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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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Lord?«, fragte er.
    »Die Skulpturen sind perfekt.«
    »Ich will, dass Sie mir die
Wahrheit sagen. Die Wahrheit kann schmerzen wie der Schnitt eines Chirurgen, aber
sie wirkt auch ebenso heilend.«
    Ostian überlegte, welche Worte
er wählen sollte. Denn wer wollte es wagen, ein Wesen von solcher Schönheit zu
beleidigen?
    Fulgrim erkannte Ostians
Dilemma, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte beruhigend: »Ein guter Freund,
der auf Fehler und Unvollkommenheiten hinweist und das Böse von einem fernhält,
soll respektiert werden, wenn er ein Geheimnis enthüllt, das auf einen verborgenen
Schatz verweist. Ich gebe Ihnen die Erlaubnis, offen zu sprechen.«
    Die Worte waren Fulgrim nur
leise über die Lippen gekommen, doch sie wirkten wie der Schlüssel zu einem abgeschlossenen
Zimmer in Ostians Kopf und öffneten die Tür zu Gedanken, von denen er bis dahin
nicht geahnt hatte, dass er den Mut besitzen könnte, sie auszusprechen.
    »Es ist, als ob ... als ob sie
zu vollkommen sind«, erklärte er zögerlich. »Als hätte der Verstand sie
erschaffen, nicht das Herz.«
    »Kann es möglich sein, dass
etwas zu vollkommen ist?«, fragte Fulgrim. »Sicherlich ist doch alles Schöne und
Gute das Produkt von Vernunft und Berechnung.«
    »Große Kunst hat mit Vernunft
nichts zu tun, sie kommt aus dem Herzen«, betonte Ostian. »Sie können mit der vereinten
technischen Perfektion der ganzen Galaxis arbeiten, aber wenn keine
Leidenschaft im Spiel ist, dann war es vergebliche Mühe.«
    »Es gibt Perfektion«, beharrte
Fulgrim, »und unser Lebenszweck ist es, diese Perfektion zu finden und
weiterzuführen. Wir müssen alles verwerfen, was uns bei dieser Suche hinderlich
ist.«
    Ostian schüttelte die
Erinnerung an diesen Besuch ab, denn auf einmal wurde ihm bewusst, dass ihn
jemand ansprach. Er sah hoch und entdeckte einen Astartes mit blassem Gesicht,
der ihn anschaute.
    »Ich bin Lucius«, sagte der
Krieger.
    Ostian nickte und trank sein
Glas aus. »Ich weiß, wer Sie sind.«
    Lucius wirkte erfreut. »Man
sagte mir, Sie seien ein Freund von Serena d'Angelus. Stimmt das?«
    »Ich schätze ja«, gab er
zurück.
    »Könnten Sie mir dann den Weg
zu ihrem Atelier zeigen?«
    »Warum?«
    »Natürlich, weil ich möchte,
dass sie mich malt«, er klärte Lucius lächelnd.
     
     
     
    Dreizehn
    Neues Modell
    Jungfräuliche Welt
    Mama Juana
     
     
    NUR IN SEIN CHIRURGENGEWAND
GEKLEIDET, beugte sich Apothekarius Fabius über den Operationstisch, auf dem sein
Subjekt lag, und nickte den Apothekariumsservitoren zu. Die hoben das
chirurgische Gerät an, damit es in die Schnitt-stelleneinheit an seiner Taille
eingeführt werden konnte. Dann wurden die Verbindungen hergestellt, die seine
eigenen Sinne mit der Funktionsweise des chirurgischen Geräts zusammenschloss.
    Im Prinzip versorgte ihn dieses
Gerät mit zusätzlichen Armen, die unabhängig arbeiten konnten, aber alle auf
seine Gedanken abgestimmt waren und auf einen Befehl viel schneller und
präziser reagierten, als es eine Krankenschwester oder ein Krankenpfleger hätte
tun können.
    Abgesehen davon war es bei der
anstehenden Operation ohnehin besser, wenn sie in Abwesenheit derjenigen
stattfand, die Einwände erheben könnten. Er musste es tun, um erfolgreich zu
sein.
    »Fühlen Sie sich wohl, mein
Lord?«, fragte Fabius.
    »Machen Sie sich um mein
Wohlbefinden keine Sorgen, verdammt nochmal«, fuhr Eidolon ihn an. Auf dem OP-Tisch
fühlte er sich sichtlich unwohl und verwundbar.
    Der Lordkommandant trug weder
Rüstung noch Drillich und lag nackt auf dem kalten metallenen Tisch, um einen
Eingriff des Apothekarius über sich ergehen zu lassen.
    Zischende und gurgelnde
Maschinen umgaben ihn, die Haut an Hals und Nacken war mit antiseptischem Gel
bestrichen. Kalte, blaue Fluoreszenz tauchte seinen Körper in ein totes Licht.
Die Glasgefäße an den Wänden des Apothekariums waren mit allerlei abscheulichen
Züchtungen gefüllt, deren Sinn und Zweck ihnen nicht anzusehen war.
    »Gut«, meinte Fabius nickend.
»Ich darf davon ausgehen, dass Sie mit den Ihnen unterstellten Hauptleuten über
ihre freiwillige Meldung für einen chirurgischen Eingriff gesprochen haben?«
    »Ja, das habe ich«, bestätigte
Eidolon. »Ich gehe davon aus, dass sich der größte Teil in den nächsten Wochen bei
Ihnen melden wird.«
    »Hervorragend«, zischte Fabius.
    »Ich kann ihnen so großartige
Dinge anbieten.«
    »Machen Sie sich über die keine
Gedanken.« Die starken Schlafmittel ließen Eidolons

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