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DGB 09 - Mechanicum

DGB 09 - Mechanicum

Titel: DGB 09 - Mechanicum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Trauer erfüllte, dass
zwei befreundete Legios ein so unrühmliches Ende genommen hatten. Regungslos
sah er sich die überspielten Daten an, arbeitete sich durch ein Gewirr aus
widersprüchlichen Kommuniqués, Befehlen, Bitten, Ersuchen, For-derungen und
Propaganda, die alle zwischen den verschiedenen Schmieden kursierten. Schon
jetzt formierten sich Fraktionen, zerbrechliche Allianzen entstanden zu beiden
Seiten der ermü-denden alten Spaltung rund um das Thema Omnissiah.
    Hektisches Surren kreiste um
den Planeten, manche forderten ein Ende der Union zwischen Mars und Terra, andere
verlangten, der Mars solle sich noch stärker zum Geburtsfelsen der Menschheit
bekennen. Schlimmer an dem Ganzen war, dass diese Forderungen nicht nur auf dem
Mars die Runde machten, sondern den Planeten längst verlassen hatten und sich
wie eine Seuche auf abreisenden Schiffen ausbreitete oder in astropathischen Visionen
zu den Kontingenten des Mechanicums übermittelt wurden, die die
Expeditionsflotten überall in der Galaxis begleiteten.
    »Wieso ist überall die Rede von
Horus Lupercal?«, fragte Cavalerio, nachdem er wieder und wieder auf die binäre
Version des Namens des ersten Primarchen stieß.
    »Was hat der Kriegsmeister mit
der ganzen Sache zu tun?«
    »Da sind wir uns nicht sicher,
mein Princeps«, antwortete Sharaq.
    »Die Fraktionen, die eine
Trennung von Terra befürworten, scheinen im Kriegsmeister den Erlöser von der
Herrschaft des Imperators zu sehen. Es ist schwierig, einen Sinn zu erkennen.
Deren Code ist so schädlich, dass man kaum von mehr reden kann als von binären
Schreien des Namens des Kriegsmeisters.«
    »Ist das bereits bis nach Terra
vorgedrungen?«
    »Das systeminterne Kom spielt
größtenteils verrückt, aber Adept Maximal hat offenbar Kontakt mit dem
Terranischen Rat auf-nehmen können.«
    »Und was sagt man dort zu
dieser Situation?«
    »Offenbar steht man dort dem
Ganzen ebenso ratlos gegenüber, wie wir es tun«, berichtete Sharaq. »Offenbar
ist etwas Schreck-liches im Istvaan-System vorgefallen, etwas, das die Astartes
betrifft. Aber wir erhalten keine klaren Fakten.«
    »Aber was ist mit dem Mars?«,
drängte Cavalerio.
    »Was sagen sie über den Mars?«
    »Das Mechanicum wurde
aufgefordert, die Unruhen in den Griff zu bekommen, sonst werden die Legionen das
übernehmen.«
     
    Die Bahn kam auf ihrem Weg
durch die südlichen Ausläufer des Tharsis-Hochlands gut voran, streifte den Rand
des Pallidus und durchfuhr in Richtung Süden eine Reihe von Partikelstürmen.
    Dalia empfand den Anblick der
aufsteigenden Staubwolken als seltsam erfreulich, und sie verbrachte viele Stunden
damit, die spiralförmigen Wirbel zu betrachten, die auf der ganzen Länge des
Waggons vorbeizogen.
    Sie beobachtete, wie der Staub
über die Landschaft wehte, und beneidete ihn um die Freiheit, vom Wind mal
hierhin, mal dorthin getragen zu werden, ohne sich für eine Richtung
entscheiden zu müssen. Zunehmend kam es ihr vor, als hätte ihr Leben mehr mit
der Magnetschwebebahn gemeinsam, die sich auf einem starren Gleis
vorwärtsbewegte, das sie unausweichlich zu ihrem nächsten Ziel auf der Strecke
führte. Der Gedanke, einen freien Willen zu besitzen und selbstständig
entscheiden zu können, war ihr völlig fremd — als würde ihr Gehirn nur auf
Reize von außen reagieren, weshalb ihr gar keine andere Wahl blieb, als das zu
tun, was man von ihr verlangte.
    Von den anderen Passagieren
sahen sie während ihrer Reise nur wenig, außer wenn einem von ihnen auf dem Weg
zu den Waschkabinen oder den Nahrungsmittelspendern jemand entgegenkam. Dalia
erkannte die meisten als niedere Adepten, die Botengänge für ihre Meister erledigten,
als Servitoren auf einem automatisch erteilten neuen Auftrag oder
Wanderarbeiter, die unterwegs zu einer anderen Schmiede waren, wo sie vielleicht
eine Anstellung bekommen würden. Es waren um die dreihundert Seelen, die mit
ihnen reisten, aber keine nahm von ihrer Gruppe Notiz, wofür Dalia seltsam
dankbar war.
    Die Begeisterung darüber, sich
über die Grenzen der Schmiede hinauszubegeben, hatte bereits nach wenigen Stunden
deutlich nachgelassen, und so war ihre kleine Gruppe in jenes typische Schweigen
verfallen, das Reisende auf langen Strecken überkam, wenn es nichts gab, womit
man sich die Zeit vertreiben konnte.
    Als sich der Zug dem ersten
Haltepunkt Ash Border näherte, schauten alle aus dem Fenster, um sich ein Bild davon
zu machen, wie eine solche Grenzstadt aussah hatte doch keiner von

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