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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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leere
Farbdosen und die Überreste von Leinwänden. Die wenigen Gemälde, die noch an
den Wänden hingen, wurden von ihm mit kritischem Blick begutachtet, doch sie
spürte, dass die Bilder ihm nichts sagten.
    »Ich glaube, jeder Künstler
arbeitet in einem chaotischen Umfeld«, gab Serena zurück. »Sie nicht auch?«
    »Ich? Nein. Ich arbeite in
einem kleinen Büro mit Datentafel und Stylus, der nur die Hälfte der Zeit
funktioniert. Ausschließlich wichtige Memoratoren bekommen ein Atelier
gestellt.«
    Sie hörte seine Verbitterung
und war davon wie gefesselt.
    Das Blut rauschte durch ihren
Kopf, und sie musste sich zwingen, ihren Atem unter Kontrolle zu halten. Aus
einer Flasche, die sie eigens für diesen Anlass von einem Händler von den
unteren Decks erhalten hatte, schenkte sie eine tiefrote Flüssigkeit in zwei
Gläser.
    »Dann kann ich mich wohl
glücklich schätzen«, sagte sie und bahnte sich einen Weg durch die Unordnung.
    »Allerdings weiß ich, dass ich
unbedingt etwas gegen dieses Durcheinander unternehmen sollte. Ich hatte nicht
damit gerechnet, heute Abend noch Gesellschaft zu haben, aber als ich Sie im La
Fenice entdeckte, wusste ich, ich muss unbedingt mit Ihnen reden.«
    Er nahm ihre schmeichelnden
Worte mit einem Lächeln auf und griff nach dem dargebotenen Glas, wobei er die
zähe Flüssigkeit forschend musterte.
    »Ich ... ich hatte nicht
erwartet, dass irgendjemand sich meine Werke würde anhören wollen«, entgegnete
er. »Ich kam nur zur 28. Expedition, nachdem ein Shuttle mit den aus dem
Merikanischen Schwarm ausgesuchten Dichtern abgestürzt war.«
    »Ach, seien Sie nicht albern«,
sagte sie und hob ihr Glas.
    »Einen Toast.«
    »Worauf trinken wir?«
    »Auf einen glücklichen Absturz«,
meinte Serena lächelnd.
    »Ohne den wir uns womöglich nie
begegnet wären.«
    Leopold nickte und trank einen
kleinen Schluck. Als er merkte, dass es ihm schmeckte, hellte sich seine Miene auf.
»Was ist das?«
    »Das nennt sich Mama Juana«,
erklärte sie. »Eine Mischung aus Rum, Rotwein und Honig, versetzt mit der getränkten
Borke des Eurycoma-Baums.«
    »Sehr exotisch«, kommentierte
er.
    »Man sagt, es sei ein starkes
Aphrodisiakum«, schnurrte sie, leerte ihr Glas in einem Zug und schleuderte es quer
durchs Atelier.
    Leopold zuckte zusammen, als es
an der Wand zerschellte.
    Der Rest des Getränks
hinterließ einen roten Fleck, der langsam größer wurde.
    Von ihrer direkten Art
ermutigt, trank auch Leopold sein Glas aus und warf es zur Seite. Dann lachte
er so nervös wie ein Mann, der sein Glück nicht fassen konnte.
    Serena beugte sich vor und
schlang die Arme um seinen Hals, dann zog sie ihn zu sich, um ihn
leidenschaftlich zu küssen. Einen Moment lang war er wie erstarrt, so überraschend
war sie vorgeprescht, doch dann ließ er sich in den Kuss sinken und legte die
Hände auf ihre Hüften, während sie sich an ihn schmiegte.
    So standen sie so lange da, wie
sie es ertrug. Schließlich zog sie ihn mit sich zu Boden und zerrte an seinen Kleidern,
wobei sie Farbdosen ebenso umstieß wie Staffeleien. Leopolds Hände auf ihrem
Körper zu spüren, war abstoßend, doch gerade das weckte in ihr den Wunsch, vor
Lust aufzuschreien.
    Plötzlich unterbrach er den
Kuss. Blut tropfte von seiner Unterlippe, wo Serena ihn gebissen hatte, und auf
seinem idiotischen Gesicht zeichneten sich Verwirrung und Besorgnis zugleich
ab. Abermals zog sie ihn an sich und drehte ihn auf den Rücken, damit sie sich
mitten in ihrem verwüsteten Atelier wie wilde Tiere paaren konnten.
    Als er die Augen aufriss und
seine Hüften zu zucken begannen, hob sie ihr geschliffenes Streichmesser auf.
    »Was ...?«, war alles, was er
noch herausbringen konnte, bevor sie ihm die Kehle aufschlitzte. Blut spritzte
in alle Richtungen, während er sich im Todeskampf hin und her warf.
    Klebrige rote Flüssigkeit
bedeckte ihren Körper, während Leopold weiter zuckte und zuckte. Serena lachte ausgelassen.
Lustvolle Empfindungen überspülten sie. Er lag röchelnd unter ihr, das Blut
wurde unerbittlich aus seinen zerfetzten Adern gepresst.
    Verzweifelt versuchte er, sie
von sich zu stoßen. Das Blut bildete eine große Lache um ihn auf dem Boden,
gleichzeitig stieß Serena ihm wieder und wieder die Klinge in den Hals. Seine
Gegenwehr wurde allmählich schwächer, während sich ihre Lust zu einem
explosiven Höhepunkt steigerte.
    Serena blieb auf Leopold
sitzen, bis seine Zuckungen nachließen und seine Arme schlaff zur Seite fielen.
Erst dann

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