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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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eine Stimme.
    »Caphen? Sind Sie das?«, rief
er.
    »Ja, Hauptmann«, meldete sich
Gaius Caphen zu Wort, während Marius um eine weitere Kurve auf einer Straße bog,
die von Leichen gesäumt wurde. »Wo sind Sie?«, wollte er wissen.
    »Wir versuchen, zu Ihnen zu
gelangen, aber diese Straßen führen uns in alle möglichen Richtungen, nur nicht
in Ihre.«
    »Die direkte Route zu unserem
Ziel wurde so erbittert verteidigt, dass Hauptmann Demeter uns und Thelonius
den Befehl gab, seine Position seitwärts zu umgehen.«
    »Während er zweifellos genau
mitten hindurchmarschiert ist«, ergänzte Marius.
    »Jawohl, mein Herr«, bestätigte
Caphen.
    »Wir werden Ihrem Signal
folgen, aber wenn Sie noch irgendetwas anderes tun können, um Hinweise auf Ihre
Position zu geben, dann tun Sie's. Vairosean Ende.«
    Marius folgte dem blauen
Lichtpunkt, der auf die Innenseite seines Visiers projiziert wurde und
anzeigte, aus welcher Richtung Caphens Kom-Signal gekommen war. Mit jeder
Biegung, die sie in diesem Labyrinth aus Korallen nahmen, wurde das Signal ein
wenig schwächer.
    »Zum Teufel mit dieser Welt!
Nein!«, knurrte er, als das Signal auf einmal völlig erlosch.
    Er hob eine Hand und ließ seine
Männer anhalten, doch fast im gleichen Moment gab es ganz in der Nähe eine
Explosion, und keine dreißig Meter links von ihnen stürzte ein hoher,
geschwungener Korallenturm in einem Meer aus Flammen in sich zusammen.
    »Das muss das Zeichen sein«,
erklärte er und suchte nach einer Straße, die in die richtige Richtung verlief.
    Doch jeder Weg beschrieb nach
wenigen Metern einen Knick oder eine Kurve, und Marius wusste, dass ihn keine
dieser Straßen zu Caphen bringen würde.
    Nach einem kurzen Blick auf die
dichten schwarzen Rußwolken verkündete er: »Wir gehen in diese Richtung! Ausschwärmen!«
Er begann, an der Fassade einer Laer-Behausung hinaufzuklettern, was ihm
leichtfiel, da die knorrigen Korallen genügend Stellen boten, an denen seine
Hände und Füße Halt finden konnten.
    Mühelos zog er sich höher und
höher, während die Straße unter ihm zurückfiel. Schließlich waren er und die
Krieger der Dritten oben angekommen und bewegten sich von Dach zu Dach über
Atoll 19.
     
    Mit einer Mischung aus
Ehrfurcht und Verärgerung verfolgte Ostian, wie das erste Kampfschiff die Stolz
des Imperators verließ.
    Ehrfurcht, weil es ein wahrhaft
grandioser Anblick war, wie die militärische Gewalt der Legion auf einen Gegner
losgelassen wurde. Verärgerung, weil er dafür den makellosen Marmorblock in
seinem Atelier hatte allein lassen müssen. Der Erste Hauptmann Julius Kaesoron
hatte Serena vorab über den bevorstehenden Start informiert, und sie war sofort
gekommen, um ihn aus dem Atelier zu holen, damit er sie zu einem idealen Punkt
auf dem Aussichtsdeck begleitete.
    Er hatte versucht, sich zu
weigern, doch Serena war nicht davon abzubringen gewesen und erwiderte, er tue doch
ohnehin nichts anderes, als dazusitzen und den Marmor anzustarren. Jetzt, da er
durch das Panzerglas des Decks hinaus ins All schaute, war er froh, dass er sich
hatte überreden lassen.
    »Wundervoll, nicht wahr?«,
fragte Serena und sah von ihrem Skizzenbuch auf, während ihre Hand weiter über
die Oberfläche zuckte, um mit erstaunlichem Geschick den Moment im Bild
festzuhalten.
    »Ja, wirklich erstaunlich«,
stimmte Ostian zu und beobachtete ihr Profil, als eine zweite Welle Schiffe in
das blaue Licht ihres Antriebs gehüllt startete und die Sonnenstrahlen von
ihren stählernen Flanken reflektiert wurden. Das Aussichtsdeck lag etliche
Hundert Meter über den Startrampen. Dennoch stellte sich Ostian vor, dass er
die Vibrationen der abhebenden Schiffe in seinen Knochen spüren konnte.
    Eine letzte Welle Stormbirds
startete von den anderen Schiffen der Emperors Children, und Ostian wandte sich
von Serena ab, um den Raubvögeln nachzublicken, die wie gewaltige Feuerpfeile
ins All davonschossen. Kaesoron hatte von einem umfassenden Angriff gesprochen,
und angesichts der immensen Zahl gestarteter Schiffe konnte sich Ostian das gut
vorstellen.
    »Ich frage mich, wie das
aussehen muss«, sagte er schließlich, »wenn eine Welt von einem einzigen Ozean vollständig
bedeckt wird. Ich kann mir das kaum vorstellen.«
    »Wer weiß?«, gab sie zurück und
strich hastig eine Strähne aus dem Gesicht, dann skizzierte sie weiter wild drauflos.
»Ich könnte mir vorstellen, dass es aussieht wie auf jedem anderen Meer auch.«
    »Von hier aus ist es auf jeden
Fall

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