mein Lord. Fulgrim hat
meine Arbeit abgesegnet, und Sie selbst hatten von mir verlangt, dass ich mich Ihnen
gleich nach Ihrer Rückkehr widme. Wie hatten Sie das noch gleich formuliert? Ah,
genau. Sie wollten mein größter Erfolg werden, schneller, stärker und
todbringender als jemals zuvor.«
»Aber nicht auf diese Weise,
Apothekarius!«, protestierte er.
»Hören Sie sofort auf!«
»Das kann ich nicht, Eidolon«,
sagte Fabius sachlich. »Die Medikamente sorgen dafür, dass Sie sich nicht rühren
können, und die Proben, die ich implantieren werde, werden nicht überleben,
wenn sie nicht auf einen Wirt übertragen werden. Warum wehren Sie sich dagegen?
Wenn ich fertig bin, werden Sie sich viel besser fühlen.«
»Ich werde Sie umbringen!«,
zischte der Lordkommandant, aber als er versuchte, sich zu befreien, konnte Fabius
nur lächeln. Alle derartigen Bemühungen waren vergeblich. Die Betäubungsmittel
hatten sich in seinem ganzen Körper ausgebreitet, zudem wurde er von massiven
Metallfesseln am Tisch festgehalten.
»Nein, Eidolon«, widersprach
Fabius. »Sie werden mich nicht töten, weil ich mein Versprechen Ihnen gegenüber
einhalten werde. Sie werden todbringender sein als jemals zuvor. Sie sollten
auch daran denken, dass ein Krieger ein riskantes Leben führt und dass Sie noch
oft unter meinem Messer liegen werden, bevor dieser Kreuzzug überhaupt seinen
Höhepunkt erreicht. Wollen Sie mir da ernsthaft drohen? Lassen Sie das
Betäubungsmittel seine Arbeit erledigen, und wenn Sie wieder aufwachen, werden
Sie das Vorbild dafür sein, wie für unsere geliebte Legion der nächste Sprung
in der Evolution aussehen wird.«
Fabius lächelte und ließ die
Skalpelle ein Stück nach unten sinken.
Noch bevor sie die Ruine auf
der anderen Seite des Tals erreicht hatten, konnte Solomon erkennen, dass es
sich keineswegs um den Überrest eines Bauwerks handelte. Vielmehr war die
scheinbare Ruine völlig intakt, und es gab keinen Hinweis, dass sie jemals Teil
eines größeren Bauwerks gewesen war. Da Solomon aber keine Vorstellung davon
hatte, welchen Zweck das Ding erfüllen sollte, kam er zu dem Schluss, dass er
es ebenso gut weiterhin als Ruine bezeichnen konnte.
Das geschwungene Bauwerk, das
ungefähr zwölf Meter hoch war, stand auf einer ovalen Plattform, die aus dem gleichen,
an Porzellan erinnernden Material bestand wie die Ruine selbst. Der Bogen, den
sie beschrieb, war elegant, jedoch auch fremdartig, aber wenigstens ließ er nichts
von den erschreckend exzessiven Elementen der Laer-Architektur erkennen.
Eigentlich fand Solomon, war er
auf eine ihm eigene Art sogar schön anzusehen.
Wieder schwärmten die Astartes
aus, um einen schützenden
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