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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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wie es die Waldvölker früher geglaubt haben, sondern eine
Xeno-Spezies, die hier auf Caliban seit sehr langer Zeit irgendetwas bewacht.
Was ist das?«
    Etwas, womit eure Art nicht
spielen sollte, zischte einer der Wächter.
    So war es schon immer. Eure Art
ist zu neugierig, zu besitzergreifend und ignorant. Das wird noch einmal euer
Untergang sein.
    »Wenn wir ignorant sind, dann
nur, weil es Wesen wie euch gibt, die uns die Wahrheit vorenthalten«, schrie
Zahariel.
    »Wissen ist Macht.«
    Und die Menschheit missbraucht
diese Macht bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Eines Tages werdet ihr eine
Flamme entzünden, die sich nicht beherrschen lässt, und dann wird das ganze
Universum brennen.
    »Dann bringt es uns bei«,
forderte Zahariel sie auf. »Zeigt uns, wie wir es besser mache können, anstatt
euch zurückzulehnen und darauf zu warten, dass eine Katastrophe eintritt. Wenn
ihr das nicht macht, trifft euch an dem, was dann passiert, die gleiche Schuld
wie uns.«
    Die drei Wesen regten sich, und
psionische Energie traf Zahariel wie eine eisige Welle, die ihn durch und durch
frieren ließ. Bei einem norrnalen Menschen hätte angesichts der Kälte das Herz
aufgehört zu schlagen, aber selbst bei dem Scriptor hatten Kreislauf und
Nervensystem Mühe, ihn nicht in eine Ohnmacht sinken zu lassen. Doch Zahariel
weigerte sich, auf ihre gereizte Ausstrahlung verängstigt zu reagieren.
    »Vor langer Zeit hat ihr mir
gesagt, das Böse kann bekämpft werden«, fuhr er fort. »Hier stehe ich nun,
bereit zum Kampf. Sagt mir einfach, was ich tun soll.«
    Zunächst antworteten die
Wächter nicht, sondem regten sich wieder und erfüllten den Äther mit Wellen aus
unsichtbarer Energie. Er merkte ihnen an, dass sie sich irgendwie miteinander
unterhielten, auch wenn er nicht wahrnehmen konnte, wie sie das anstellten.
    Nach einer scheinbaren Ewigkeit
kam der Äther zur Ruhe, dann sprach ein Wächter: Stell deine Fragen, Mensch.
Wir werden antworten, worauf wir antworten können.
    Dieses Einlenken verwunderte
Zahariel, doch dann erinnerte er sich daran, dass die Wächter ihm damals
anvertraut hatten, Teil einer größeren Kabale zu sein, die es sich zur Aufgabe
gemacht hatte, das älteste Böse zu bekämpfen. Zum ersten Mal wurde ihm klar,
dass selbst diesen mächtigen Wesen Grenzen gesetzt waren.
    »Also gut«, begann er.
    »Wie lange ist Caliban schon
von diesem Bösen besudelt?«
    Schon immer, kam die frostige Antwort.
    »Und warum ist zuvor nie ein
Calibaner unter den Einfluss dieses Bösen geraten?«
    Weil wir das verhindert haben,
du dummer Mensch, gab ein anderer zurück.
    Mittlerweile war Zahariel in
der Lage, die Stimmen anhand gewisser Eigenheiten voneinander zu unterscheiden,
jedoch wusste er noch immer nicht, wer von den dreien momentan redete.
    Und ironischerweise wurde es
auch durch die großen Bestien verhindert, warf ein anderer ein. Sie wurden aus dem Makel
heraus geboren, und sie hielten sich in der Nähe jener Orte auf, an denen die
Verderbtheit bis dicht an die Oberfläche heranreichte. Sie töteten fast alle
Menschen, die diesen Stellen zu nahe kamen, und wer es doch überlebte, der
wurde von deinen Leuten als Hexer umgebracht, bevor er zu mächtig werden
konnte.
    Plötzlich bekam Zahariel eine
Gänsehaut, da eine Erinnerung in sein Gedächtnis zurückkehrte. Er sah sich, wie
er in der riesigen Bibliothek der Ritter des Lupus-Ordens stand und den kummer-vollen
Worten ihres zum Untergang verdammten Meisters lauschte.
    Das Schlimmste ist die Jagd,
die der Löwe auf die großen Bestien eröffnet hat. Das ist die wahre Gefahr, und
das ist auch die eine Sache, die wir später alle noch bereuen werden.
    Und nun waren die Terraner
hergekommen, hatten die Wälder gerodet und damit den Weg freigemacht zu den
unwirtlichsten Regionen auf Caliban, weil sie Ressourcen suchten, um die
imperiale Kriegsmaschine damit zu füttern. »Die Thermalkerne«, ging es ihm
durch den Kopf. »Sie haben die Thermalkerne tief ins Innere der Welt getrieben
und damit den Makel der Norderwildnis freigesetzt.«
    Und nun füttern andere diesen
Makel mit Feuer und Gemetzel, ergänzte
ein Wächter.
    Zahariel nickte und dachte an
den Berg Leichen bei Sigma Fünf-Eins-Sieben. Viele waren zweifellos vorgesehen
gewesen, damit die Wurmkönigin ihre Eier in ihnen ablegen konnte, aber andere —
wie wahrscheinlich die gesamte calibanische Arbeiterschaft — hatten als Opfer
gedient, um das Ritual zu unterstützen, damit die Energie gebündelt

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