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DGB 05 - Fulgrim

DGB 05 - Fulgrim

Titel: DGB 05 - Fulgrim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill , Ralph Sander
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dann
hergekommen?«, fragte Lucius.
    Solomon ging über den
beleidigenden Tonfall hinweg. »Ich habe Sie beobachtet, Hauptmann Tarvitz, als
Eidolon seine Geschichte vom Sieg auf Mord zum Besten gab, und ich habe so ein
Gefühl, dass mehr dahintersteckt als nur das, was uns berichtet wurde. Ich glaube,
ich würde mir gern Ihre Version der Ereignisse anhören, wenn Sie verstehen, was
ich meine.«
    »Lord Eidolon hat unseren
Feldzug so geschildert, wie er ihn wahrgenommen hat«, antwortete Tarvitz
ausweichend.
    »Kommen Sie, Saul. Es macht
Ihnen doch nichts aus, wenn ich Sie Saul nenne, oder?«, fragte Solomon. »Mir gegenüber
können Sie ruhig die Wahrheit sagen.«
    »Das wäre mir eine Ehre«,
erwiderte Tarvitz ehrlich.
    »Wir wissen doch beide, dass
Eidolon ein Prahler ist«, fügte Solomon hinzu, und Tarvitz erschrak angesichts dieser
Formulierung.
    »Lordkommandant Eidolon«, warf
Lucius ein, »ist Ihr vorgesetzter Offizier, und Sie täten gut daran, das nicht zu
vergessen.«
    »Ich bin mit der Rangordnung
bestens vertraut«, konterte Solomon. »Als ranghöchster Hauptmann bin ich nämlich
Ihr vorgesetzter Offizier, und Sie täten gut daran, das nicht zu vergessen.«
    Lucius nickte hastig, während
Solomon fortfuhr: »Was ist also wirklich auf Mord abgelaufen?«
    »Exakt das, was Lordkommandant
Eidolon berichtet hat«, antwortete Lucius.
    »Stimmt das, Hauptmann
Tarvitz?«
    »Sie wagen es, mich einen
Lügner zu nennen?«, brauste Lucius auf, und seine Hand zuckte zum Heft seines
Schwerts, das während der Vereinigungskriege vom Terrawatt-Clan im Ural
geschmiedet worden war.
    Solomon bemerkte die Bewegung
und drehte sich zu Lucius um, während er in Erwartung eines Kampfs die Schultern
straffte.
    Hauptmann Demeter war größer
und von breiterer Statur und damit zweifellos der Stärkere von beiden, Lucius
dagegen wirkte sehniger und schneller. Tarvitz überlegte, wie er ein
Kräftemessen zwischen den beiden verhindern konnte, doch dann stellte er
erleichtert fest, dass er sich darüber keine Gedanken machen musste.
    »Ich erinnere mich noch daran,
wie Sie das erste Mal herkamen, Lucius«, erklärte Solomon. »Ich fand, Sie hätten
das Zeug zu einem guten Offizier und einem exzellenten Krieger.«
    Lucius strahlte, dass er einen
so bleibenden Eindruck gemacht hatte.
    Dann jedoch fuhr Solomon fort:
»Aber jetzt wird mir klar, dass ich mich getäuscht habe. Sie sind nichts weiter
als ein Speichellecker, der den Unterschied zwischen Vollkommenheit und
Überlegenheit nicht begriffen hat.«
    Tarvitz beobachtete, wie
Lucius' Gesicht vor Wut fast lila anlief, aber Solomon war noch gar nicht
fertig. »Unsere Legion strebt nach Reinheit, indem sie sich den Imperator zum
Vorbild nimmt, der von allen geliebt wird. Aber wir sollten nicht danach
streben, wie er zu sein, denn er ist einzigartig und steht über allen anderen.
Es stimmt, dass unsere Doktrinen uns manchmal hochmütig und herablassend
gegenüber anderen erscheinen lassen, aber Stolz kennt keine Reinheit. Das
sollten Sie nie vergessen, Lucius. Die Lektion ist damit beendet.«
    Lucius nickte nur knapp, und
Tarvitz sah ihm an, wie viel Mühe es ihn kostete, sein Temperament im Zaum zu
halten. Die Farbe wich aus seinem Gesicht, und er entgegnete: »Vielen Dank für
diese Lektion, Hauptmann. Ich hoffe, ich kann mich eines Tages in ähnlicher
Weise revanchieren.«
    Lächelnd machte Lucius auf dem
Absatz kehrt und begab sich zu Eidolon.
    Tarvitz versuchte nicht zu
grinsen.
    »Das wird er nicht vergessen«,
warnte er Solomon.
    »Das wäre auch gut so«, gab der
zurück.
    »Vielleicht zieht er daraus ja
eine Lehre.«
    »Darauf würde ich nicht
hoffen«, meinte Tarvitz.
    »Er lernt nie schnell.«
    »Ganz im Gegensatz zu Ihnen,
nicht wahr?«
    »Ich gebe mir Mühe.« Solomon
lachte amüsiert.
    »Sie verstehen es, sich
taktvoll auszudrücken, Saul, das muss ich Ihnen zugestehen. Wissen Sie, als ich
Sie das erste Mal sah, da hielt ich Sie für einen karriere-orientierten
Frontoffizier, aber jetzt glaube ich, auf Sie könnten noch große Dinge warten.«
    »Vielen Dank, Hauptmann
Demeter.«
    »Nennen Sie mich Solomon. Und
wenn diese Besprechung hier vorüber ist, würde ich mich gern mit Ihnen unter
vier Augen unterhalten.«
     
     
    Die Oberfläche von
Achtundzwanzig Vier bot den schönsten Anblick, den Solomon je zu Gesicht
bekommen hatte. Aus dem Orbit betrachtet erschien der Planet friedlich: reich
an Landmasse, die Ozeane von klarem Blau, die Atmosphäre überzogen

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