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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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die Knie und spürte, wie die Chemikalie in seinem Blut
als Reaktion auf diesen Treffer neue Kraft in seinen Körper pumpte.
    Er sprang genau in dem Moment
auf, da die Maschine wieder mit der Klinge nach ihm ausholte, schlug mit der
Hand auf die flache Seite des Schwerts und entriss sie dem Griff der Armatur.
Da die Waffe nun keine Bedrohung mehr darstellte, ging Julius auf die Maschine
zu und legte die Arme um sie, dann drehte er sich mit ihr zusammen zu der letzten
noch funktionstüchtigen Armatur um, die soeben eine Salve Eisendornen auf ihn
abfeuerte.
    Alle drei bohrten sich in die
Maschine, die ihm als Deckung diente, und in einem Funkenregen starb sie. Er
schob sie zur Seite und trat dem letzten Kontrahenten gegenüber. Dabei fühlte
er sich so lebendig wie nie zuvor. Sein Körper erfreute sich an der Lust, die
seine Zerstörungswut weckte, und selbst die schmerzenden Wunden wirkten
stimulierend.
    Die Maschine umkreiste ihn
zurückhaltend, als hätte sie auf ihre mechanische Weise erkannt, dass sie nun
auf sich allein gestellt war. Julius täuschte einen Fausthieb an, der die
Maschine zur Seite ausweichen ließ, woraufhin er eine Drehung um die eigene
Achse beschrieb und dem Ding mit aller Kraft in die Seite trat.
    Es verharrte reglos.
    Kopfschüttelnd tänzelte er vor
und zurück, während er auf einen neuen Angriff wartete. Als nichts geschah, wurde
ihm klar, dass er die Maschine mit seinem Tritt außer Gefecht gesetzt haben
musste.
    Jähe Enttäuschung überkam ihn,
und Julius öffnete den Übungskäfig, um in den Saal zurückzukehren. Er hatte
nicht mal geschwitzt, so minimal war sein Kraftaufwand bei dieser Übung
gewesen, und die Begeisterung, die er eben noch beim Anblick der drei Kampfmaschinen
verspürt hatte, kam ihm jetzt nur mehr wie eine vage Erinnerung vor.
    Er schloss den Übungskäfig und
machte sich auf den Weg zu seiner persönlichen Waffenkammer. Ihm war klar, dass
er sich um nichts weiter zu kümmern brauchte.
    Längst war ein Servitor
losgeschickt worden, um die be-schädigten Armaturen zu reparieren. Scharen von
Astartes-Kriegern trainierten in den Sälen, entweder im Umgang mit Waffen oder
mittels gezieltem Krafttraining. Eine exakte Verabreichung von chemischen
Verstärkern und die genetische Überlegenheit sorgten dafür, dass ein
Astartes-Körper stets das Maximum zu leisten vermochte, doch viele der neuen
Mittel, die durch die Spender in der MK-IV-Rüstung in den Blutkreislauf
gelangten, erforderten eine körperliche Stimulation, damit im Metabolismus des
Empfängers die gewünschte Reaktion einsetzte. Als er die Tür zu seiner
Waffenkammer öffnete, stieg ihm der Geruch von Öl und vom Puder seiner Rüstung
in die Nase. Die Wände waren aus nacktem Eisen, ein schlichtes Feldbett stand
an einer Seite.
    Seine Rüstung hing auf einem
Ständer neben einem kleinen Waschbecken, Schwert und Bolter waren in einer
Feldkiste am Fußende des Betts verstaut.
    Die von den Maschinen
geschlagenen Wunden waren bereits verkrustet, und er nahm ein Handtuch von der Stange
neben dem Waschbecken, um das getrocknete Blut wegzuwischen. Dann ließ er sich
auf sein Bett sinken und überlegte, was er als Nächstes tun sollte.
    In dem Metallregal neben seinem
Bett fanden sich Ignace Karkasys Reflektionen und Oden: Meditationen über
den elesischen Helden und Ein Tusch auf die Einheit , zwei Bücher,
die ihn bis vor kurzem jedes Mal mit Freude erfüllt hatten, wenn er sie las.
Jetzt jedoch kamen sie ihm bedeutungslos und inhaltsleer vor. Neben Karkasys
Arbeiten lagen drei Bände von Cornelius Blayke, die er sich bei Evander Tobias
ausgeliehen hatte. Er nahm sich eines der Bücher, um mehr von den Texten des
gefallenen Priesters zu lesen.
     Dieser spezielle Band trug den
Titel Das Buch Unizen , und es war das zugänglichste von Blaykes Büchern,
die er bislang gelesen hatte. Außerdem enthielt es eine von unbekannter Hand
verfasste Biographie des Mannes, deren Lektüre sehr aufschlussreich für das
war, was in dem folgenden Text geschrieben stand.
    Er wusste jetzt, dass Cornelius
Blayke viele Berufe ausprobiert hatte — Künstler, Dichter, Denker und Soldat —,
ehe er sich endgültig für ein Leben als Priester entschied. Von Kindheit an war
Blayke ein Visionär gewesen, und wie es schien, hatte er in seinen Visionen eine
ideale Welt gesehen, in der jeder Traum und jeder Wunsch Wirklichkeit werden
konnte. Allerdings hatte er Mühe gehabt, diese Visionen in Form von Gemälden, Gedichten
und handkolorierten

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