DGB 05 - Fulgrim
meine Brüder, jubelt ruhig, denn es wird eine Ehre sein,
an der Seite von Fulgrims Kriegern zu kämpfen, jedoch eilt er nur zu Hilfe,
weil wir schwach waren!«
Sofort verstummte aller Jubel,
und die versammelten Krieger sahen einander beunruhigt an. Keiner wagte es, dem
wütenden Primarchen in die Augen zu sehen, während der weiterredete.
»Die Diasporex ist nach wie vor
nicht zu fassen, und es gibt Welten im Kleinen Doppelten Sternenhaufen, die durch
die Wahrheit des Imperators erleuchtet werden müssen. Wie kann es sein, dass
uns immer wieder eine Flotte aus Schiffen entwischt, die tausend Jahre älter ist
als unsere und die von gewöhnlichen Sterblichen befehligt wird? Ich will eine
Antwort hören!«
Niemand wagte, darauf etwas zu
erwidern, und Santar spürte mit jeder Faser seines Körpers die Schande dieser
Schwäche. Er hielt das Heft des Hammers fester umklammert und fühlte unter dem
Stahl seiner augmetischen Hand die exzellente Arbeit, die in den Stahl
geflossen war. Mit einem Mal war ihm die Antwort klar.
»Weil wir es nicht allein
schaffen können.«
»Ganz genau«, bestätigte Ferrus
Manus. »Wir können das nicht allein schaffen. Monatelang haben wir uns
angestrengt, diese Aufgabe aus eigener Kraft zu erledigen, obwohl uns hätte
klar sein müssen, dass wir es nicht können. In allem streben wir danach,
Schwäche zu eliminieren. Aber es ist keine Schwäche, wenn man einen anderen um
Hilfe bittet, meine Brüder. Schwäche ist es, diese Hilfe abzulehnen, wenn sie
in Wahrheit benötigt wird. Einen hoffnungslosen Kampf zu führen, ist eine Dummheit,
wenn es jemanden gibt, der bereitwillig seine Unterstützung anbietet. Ich war
in diesem Punkt ebenso blind wie jeder andere, aber damit ist nun Schluss.« Ferrus
Manus kehrte zurück zum Eingang zum Anvilarium und legte einen Arm um die
Schultern des Astrophaten Cistor. Neben dem hünenhaften Primarchen nahm sich
der Mann wie ein Zwerg aus, und seine bloße Nähe schien dem Astrophaten
Schmerzen zu bereiten.
Der Primarch streckte eine Hand
aus, und Santar trat vor, um ihm Forgebreaker hinzuhalten. Er nahm
seinen Streithammer an sich und hielt ihn in die Höhe, als würde er nichts
wiegen.
»Wir werden nicht länger
alleine kämpfen müssen!«, rief Ferrus Manus. »Cistor sagte mir, dass seine
Chöre von der Ankunft meines Bruders singen. Innerhalb einer Woche werden die Stolz
des Imperators und die 28. Expedition hier eintreffen, und dann kämpfen wir
abermals an der Seite unserer Brüder von den Emperors Children!«
Sieben
Es wird noch andere Ozeane
geben
Genesung
Der Phönix und der Gorgo
BEGONNEN HATTE ER MIT LEICHTEN,
zögerlichen Ham-merschlägen auf den Meißel, doch je überzeugter er von seiner
Vision wurde, umso entschiedener bearbeitete er den Marmor, zumal die
Verbitterung über Bequa Kynskas Verhalten wieder in ihm hochgekommen war. Schließlich
schlug er den überschüssigen Marmor mit der Heftigkeit einer wilden Bestie weg,
die nicht darüber nachdachte, was sie tat. Durch seine Maske atmete Ostian
abgestandene Luft ein und ging einen Schritt nach hinten, um sich gegen das
Metallgerüst zu lehnen, das den Marmorblock umgab.
Der Gedanke an Bequa ließ ihn
den Meißel fester umfassen, und er merkte, wie er vor Verärgerung über ihr
Benehmen unwill-kürlich mit den Zähnen knirschte. Die Skulptur würde nicht so
glatt und sanft werden, wie es ihm am liebsten wäre. Die Linien waren viel kantiger
und schroffer als unter normalen Umständen.
Doch daran konnte er nichts
ändern dafür saß die Verbitterung einfach zu tief.
Er dachte zurück an den Tag, an
dem er mit Serena Arm in Arm zum Hangardeck gegangen war, die Gedanken von
Freude und Sorglosigkeit darüber erfüllt, gemeinsam eine neue Welt zu erkunden.
In den Gängen der Stolz des Imperators herrschte nach dem Sieg der Emperors
Children auf Laeran oder Achtundzwanzig Drei, wie die Welt offiziell hieß —
aufgeregtes Spekulieren.
Serena war zu ihm gekommen, um
ihn abzuholen, kaum dass sich die Nachricht vom Sieg verbreitet hatte. Das
wundervolle Kleid, das sie trug, war nach Ostians Meinung kaum die richtige
Wahl für die Reise auf eine vollständig mit Wasser bedeckte Welt. Lachend und scherzend
waren sie durch die fantastischen, hohen Galerien des Schiffs spaziert,
unterwegs schlossen sich ihnen weitere Memoratoren an, je näher sie dem
Hangardeck kamen.
Die Stimmung war gelöst,
Künstler und
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