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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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monströsen
Augen in den Schädel der Wurmkönigin.
    Der Stab bohrte sich mit einem
gleißenden bläulich weißen Blitz und einem wütenden Donnerschlag durch den
dicken Knochen, als der Scriptor jedes Erg an psionischer Kraft in den Leib der
Kreatur leitete, das er aufbringen konnte. Nerven schmorten, Hirnmasse begann
zu kochen, die verbliebenen Augen des Wurms zerplatzten, und die Panzerplatten
brachen auseinander, um den Druck entweichen zu lassen, der sich im Inneren
aufgebaut hatte. Mit Hilfe der tobenden Stürme des Warp hatte Zahariel im
Bruchteil einer Sekunde die Lebensenergie dieses Monsters erlöschen lassen.
    Die Kreatur kreischte und warf
ein letztes Mal den Kopf hin und her, wobei sie Zahariel so brutal traf, dass
der ohnmächtig wurde.
     
    Als Zahariel das Bewusstsein
zurückerlangte, lag er auf dem Rücken, ein paar Meter von ihm entfernt befanden
sich die rauchenden Überreste des Wurms. Astelan kniete neben ihm und drehte
seine Beine zurück in die richtige Position. Wie aus weiter Ferne nahm er das
Kribbeln der Schmerzstiller wahr, die seinen Verstand ein wenig verschwommen
erscheinen ließ.
    »Halten Sie noch einen Moment
lang still, bis die Knochen wieder verbunden sind«, sagte der Ordensmeister,
während er Zahariel rechtes Wadenbein ausrichtete und damit begann, die Servo-motoren
rund um die Kniescheibe zu inspizieren. »Die meisten Ihrer Aktoren sind
durchgebrannt, aber Sie sollten trotzdem in der Lage sein, sich zu bewegen.«
    Zahariel nickte und richtete
seine Gedanken darauf, seine Heilfähigkeiten zu beschleunigen. Gleichzeitig
verschaffte er sich einen Eindruck vom Zustand seiner Rüstung.
    »Die Königin?«, brachte er
heraus.

»Tot«, bestätigte Astelan. »Und
die Leichen sackten im gleichen Augenblick in sich zusammen. Das war gute Arbeit,
Bruder. Luther wäre stolz auf dich.«
    »Was ist mit Bruder Gideon?«,
wollte er wissen.
    »Im Koma. Seine Rüstung hält
die Lebensfunktionen stabil genug, dass es uns eigentlich gelingen sollte, ihn
nach Aldurukh zurück-zubringen.«
    Beruhigt ließ der Scriptor den
Kopf zurück auf den Boden sinken, dann verbrachte er einige Sekunden damit, die
Belastbarkeit seiner Muskeln und Knochen zu testen. Die Panzerplatten seiner
Rüstung knarrten, und sofort blinkten karmesinrote Warnrunen am Rand seines
Gesichtsfelds, als er zuerst das linke, dann das rechte Bein anwinkelte. Für
die nächsten Minuten würde er noch geschwächt sein, während sein Körper damit
beschäftigt war, die erlittenen Schäden zu beheben. Auf jeden Fall aber konnte
er sich noch bewegen, was eine beruhigende Erkenntnis war. Als Astelan ihm die
Hand hinhielt, griff er dankbar zu, um sich von dem Mann hochhelfen zu lassen.
    Der Kadaver der Wurmkönigin war
in schwarzen Rauch gehüllt.
    Langsam ging Zahariel zu der
Kreatur und zog seinen Stab aus deren Schädel. Die Toten, die von ihr
kontrolliert worden waren, lagen verstreut auf dem Boden und wirkten wie
Marionetten, deren Fäden man durchtrennt hatte.
    Schwache Bewegungen auf der
anderen Seite der Kammer ließen Zahariel aufmerksam werden, und er sah, dass
sich die Wirtskörper wanden und zuckten, um zu dem Blutbad auf Abstand zu
gehen. Irgendein Urinstinkt veranlasste sie, den vermeintlichen Schutz des
Thermalkerns zu suchen. Langsam humpelnd folgte Zahariel ihnen, wobei er
abermals die psionische Kraft des Warp herbeirief. Die Energie kam nur
widerstrebend zu ihm, sie strömte durch die Dämpfe und bewegte sich in den
Stab, doch das war nichts im Vergleich zu dem Sturm, den er zuvor verspürt
hatte. Mit Erleichterung stellte er fest, dass das Gefühl von Dislokation allmählich
nachließ. Was sich jedoch weiter hielt, war die ölige Wahrnehmung von
Verderbtheit, die das Felsgestein ringsum durchdrang und sich in den
blutgetränkten Runen auf dem Boden sammelte.
    Zahariel tötete eine Larve nach
der anderen, indem er die Macht des Stabs nutzte, um das Leben des Wirts zu
beenden, so dass das Monster in ihm nicht länger existieren konnte. Die letzte
der Abscheulichkeiten hatte die Basis des Thermalkerns erreicht, ihr verzerrtes
Gesicht und die dünnen Arme streckten sich nach oben, als würde sie eine
namenlose atavistische Macht um Hilfe anflehen.
    Während auch die letzte Larve
verkohlte, sah sich der Scriptor den Kern genauer an. Er war jetzt nahe genug,
um das Symbol zu erkennen, das man auf die Seite gemalt hatte. Es bestand aus Hunderten
winzigen Runen, die ihm in die Augen stachen, sobald er versuchte, sich auf sie
zu

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