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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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Brustpanzer hervor und glichen
denen, die sich an den Schultern fanden. Ein fahler Wappenrock, verziert mit dem
Motiv einer grell scheinenden Sonne, hing an seinem Gürtel, und ein schweres,
in dickes rotes Leder gebundenes Buch war mit goldenen Ketten an seiner Rüstung
festgezurrt worden.
    Lemuels Blick wurde wie magisch
von diesem Buch angezogen, dessen unbekannter Inhalt ihm Zugang zu ungeahntem
Wissen und die Enthüllung der Geheimnisse des Universums zu versprechen schien.
Eine goldene Haspe war mit einem aus Blei gefertigten Schloss gesichert worden.
Lemuel hätte all seinen Besitz und noch dazu seine Seele gegeben, um dieses
Buch öffnen und in seine Geheimnisse eintauchen zu können.
    Er bemerkte eine Hand an seinem
Arm, dann ließ er es geschehen, dass man ihm hochhalf. Camille legte die Arme
um ihn, da sie von Erstaunen und Liebe überwältigt worden war, und Lemuel ließ
sich diese Reaktion gern gefallen.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass
ich ihn jemals aus dieser geringen Entfernung zu sehen bekommen würde«, flüsterte
sie.
    Lemuel erwiderte nichts,
sondern sah mit an, wie zwei Gestalten dem Wesen aus der Höhle folgten — ein
Aghoru mit funkelnder Maske und in orangefarbenem Gewand, der andere ein dürrer
Mann, der die von Asche verschmutzte Kleidung eines Memorators trug. Die beiden
waren bedeutungslos, nur das majestätische Wesen aus Licht zählte.
    Als hätte der Krieger seine
Gedanken gehört, sah er auf einmal zu Lemuel nach oben.
    Er trug einen goldenen Helm,
besetzt mit einer Mähne aus scharlachrotem Haar, sein Gesicht zeugte von einer unfassbaren
Weisheit, ähnlich wie einem Stammesältesten oder einer ehr-würdigen Weisen.
    Camille hatte recht. Er war
wunderschön ... vollkommen und wunderschön.
    Immer noch von ihr umarmt und
an sich gedrückt ließ sich Lemuel mit Camille zusammen auf das Plateau sinken,
während er weiter das prachtvolle Wesen betrachtete. Erst jetzt sah er, dass
diese Perfektion nur einen einzigen Makel aufwies. Ein goldenes Auge, das mit namenlosen
schillernden Farben durchsetzt war, blinzelte kurz, und dabei erkannte Lemuel,
dass der Krieger die Welt nur mit einem Auge betrachtete. Wo das andere Auge
hätte sein sollen, fand sich nur glatte, makellose Haut, als hätte er niemals
ein zweites Auge besessen.
    »Magnus der Rote«, sagte
Lemuel. »Der Karmesinrote König.«
     
    Die Sonne von Aghoru war
endlich untergegangen, aber der Himmel leuchtete noch immer ein wenig von ihren
Strahlen. Die Nacht dauerte hier nicht lange, dennoch sorgte sie für eine
leichte Abkühlung von der intensiven Hitze des Tages. Ahriman trug seinen
goldenen Helm in der Armbeuge, während er sich dem Pavillon seines Primarchen
näherte. Seine Verbindung zu den geheimen Kräften des Universums war prompt
wiederhergestellt worden, kaum dass er die Sekhmet an den Totensteinen vorbeigeführt
hatte. Das Licht von Aaetpio hatte ihn begrüßt, und die Gegenwart seines
Schutzgeists war so erfrischend wie ein Glas mit kaltem Wasser mitten in der Wüste.
    Ahrimans Erleichterung, die er
verspürt hatte, als Magnus aus der Höhle gekommen war, wurde nur vom Ausdruck
der Enttäuschung in seinen Augen übertroffen. Der großartige Primarch starrte
auf den Kreis aus Kriegern, die um den Altar herum in Stellung gegangen waren,
dann schüttelte er den Kopf.
    Auch ohne seine verbesserte
Wahrnehmung hatte Ahriman die immense Präsenz seines Meisters fühlen können,
eine Kraft, die jegliche in das Felsgestein eingeflochtenen Schutzzeichen überwand.
    Magnus marschierte an ihnen
vorbei, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, weiter von ihrer Anwesenheit Notiz
zu nehmen.
    Der Stammesangehörige, von dem Ahriman
wusste, dass es sich bei ihm um Yatiri handeln musste, ging neben dem
Primarchen her, und Mahavastu Kallimakus, Magnus' persönlicher Schreiber,
trottete hinter ihnen her, wobei er etwas in einen schmalen Stab flüsterte, was
gleich darauf an eine ratternde Schreibfedereinheit an seinem Gürtel übertragen
wurde, die seine Äußerung schriftlich festhielt.
    »Das war ein Fehler«, sagte
Hathor Maat.
    »Wir hätten nicht herkommen
sollen.«
    Wütend drehte sich Ahriman zu
ihm um. »Als ich den Vorschlag gemacht habe, waren Sie der Erste, der
losmarschieren wollte!«
    »Das war immer noch besser, als
herumzusitzen und nichts zu tun, aber ich habe darauf hingewiesen, dass der Primarch
uns aufgetragen hat zu warten«, befand Maat achselzuckend.
    Am liebsten hätte Ahriman auf
Hathor Maat eingeprügelt, da er

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