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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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Julius dagegen, als sich Solomon unter Schmerzen aufsetzte.
    »Wie hatten Sie das formuliert?
Die Kriegsgötter würden nicht zulassen, dass Sie auf einer so armseligen Welt Ihr
Leben verlieren. Nun, genau das haben sie ja auch getan, nicht wahr?«
    »Ja«, knurrte er. »Das ist
richtig. Aber sie haben mich auch nicht bei der Entscheidungsschlacht
mitkämpfen lassen. Ich habe das ganze Vergnügen verpasst, während Sie an der
Seite des Phönix den ganzen Ruhm einstreichen konnten.« Er sah einen Schatten
über Julius' Gesicht huschen. »Was ist los?«
    Der andere Mann zuckte mit den
Schultern. »Ich weiß nicht. Ich ... ich bin mir nicht sicher, ob Sie am Ende gern
an der Seite des Primarchen gewesen wären. In diesem Tempel war alles so ... so
unnatürlich.«
    »Unnatürlich? Was soll das
heißen?«
    Julius sah sich um, als wolle
er feststellen, ob ihn jemand belauschte. »Ich kann das nur schwer beschreiben,
Sol, aber es ... es kam mir vor, als hätte der Tempel gelebt ... oder als hätte
etwas in ihm gelebt. Ich weiß, es klingt albern.«
    »Der Tempel hat gelebt? Das
klingt allerdings albern. Wie soll ein Tempel leben? Das ist schließlich nur ein
Gebäude.«
    »Ich habe keine Ahnung«, räumte
Julius ein. »Aber so kam es mir nun einmal vor. Ich wüsste nicht, wie ich es
anders beschreiben sollte. Es war entsetzlich und trotzdem zugleich
fantastisch: die Farben, die Geräusche und Gerüche. Obwohl ich es eine Zeit
lang gehasst habe, muss ich mittlerweile sehnsüchtig daran zurückdenken. Alle
meine Sinne wurden angeregt und ... diese Erfahrung erfüllte mich mit neuer
Energie.«
    »Vielleicht sollte ich das mal
ausprobieren«, überlegte Solomon.
    »Ich könnte etwas gebrauchen,
das mich mit neuer Energie erfüllt.«
    »Ich kehrte sogar mit den
Memoratoren dorthin zurück«, berichtete Julius lachend, doch Solomon konnte hören,
wie verwirrt er in Wahrheit war. »Sie hielten es für eine große Ehre, dass ich
sie begleitete, dabei tat ich es gar nicht für sie, sondern nur für mich. Ich
musste diesen Ort wiedersehen, aber ich weiß nicht, warum.«
    »Was sagt Marius zu dem
Ganzen?«
    »Er hat den Tempel nicht
erlebt«, sagte Julius. »Die Dritte schaffte es nicht bis ins Gebäude, und als
sie sich bis zum Eingang vorgekämpft hatte, war der Kampf bereits beendet. Er
kehrte sofort zurück auf die Stolz des Imperators .«
    Solomon schloss die Augen. Er
wusste, wie sehr es Marius geschmerzt haben musste, den Schauplatz eines Gefechts
zu erreichen und dann zu erfahren, dass alles längst vorüber und der Sieg
errungen war. Er hatte schon gehört, dass die Dritte nicht den exakten Zeitplan
des Primarchen eingehalten hatte und deswegen zu spät eingetroffen war. Sein
Freund musste unerträgliche Qualen erleiden, weil er seiner Pflicht nicht
nachgekommen war.
    »Wie geht es Marius?«, fragte
er schließlich.
    »Haben Sie mit ihm gesprochen?«
    »Nur kurz«, erwiderte Julius.
»Er hat sich mit seiner Kompanie aufs Waffendeck zurückgezogen und trainiert
Tag und Nacht mit seinen Leuten, damit sie nicht noch einmal versagen. Er und
seine Krieger haben Schande über sich gebracht, aber Fulgrim hat ihnen
vergeben.«
    »Ihnen vergeben?«, wiederholte
Solomon plötzlich verärgert.
    »Nach allem, was ich gehört
habe, war der südliche Teil das am massivsten verteidigte Gebiet auf diesem
Atoll, und zu viele seiner Männer wurden auf dem Vormarsch niedergeschossen, so
dass er gar nicht mehr hoffen konnte, zeitig bei Fulgrim einzutreffen.«
    Julius nickte bestätigend. »Sie
wissen das, und ich weiß es auch. Aber versuchen Sie mal, das Marius
klarzumachen. Was ihn angeht, hat die Dritte versagt und muss nun doppelt so
heftig kämpfen wie zuvor, um ihre Ehre zurückzugewinnen.«
    »Er muss doch einsehen, dass er
Fulgrim niemals rechtzeitig hätte erreichen können.«
    »Eigentlich ja, aber Sie kennen
Marius«, betonte Julius. »Er findet, sie hätten irgendeinen Weg finden müssen,
auch wenn alles gegen sie sprach.«
    »Reden Sie mit ihm, Julius. Ich
meine es ernst. Sie wissen, wie er ist.«
    »Ja, ich werde nachher mit ihm
reden«, erklärte Julius und erhob sich von seinem Hocker. »Er ist wie ich Teil einer
Delegation, die Ferrus Manus empfangen wird, wenn er auf die Stolz des
Imperators kommt.«
    »Ferrus Manus?«, rief Solomon
aus, setzte sich abrupt auf und zuckte dann zusammen, als sein ganzer Körper schmerzte.
    »Er kommt her?«
    Julius legte ihm eine Hand auf
die Schulter. »Wir sollen innerhalb von sechs Stunden mit

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