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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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Grinsen.
    »Ich glaube, das lässt sich
einrichten.« Dann stand er von seinem Stuhl auf. »Gehen Sie und ruhen Sie sich
aus. Lassen Sie Ihrem Körper Zeit, sich zu regenerieren. Morgen früh beginnen
wir mit der Planung.«
    Er verbeugte sich vor dem
Primarchen und wollte sich zurück-ziehen, da kam ihm etwas aus der
vorangegangenen Unterhaltung ins Gedächtnis. »Milord?«
    Der Primarch hatte sich bereits
in die Schatten zurückgezogen, aber Nemiel sah, wie er sich zu ihm umdrehte und
vor dem roten Lichtschein des Backbordfensters als Silhouette zu erkennen war.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Warum haben Sie Magos Archoi
um eine Zusammenstellung seiner Bestände gebeten?«, entgegnete er ohne Vorrede.
    Es war zu erkennen, dass sich
Jonson ein wenig versteifte. »Ich dachte, das wäre offensichtlich«, erwiderte
er. »Wenn wir einen wirkungsvollen Schlachtplan gegen die Rebellen entwickeln
wollen, dann müssen wir wissen, auf welche Vorräte wir zurückgreifen können.«
    Nemiel nickte. »Ja, natürlich,
Milord. Das ist verständlich. Nur ...« Er hielt inne und dachte nach. »Diese
Bitte schien den Magos sehr zu stören. In solch schwierigen Zeiten, in denen
sich der Kriegsmeister gegen den Imperator stellt und Armeen aufeinander
losgehen, könnte man die Absicht hinter einer solchen Frage leicht missverstehen.«
    Zunächst kam keine Antwort, der
Mann stand reglos da und beobachtete Nemiel aus den Schatten. »Ich bin kein
Dieb, Nemiel«, gab er mit kühler, leiser Stimme zurück.
    Der Redemptor verbeugte sich.
»Natürlich nicht, Milord.« Er kam sich wie ein Idiot vor, dass er däs Thema
überhaupt erst angeschnitten hatte. »So war das auch nicht gemeint. Aber Archoi
und Gouverneur Kulik haben bereits so sehr unter Horus' Leuten leiden müssen.
Keiner weiß, wem er noch vertrauen soll.«
    Jonson sah ihn eindringlich an.
    »Verträuen Sie mir, Nemiel?«,
wollte der Primarch wissen.
    »Selbstverständlich.«
    »Dann gehen Sie und ruhen Sie
sich aus«, sagte Jonson.
    »Und überlassen Sie Archoi und
Kulik mir.«
    Mit diesen Worten wandte sich
der Primarch ab und entschwand wie eine Wildkatze in die Dunkelheit. Als Nemiel
ihm nachsah, spürte er, wie sich ein ungutes Gefühl in ihm breitmachte.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Zwölf – Schreckliche Wahrheiten
    Caliban
    Im 200. Jahr des Großen Kreuzzugs
    des Imperators
     
     
    ENTSETZEN UND ABSCHEU drohten
Zahariel zu überwältigen.
    Wutentbrannt schrie er die
Visionen des Bösen an, die sich vor seinen Augen abspielten, und dann
verschoben sich seine Sinnes-wahrnehmungen abermals.
    Der Korridor wurde von fahlem
Licht erhellt, das von den Körpern seiner Astartes-Brüder und von den
abscheulichen Monstrositäten ausstrahlte, gegen die sie unablässig kämpften.
Von einem Augenblick zum nächsten war die Welt um ihn fast zum Stillstand
gekommen, und aus dem verzweifelten Kampf wurde eine Art düsteres Gemälde.
Zahariel konnte durch die Körper von Freund und Feind gleichermaßen
hindurchsehen. Er machte ebenso pulsierende Herzen aus wie die einzelnen Adern,
durch die sich träge das Blut schob. Er sah den schwarzen Ichor, der die Leiber
der fürchterlichen Würmer füllte, und die Verderbtheit, die sich in ihnen
ausgebreitet hatte. Eines der Monster hatte Bruder Attias zu fassen bekommen
und sich einmal um seinen Leib geschlungen, die Beißzangen lagen um seinen
stahlumhüllten Schädel. Im Maul der Kreatur befand sich ein nadelgleicher Dorn
aus Knochen, der in kräftige Muskeln gehüllt war, die ihn mit der Wucht einer
Kugel gegen Attias' Hinterkopf schossen. Ein Kanal im Inneren des Knochens war
mit üblem Gift gefüllt.
    Zahariels Entsetzen verwandelte
sich in reine, rechtschaffene Wut.
    Er rief den Zorn des Warp zu
sich, dabei bewegte er den Stab weit ausholend nach links und rechts, während
er Ranken aus sengen-dem weißem Feuer gegen jede Kreatur schleuderte, die er
sehen konnte. Wie Blitze bohrten sie sich ins Fleisch der Monster und brachten
die Flüssigkeit in deren Innerem zum Kochen. Der Scriptor spürte, wie vor
Schmerz seine Adern erstarrten und sich sein Herz zusammenzog, und dann auf
einmal setzte sich die Welt wieder in Bewegung.
    Ein Dutzend Kreaturen
explodierte gleichzeitig, ein Regen aus zerrissenen Chitinpanzern und
stinkendem Ichor ging auf den Trupp nieder. Zahariel taumelte rückwärts, so
ungeheuer eindringlich war seine Vision gewesen. Terrorsicht hatte Israfael das
genannt. Er selbst hatte das bislang nur ein einziges Mal

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