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DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen

Titel: DGB 11 - Blut Der Abtrünnigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Kyme , Lindsey Priestley
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die in
wasserdichten Stoff gewickelt an den Mauern abgelegt worden waren. Manchmal
hatte man dort auch einfach nur einen Blumenstrauß oder eine Flasche Wein zurückgelassen.
Gelegentlich fanden sich an den Päckchen Zettel, die im lokalen Dialekt
beschrieben waren – was die Krieger oft dazu veranlasste, stundenlang über den Sinn
dieser fremdartigen Formulierungen nachzudenken. Eines war jedoch ihnen allen
klar: Die Menschen dieser Welt wussten, was seine Krieger für sie taten, und
sie waren ihnen dafür dankbar.
    Der Wolfslord bemerkte eine
Bewegung am Fuß des Hügels, auf dem er saß. Augenblicke später kam Halvdan aus
den Ruinen eines kleinen Hauses zum Vorschein und machte sich humpelnd daran,
den Hang hinaufzugehen. Der stämmige Krieger war von einer weißhaarigen Xenos-Frau
mit einem in Gift getauchten Dolch am Oberschenkel getroffen worden, und
bislang wollte die ihm zugefügte Wunde nicht verheilen. Wie er trotz der
schrecklichen Schmerzen immer noch gehen konnte – vom Kämpfen ganz zu schweigen
–, das war Bulveye ein Rätsel.
    »Der Stormbird ist auf dem
Rückflug«, meldete der Leutnant mit rauer Stimme, als er auf dem flachen Hügel angekommen
war.
    Bulveye bedeutete ihm, sich zu
setzen, und Halvdan ließ sich mit einem dankbaren Nicken zu Boden sinken. Die
Haut rund um seine Augen war bleich und von den Anstrengungen gezeichnet. Er
nahm die Wasserflasche von seinem Gürtel und trank einen großen Schluck.
    Bulveye nickte. »Beide Teams
wurden zurückgeholt?«
    »Ja, dem Allvater sei Dank«,
erwiderte der Krieger. »Allerdings meldet Jurgen, dass es Verletzte gibt.« Der
bärtige Krieger schaute nach Osten, wo ein verschwommener Punkt in weiter Ferne
einen kommenden Sturm ankündigte. Er nahm noch einen Schluck. »Ich habe die
Bestandsaufnahme gemacht, um die Sie gebeten hatten.«
    »Das ging aber schnell!«, sagte
der Wolfslord erstaunt.
    Halvdan gab ein leises Brummen
von sich. »Ich hatte auch nicht viel zu zählen. Wir haben noch vierzig Salven Bolter-Munition
pro Mann, acht Granaten, zwölf Melter-Ladungen und zwei Spreng-raketen, und
außerdem all das, was die beiden Patrouillen nicht verbraucht haben. Wir verfügen
nicht über ein einziges vollständiges Medikit mehr, und die Schäden an den Rüstungen
unserer Krieger reichen von zehn bis achtzehn Prozent. Anders ausgedrückt: Wir
sitzen fast auf dem Trockenen. Das reicht noch für ein paar Patrouillen oder
vielleicht für eine größere Konfrontation, und dann war es das.« Er seufzte und
betrachtete den Wolfslord mit seinem unheilvollen roten Auge. »Wir hätten schon
vor vier Wochen bei Kernunnos sein müssen. Sie werden auf jeden Fall jemanden
losschicken, um nach uns zu suchen. Es könnte jederzeit eine Gefechtsgruppe
hier eintreffen.«
    Der Wolfslord drehte sich zu
seinem Schwertbruder um.
    »Worauf wollen Sie hinaus?«
    Wieder trank Halvdan einen
Schluck. Nach dem Geruch zu urteilen, musste es antimonischer Wein sein. Der Krieger
zuckte mit den wuchtigen Schultern. »Ich mag diese verdammten Xenos genauso wenig
wie Sie, Lord. Aber ich glaube, wir haben wirklich alles gegeben. Nicht einmal
Leman hätte unsere Brüder dazu bringen können, noch verbissener zu kämpfen, das
wissen Sie so gut wie ich. Wenn der Stormbird zurückgekehrt ist, warum ziehen
wir uns dann nicht irgendwohin zurück, wo es nicht ganz so lebensfeindlich ist,
und warten ab, bis Verstärkung eintrifft?«
    Dieser Vorschlag kam für
Bulveye völlig überraschend. »Wir können jetzt nicht aufhören. Erst recht nicht
jetzt! Das Blatt beginnt sich zu unseren Gunsten zu wenden, und wenn wir jetzt
den Druck vermindern, dann wird der Feind die Initiative übernehmen, und ich
garantiere Ihnen, diese Gelegenheit wird er nicht ungenutzt lassen.«
    »Ja, aber ...« Halvdan
unterbrach sich und suchte nach einer Formulierung, mit der er seine Einwände
taktvoll vorbringen konnte. Schließlich gab er es auf und sprach aus, was ihm
auf der Zunge lag. »Milord, wir sind diesen Leuten nichts schuldig. Die haben
Sie rundweg abgewiesen, und Sie wissen selbst, was das bedeutet.«
    Der Wolfslord kniff wütend die
Augen zusammen. »Das weiß ich sehr genau«, knurrte er. »Und wenn es dazu kommt,
werde ich meiner Pflicht genauso nachkommen wie jeder andere Diener des
Allvaters. Sie müssen sich nur ansehen, was ich aus diesem Subsektor gemacht habe,
dann können Sie nicht ernsthaft etwas anderes meinen.«
    Halvdan hob beschwichtigend
eine Hand. »Hören Sie, ich will nicht sagen, dass

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