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DGB 08 - Am Abgrund

DGB 08 - Am Abgrund

Titel: DGB 08 - Am Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Counter
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Quartier.
    Mhotep drückte mit dem Daumen
auf das Symbol neben der Tür, die aufglitt und den Blick auf den düsteren Raum
dahinter freigab.
    »Sobald ich angefangen habe«,
erklärte er, »dürfen Sie nicht hereinkommen.« Mhotep sah den Ultramarine an.
»Ganz egal, was Sie hören oder sehen, treten Sie nicht ein«, warnte er ihn. Mit
einem Mal war seinem Gesicht nichts mehr von der bislang zur Schau gestellten
Überlegenheit anzusehen.
    »Wir warten hier draußen«,
erwiderte Cestus. Excelinor und Amryx standen hinter ihm und verfolgten das
Geschehen mit finsterer Miene. »Aber wir werden genau beobachten, was Sie tun,
Thousand Son.« Dabei deutete der Ultramarine auf ein Fenster, durch das man in
die Zelle sehen konnte. »Wenn ich etwas bemerke, das mir nicht gefällt, werden
Sie tot sein, noch bevor Sie ein weiteres Wort von sich geben können.«
    »Ja, natürlich«, gab Mhotep unbeeindruckt
zurück und trat ein.
    Hinter ihm schloss sich die
Tür.
    Mit behutsamen Schritten drang
Mhotep in die Düsternis vor und beobachtete seine unmittelbare Umgebung. Dunkle
Spritzer waren auf dem Boden und an den Wänden verteilt, und auch die Decke war
nicht von den Beweisen für die begangenen Folterungen verschont geblieben. In
einer Ecke lag eine Rüstung, ebenso ein dazugehöriger Overall, der darunter
getragen wurde. Das wurde von einem erlesenen Kreis der Akoluthen nicht als
Entblößung bezeichnet. Nein, das hier war Raserei: ein Versuch, an das weiche
Fleisch zu gelangen, um Schmerz und großes Leid zuzufügen.
    Mhoteps Miene versteinerte
angesichts solcher Barbarei. Auf einem Silbertablett lagen hingeworfene,
blutige Werkzeuge, die in seinen Augen grobschlächtig und brutal waren. An
einigen dieser Objekte klebte sogar Fleisch, zweifellos aus dem Leib des
glücklosen Gefangenen gerissen, nachdem die Fäuste des Space Wolf keine Wirkung
gezeigt hatten. Doch die Methoden des Chirurgen waren ebenfalls nicht von
Erfolg gekrönt gewesen.
    »Du bist sehr beharrlich«,
sagte Mhotep zwar ruhig, doch mit dem Anflug eines bedrohlichen Untertons, als
er sich dem kreuzförmigen Metallrahmen näherte, an dem der Word Bearer
festgemacht war. Der Thousand Son ignorierte die Prellungen und Schnittwunden,
die den übel zugerichteten Leib überzogen und konzentrierte sich stattdessen
ganz auf die Augen seines Gegenübers. Die blickten immer noch trotzig,
wenngleich die Erschöpfung als Folge der Schmerzen nicht zu übersehen war.
    »Welchen Kompromiss erzwingst
du von uns?«, flüsterte er sich selbst zu und näherte sich dem Gefangenen, bis
sich ihre Nasenspitzen fast berührten. »Sag mir, welche Geheimnisse du kennst.«
    Die Antwort kam stammelnd über
die blutbeschmierten Lippen.
    »Ich ... diene ... nur ... dem
... Wort.«
    Mhotep griff nach dem
käferförmigen Ohrring und nahm ihn ab, hielt ihn zwischen Daumen und
Zeigefinger, um ihn zu manipulieren, und drückte ihn schließlich gegen seine
Stirn, wo er haften blieb. Aus dem Käfer war nun ein goldenes Auge geworden,
das Symbol des Magnus.
    »Glaub nicht«, ermahnte der
Thousand Son ihn, legte seine Finger auf den Kopf des Gefangenen und drückte
zu, »dass du dich vor mir verstecken könntest.«
    Als Mhoteps Finger das Fleisch
durchdrangen, begannen die Schreie.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Zwölf
    Sirenen
    Schreie und Stille
    Hier wandeln Ungeheuer
     
     
    CESTUS KNIRSCHTE UNWILLKÜRLICH
Mit den Zähnen, als er die entsetzlichen Laute hörte, die aus der
Isolationszelle nach draußen drangen. Excelinor und Amryx orientierten sich an
ihrem Hauptmann und erduldeten die Schreie, die die psionische Folter auslöste,
und waren insgeheim erleichtert, dass keiner von ihnen Mhoteps Fähigkeiten
ausgesetzt wurde.
    Durch das Fenster war wenig zu
sehen, da das Innere der Zelle in Schatten getaucht war. Cestus konnte von
Mhotep lediglich den Rücken erkennen. Der Thousand Son bewegte sich kaum
merklich, während er vor dem Gefangenen stand, der im Gegensatz zu ihm wild
zuckte, während sein Verstand geplündert wurde.
    Zu verschiedenen Gelegenheiten,
wenn die Schreie fast jedes erträgliche Maß überschritten, hatte sich Cestus
versucht gefühlt, einzuschreiten und dem Ganzen ein Ende zu setzen. Immerhin
war dieser Astartes einmal ein Bruder gewesen, dem unvorstellbare geistige
Schäden zugefügt wurden. Aber jedes Mal hatte er sich noch davon abhalten
können, und er hatte auch Excelinor und Amryx davor gewarnt, auf

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