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DGB 10 - Engel Der Tiefe

DGB 10 - Engel Der Tiefe

Titel: DGB 10 - Engel Der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Lee
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mithalf, den Bau der Verteidi-gungsstellungen in der
grauen Zone zu beaufsichtigen und die von Jonson angeordneten Veränderungen in
der Organisation der planetaren Verteidigungsstreitmacht umzusetzen. Er aß
selten und schlief noch seltener, da er seine ganze Energie und Zeit all den
Aufgaben widmete, die ihm übertragen worden waren. Die Offiziere der Flotten
und die Angehörigen von Kuliks Stab äußerten sich anerkennend über seine
Hingabe und seinen Eifer, und sie betrachteten ihn als Inspiration für jeden,
der seinem Kommando unterstand. Nemiel winkte jedes Lob ab und erwiderte, dass
er lediglich ein gutes Vorbild war, so wie man es von einem Ordensmeister
erwarten konnte.
    In Wahrheit vertiefte er sich so
sehr in seine Arbeit, weil ihn das davon abhielt, sich über die Zweifel
Gedanken zu machen, die stärker und stärker an ihm nagten. Immer wieder musste
er an diese Unterhaltung mit Jonson und an dessen ausweichende Antworten
denken. Natürlich war der Primarch kein Dieb, das wusste Nemiel auch. Er war
nicht nach Diamat gereist, um die Schmieden auszurauben, wie es Horus' Männer
gemacht hatten.
    Dennoch wurde er den Eindruck
nicht los, dass Jonson ihm nicht die ganze Wahrheit sagte — und das widersprach
allem, wofür die Legion nach Nemiels Dafürhalten stand.
    Mehr als einmal hatte er sich
seitdem gewünscht, Luther und Zahariel wären noch bei ihnen. Der
unerschütterliche Idealismus seines Cousins war etwas, das ihm in dieser
Situation sehr fehlte.
    Es war bereits spät am Tag, als
der Primarch Nemiel zu sich in sein Sanktum bestellte. Jonson saß an seinem
Lieblingsplatz unterhalb des weit nach oben ragenden Fensters an der
Backbordseite seiner Kammer. Rotes Licht beschien sein Gesicht, als er über
einer Reihe von Luftaufnahmen gebeugt dasaß, die auf einem niedrigen Holztisch
ausgebreitet lagen.
    Als er den Redemptor bemerkte,
hob er den Kopf.
    »Da sind Sie ja, Nemiel«, sagte
er etwas mürrisch und schob die Aufnahmen zusammen. »Sie haben sich in letzter
Zeit rargemacht.«
    »Nicht vorsätzlich, Milord«,
erwiderte er zurückhaltend.
    »Bevor die Rebellen
zurückkehren, ist noch viel zu erledigen.«
    Jonson brummte zustimmend.
»Wohl wahr.« Wieder sah er Nemiel an, dann lächelte er. »Schauen Sie nicht so
schuldbewusst drein, Nemiel, ich wollte Ihnen nichts unterstellen.«
    Er lehnte sich auf seinem Stuhl
nach hinten.
     »Wie ist der aktuelle Status
der Gefechtsgruppe?«
    Bei diesen Worten entspannte
sich Nemiel ein wenig, da er sich mit diesem Thema auf vertrautem Terrain
bewegte. »Die Bestände unserer Scoutschiffe sind fast vollständig aufgefüllt,
sie werden in fünf Stunden wieder einsatzbereit sein«, berichtete er aus dem
Gedächtnis. »Bei den Angriffskreuzern Amadis und Adzikel sind die
dringendsten Reparaturen ausgeführt worden, sie nehmen derzeit Munition und
Waffen an Bord. Vom Planeten sind Stormbirds eingetroffen, um die zu ersetzen,
die wir im Gefecht verloren haben. Die Schweren Kreuzer Flamberge und Lord
Dante haben alle Reparaturen abgeschlossen, und sie gehen davon aus, dass
innerhalb der nächsten Stunde die Nachschublieferungen vollständig sind.« Er
hielt kurz inne.
    »Die Eiserner Herzog meldet, dass alle Waffenbatterien wieder einsatzbereit sind, allerdings sind
die Schäden an der Hülle so gravierend, dass eine sinnvolle Reparatur nur im
Trockendock erledigt werden känn. Die Crew der Herzogin Arbellatris hat
Tag und Nacht gearbeitet, und Käpitän Rashid beharrt darauf, dass sie innerhalb
weniger Wochen wieder einsatzbereit ist. Allerdings sind die ihr zugeteilten
Tech-Adepten der Meinung, dass das Schiff aufgegeben werden müsste.«
    »Lassen Sie Kapitän Rashid
wissen, dass er achtundvierzig Stunden Zeit hat, um alles zu tun, was er tun kann.
Wenn das Schiff dann nicht in der Lage ist, wieder am Gefecht teilzunehmen,
muss er es aufgeben, und die Besatzung wird auf die übrigen Schiffe verteilt«,
entschied Jonson.
    »Mehr Zeit können wir ihm nicht
geben.«
    »Hat es neue Entwicklungen
gegeben?«, fragte Nemiel, der durch diese Bemerkung hellhörig geworden war.
    Der Primarch schüttelte den
Kopf. »Noch nicht. Aber mit Blick auf die Entfernung zwischen den Systemen und
die mindestens erforderliche Zeit, die Horus benötigt, um eine neue Flotte
zusammenzustellen, müssen wir bald mit einem erneuten Auftauchen der Rebellen
rechnen. Der Kriegsmeister muss so bald wie möglich angreifen, sonst bleibt ihm
nicht genug Zeit, um die Ressourcen der Schmiede nach

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