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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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Bildhauer mischten sich unter Schriftsteller, Dichter und
Komponisten, während gepanzerte Astartes sie zu ihren Transportern
eskortierten.
    »Wir können uns glücklich
schätzen, Ostian«, murmelte Serena, als sie sich einer riesigen vergoldeten
Brandschutztür näherten.
    »Wieso?«, fragte er. Die
festliche Stimmung der Menge ringsum nahm ihn so sehr in Beschlag, dass er den
hasserfüllten Blick, den die hinter ihm befindliche Bequa Kynska ihm zuwarf,
nicht bemerkte. Endlich würde er den Ozean zu sehen bekommen, und sein Herz
machte bei dem Gedanken an etwas so Großartiges einen Freudensprung. Er zwang
sich zur Ruhe und dachte an die Schriften des samaturanischen Philosophen
Sahlonum, der gesagt hatte, die wahre Entdeckungsreise bestehe nicht darin,
neue Landschaften zu entdecken, sondern diese Landschaften völlig
unvoreingenommen zu betrachten.
    »Lord Fulgrim weiß den Wert
dessen zu schätzen, was wir hier machen, mein liebes Herz«, erklärte Serena
ihm. »Ich habe gehört, dass die Memoratoren bei anderen Expeditionen von Glück
reden können, wenn sie überhaupt einen Astartes-Krieger zu Gesicht bekommen,
von einer Reise auf eine gehorsame Welt ganz zu schweigen.«
    »Nun, es ist ja nicht so, als
wäre Laeran jetzt noch eine feindselige Welt«, gab Ostian zurück. »Von den Laer
ist nichts mehr übrig, sie sind alle tot.«
    »Und das ist auch gut so! Ich
hörte das Gerücht, der Kriegsmeister lasse noch immer keine Memoratoren auf die
Oberfläche von Dreiundsechzig Neunzehn.«
    »Das wundert mich auch nicht«,
sagte er. »Es heißt, dass es dort immer noch Widerstand gibt. Da ist es nur verständlich,
dass der Kriegsmeister niemanden diese Welt betreten lässt.«
    »Widerstand«, schnaubte sie
verächtlich. »Den werden die Astartes bald zerschlagen haben. Was kann denn
schon passieren? Hast du sie nicht gesehen? Im Gegensatz zu uns wirken sie wie
Götter! Unbesiegbar und unsterblich!«
    »Ich weiß nicht«, hielt Ostian
dagegen. »Ich habe im La Fenice einige sehr erschreckende Opferzahlen
gehört.«
    »Im La Fenice ?«,
entrüstete sich Serena. »Du solltest nun wirklich nichts von dem glauben, was
dort geredet wird, Ostian.«
    In diesem Punkt musste er ihr
sogar zustimmen. Das La Fenice war ein Bereich an Bord des Schiffs, das
die Emperors Children den Memoratoren überlassen hatten, ein großartiges
Theater auf einem der oberen Decks, das als Messe, Ausstellungshalle und
Freizeitgelände genutzt wurde. Während der Kämpfe hatte Ostian es sich zur
Gewohnheit gemacht, seine Abende dort zu verbringen und mit anderen Künstlern
zu diskutieren und zu trinken. Es war schlicht berauschend gewesen, wie dort
mit Ideen gespielt wurde, die einer in den Raum warf und die dann von den
anderen in einer lebhaften Debatte aufgenommen wurden, wobei jeder einzelne
Beitrag die Idee in eine andere Richtung lenkte, die sich ihr Urheber nie hätte
träumen lassen.
    Ja, das La Fenice förderte
Ideen, doch wenn der Wein erst einmal lange genug geflossen war, dann entwickelte
es sich auch zu einer Brutstätte von Skandalen und Intrigen. Ostian wusste,
dass es unmöglich war, so viele künstlerisch veranlagte Leute in einen Raum zu bringen
und gleichzeitig jenen Klatsch und Tratsch zu verhindern, mit dem man ganze
Opern füllen konnte. Manches entsprach zweifellos den Tatsachen, anderes konnte
nur frei erfunden sein, und einige Dinge waren schlichtweg völlig verrückt.
    Doch die Geschichten über die
heftigen Kämpfe auf Laeran machten immer wieder die Runde und klangen recht
überzeugend.
    Einige Leute sprachen von
dreihundert toten Astartes, andere brachten sogar die Zahl von siebenhundert
Toten ins Spiel, dazu sollten rund sechsmal so viele Verletzte kommen.
    Solche Zahlen konnte man fast
unmöglich glauben, dennoch grübelte Ostian, welche Willenskraft erforderlich
sein musste, um innerhalb eines Monats eine ganze Zivilisation auszulöschen. Es
ließ sich nicht leugnen, dass die Astartes, denen er von Zeit zu Zeit auf dem Schiff
begegnete, seit einer Weile eine ernstere Miene zur Schau stellten. Aber sollte
die Zahl der Opfer tatsächlich so hoch sein?
    Alle Gedanken an tote Astartes
waren in dem Moment vergessen, da er und Serena das Hangardeck durch eine der
riesigen Brandschutztüren betraten, die den Bereich vom Rest des Schiffs
abtrennten. Ostian konnte nicht fassen, wie riesig dieser Raum war und welcher Lärm
hier herrschte. Die Decke war so hoch, dass sie sich in der Dunkelheit verlor,
und die Servitoren und

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