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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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trat an den Rand des
Lochs und entdeckte metallene Sprossen, die bis in den Zugangstunnel unter
ihnen führten. Heiße, trockene Luft, die nach Ozon und Schwefel roch, schlug
ihnen von dort unten entgegen. »Wir folgen diesem Tunnel, bis wir einen solchen
Verteilerpunkt unter der Montagehalle erreicht haben«, erklärte er dem Trupp.
»Halten Sie die Augen offen, Brüder. Im Tunnel könnten auch kybernetische
Wachen unterwegs sein.«
    »Und wenn wir eine dieser
Wachen sehen?«, erkundigte sich Kohl.
    »Abschießen«, meinte der
Techmarine beiläufig.
    »Und darauf hoffen, dass das
Ding keine Warnung mehr verschicken kann, bevor es zerstört ist.«
    Kohl und Nemiel warfen sich
finstere Blicke zu, dann folgten sie Askelon nach unten.
    Der Zugangstunnel war hoch und
breit, die gewölbten Wände wurden von dicken metallenen Leitungen gesäumt, die
in Binärcode beschriftet waren. Der Techmarine ging in die Richtung los, in der
sich in etwa die Gießerei befand, und blieb von Zeit zu Zeit stehen, um auf den
Leitungen zu seiner Linken jeweils die Beschriftung zu lesen.
    Sie legten mehr als zwei
Kilometer zurück, folgten mal diesem, mal jenem abzweigenden Seitentunnel, bis
Askelon schließlich ein Zeichen gab, dass sie anhalten sollten, während er
langsam in die Hocke ging.
    Nemiel ging noch ein paar
Schritte weiter und hockte sich neben den Techmarine. »Was ist los?«, flüsterte
er.
    Askelon hob leicht das Kinn an,
als hätte er eine Witterung aufgenommen. »Ein schwacher Sensorimpuls, der
weiter hinten im Tunnel seinen Ursprung hat. Wir befinden uns außerhalb der
äußersten Reichweite.«
    Der Redemptor hob seine
Boltpistole. »Ein Wachposten?«
    »Ja. Es handelt sich um einen
Sigma-Sequenz-Impuls, also ist es keine von den kleinen Patrouilleneinheiten.
Wahrscheinlich eine fest installierte Einheit.«
    »Dann wird sie sich vermutlich
genau am Fuß der Leiter zur Schmiede befinden«, überlegte Nemiel.
    »Können wir ihr irgendwie aus
dem Weg gehen?«
    Askelon schüttelte den Kopf.
»Unwahrscheinlich. Aber es könnte einen Weg geben, um sie vorübergehend
auszuschalten.«
    »Und wie?«
    Der Techmarine deutete auf die
Leitungen, die an den Wänden entlang verliefen. »Das ist eine Leitung der
Kategorie neun, die stärkste mögliche Abschirmung«, erläuterte er. »Aber durch
diese Leitungen strömt so viel Energie, dass immer noch starke elektro-magnetische
Strahlung in den Tunnel abgegeben wird.«
    »Und inwiefern hilft uns das weiter?«
    »Wenn ich in diese Leitung
eindringe, kann ich mit der Energieversorgung meiner Rüstung eine Rückkopplung
erzeugen, die sich bis zur Wacheinheit fortsetzt«, sagte Askelon.
    »Ein plötzlicher starker
Anstieg in der elektromagnetischen Strahlung wird die Auspex-Rezeptoren
überladen und die Einheit zu einem Neustart zwingen. Dadurch ist sie
schätzungsweise dreißig Sekunden lang blind und stumm.«
    »Schätzungsweise?«, wiederholte
Nemiel verwundert.
    »Wenn ich sehen könnte, um
welchen Typ es sich handelt, dann wäre ich in der Lage, die Zeit auf die
Millisekunde genau anzugeben. So weiß ich nur, dass es sich um eines von einem
halben Dutzend Modelle handelt, und dreißig Sekunden braucht das schnellste der
Geräte für den Neustart.«
    Nemiel nickte. »An die Arbeit.«
    Dann kehrte der Redemptor zu
seinem Trupp zurück, um den Plan zu erklären, während sich Askelon die
geeignete Leitung aussuchte und ans Werk machte. Mit flinken Bewegungen zog er
eine kleine Plasmafackel hervor und schnitt ein halbes Dutzend Stahlrohre auf,
dann öffnete er eine Klappe an der Seite seines Energiemoduls auf dem Rücken
und begann, eine Reihe von Kabeln zu befestigen.
    Nach einigen Minuten war der
Techmarine bereit. Er sah zu Nemiel, der ihm kurz zunickte und ihm bedeutete
fortzufahren.
    Als Askelon die letzten
Verbindungen herstellte, versteifte sich plötzlich seine Rüstung. Gleichzeitig
sah Nemiel, wie die Status-anzeigen auf dem Helmdisplay des Techmarine
aufflammten. Die Kerntemperatur seines Energiemoduls überstieg rasant jeden
vertretbaren Wert und kletterte immer noch weiter. Auch Askelons Physiomonitore
begannen zu fluktuieren, als der Energierückstoß durch das Neuro-Interface
seines Anzugs strömte und auf seinen Körper überging.
    »Aus seinem Energiemodul steigt
Rauch auf«, flüsterte Kohl beunruhigt. »Lassen Sie ihn weitermachen«, zischte
Nemiel.
    »Anders geht es nicht.«
    Sekunden verstrichen, in denen
Nemiel mit ansah, wie Askelon Anzeigen von Grün nach Bernstein,

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