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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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Schauspielerin dagegen versucht, ihr wahres Gesicht vor ihrem
Publikum zu verbergen und nur das Bild zu projizieren, das andere von ihr haben
sollen.«
    Amüsiert konzentrierte sich
Ostian wieder auf das Podest, wo Hauptmann Julius Kaesoron mit melodischer
Stimme zu reden begann, die eines Iterators würdig gewesen wäre.
    »Geehrte Memoratoren, es
erfreut mein Herz, Sie alle heute hier zu sehen, denn Ihre Anwesenheit stellt
eine Rechtfertigung dessen dar, was meine Kriegerkameraden und ich auf Laeran
erreicht haben. Die Kämpfe waren mühevoll, das will ich gar nicht leugnen, und
sie haben unser Durchhaltevermögen auf eine harte Probe gestellt. Doch es sind
genau diese Unternehmungen, die uns bei unserem Streben nach Vollkommenheit
helfen. Wie Lord-kommandant Eidolon uns lehrt, benötigen wir immer einen
Gegner, der uns fordert und mit dem wir unsere Kräfte messen können. Sie wurden
als die vorrangigen Dokumentatoren und Chronisten unserer Expedition auserwählt,
damit Sie auf die Oberfläche dieser neuen Welt des lmperiums reisen und anderen
davon berichten, was Sie dort gesehen haben.«
    Ostian spürte, wie seine Brust
vor Stolz anschwoll, als er das Lob des Astartes hörte. Mit Erstaunen nahm er dabei
zur Kenntnis, wie wortgewandt der Krieger seine Ansprache vorgetragen hatte.
    »Laeran ist allerdings nach wie
vor ein Kriegsgebiet, und während Einheiten der Palatines von Lordkommandant
Fayle den Planeten sichern, fällt es mir zu, Ihnen zu sagen, dass Sie Beweise für
unseren Krieg und dessen blutige Folgen zu sehen bekommen werden. Fürchten Sie
sich nicht davor, denn um die Wahrheit über den Krieg berichten zu können,
müssen Sie beide Seiten gesehen haben: den Ruhm und die Brutalität. Sie müssen
alle Facetten der Geschichte erfahren, damit sie für Sie eine Bedeutung
erlangt. Jeder, der das Gefühl hat, von solchen Bildern abgestoßen zu werden,
sollte das jetzt sagen, damit er nicht an dieser Reise teilnehmen muss.«
    Niemand meldete sich, und
Ostian hatte es auch nicht erwartet.

Die Oberfläche einer neuen Welt
sehen zu können, war eine zu verlockende Aussicht, der sich niemand widersetzen
wollte, und dieses gleiche Wissen konnte er auch Kaesorons Gesicht ansehen.
    »Dann werden wir mit der
Aufteilung auf die Transporte beginnen«, erklärte der Hauptmann, woraufhin die
beiden Iteratoren das Podest verließen und sich mit Datentafeln zu den
versammelten Memoratoren begaben, um deren Namen mit ihren Listen abzugleichen und
jeden einem bestimmten Transport zuzuteilen, der sie auf die Planetenoberfläche
bringen würde.
    Coraline Aseneca kam auf ihn
zu, und sein Pulsschlag ging schneller, als er ihre Schönheit und Eleganz aus der
Nähe bewundern konnte. Ihr Haar glänzte pechschwarz, die vollen Lippen waren in
einem satten Lilaton geschminkt, und in ihren Augen funkelte ein intensives
Licht, dem umfassende augmetische Eingriffe vorausgegangen sein mussten.
    »Und wie heißen Sie beide?«,
fragte sie. Der seidige, fließende Klang ihrer Stimme verschlug Ostian die
Sprache. Ihre Worte kamen wie heißer Rauch zu ihm geschwebt, und er zwinkerte
ein paarmal, während er krampfhaft versuchte, sich an seinen Namen zu erinnern.
»Sein Name ist Ostian Delafour«, antwortete Serena herablassend. »Und ich bin
Serena d'Angelus.«
    Coraline überprüfte ihre Liste
und nickte. »Ah, ja. Frau d'Angelus, Sie reisen mit dem Thunderhawk Vollkommener
Flug dort drüben.«
    Sie wollte eben weitergehen, da
fasste Serena sie am Ärmel.
    »Und mein Freund?«
    »Delafour ... ja«, murmelte
Coraline. »Das tut mir leid, aber Ihre Einladung auf die Planetenoberfläche
wurde widerrufen.«
    »Widerrufen?«, fragte Ostian.
»Was reden Sie da? Wieso?«
    Die Iteratorin schüttelte den
Kopf. »Das weiß ich nicht. Ich kann Ihnen nur sagen, dass es Ihnen nicht
erlaubt ist, Achtundzwanzig Drei zu besuchen.«
    Die Worte wurden mit einer
verführerischen Stimme gesprochen, doch der Inhalt schnitt ihm ins Herz wie eine
glühende Klinge.
    »Ich verstehe nicht. Wer hat
meine Einladung widerrufen?«
    Sichtlich gereizt sah sie
erneut auf ihre Liste und antwortete seufzend: »Hier steht, Hauptmann Kaesoron hat
die Einladung auf Empfehlung von Frau Kynska zurückgezogen. Mehr kann ich dazu
nicht sagen. Wenn Sie mich dann entschuldigen würden ...«
    Die hübsche Iteratorin ging
weiter, und Ostian blieb sprachlos zurück. Er konnte nicht fassen, zu welcher Gehässigkeit
Bequa Kynska in der Lage war. Gerade noch rechtzeitig blickte er zu der

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