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DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
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die Urne entgegen.
»Wissen Sie, ich glaube, Sie haben völlig recht. Kallista ist letzte Nacht zu
Ihnen gekommen, und da ich ihr Freund bin, werde ich ihren Wunsch respektieren.«
    »Sie glauben wirklich, sie war
letzte Nacht bei mir?«
    »Ganz bestimmt«, bekräftigte
Lemuel, dessen eigene Trauer durch diesen Gedanken ein wenig gelindert wurde.
    Vithara salutierte vor Lemuel.
»Vielen Dank, Meister Gaumon. Kalli wird mir fehlen, aber wenn es das ist, was sie
möchte, wie könnte ich mich da über ihre Wünsche hinwegsetzen?«
    »Sie sind ein sehr anständiger
Mann«, sagte Camille, trat vor und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange.
    »Ich kann verstehen, wieso
Kalli Sie gemocht hat.«
    Er lächelte und deutete auf die
Passagierluke, an der ein aufgebrachter Hafenarbeiter ungeduldig darauf
wartete, sie endlich verschließen zu können.
    »Sie sollten jetzt besser
gehen«, befand der Hauptmann.
    »Schließlich wollen Sie ja
nicht den Start der Cypria Selene verpassen. Sie wissen ja, die Zeit und
die Gezeiten warten auf niemanden.«
    »Da sagen Sie etwas Wahres«,
stimmte Lemuel ihm zu und schüttelte dem Mann die Hand.
    Die Servitoren luden das Gepäck
ins Shuttle, während Mahavastu aus der Sänfte ausstieg. Camille führte den ehrwürdigen
Schreiber zur Einstiegsluke, während sich Vithara mit seinen Leuten zurückzog.
    Lemuel folgte seinen Freunden
an Bord. Als die Luke hinter ihm geschlossen wurde, schaute er noch einmal nach
draußen. Was ihn betraf, würde dies das letzte Mal sein, dass er einen Blick
auf Prospero warf.
    Er konnte nicht wissen, dass er
sich irrte.
     
    Die Cypria Selene lichtete den Anker planmäßig und verließ fast anmutig ihren Liegeplatz.
Silberne Ausleger ragten von der zentralen Einheit der Orbitalstation aus in alle
Richtungen ins All, in der näheren Umgebung der Docks wimmelte es von
manövrierenden Kriegsschiffen. Schlachtbarkassen der Thousand Sons lösten die
Vertäuung und nahmen Kurs auf die äußeren Regionen des Sternensystems, wobei
sie von etlichen Geschwadern aus Angriffskreuzern begleitet wurden.
    Es war schon eine beachtliche
Leistung, ein so komplexes Ballett aus Raumschiffen zu koordinieren, ohne dass es
zu Kollisionen kam. Die Photep führte eine Armada aus Schiffen an, deren
Feuerkraft ausreichten, um bis zum äußersten Rand des Systems alle Planeten in
Schutt und Asche zu legen, während die Ankhtowë , die Spross von
Prospero und die Kymmeru gleichermaßen ausge-richtete Vektoren
einnahmen, um Flotten in die Randgebiete des Reichs der Thousand Sons zu
bringen.
    Der Befehl, die Flotte im
gesamten System zu verteilen, war mit der höchsten Alarmkennung versehen gewesen,
und so steuerten die vier Gefechtsflotten mit Höchstgeschwindigkeit ihre Ziel-positionen
an. Keiner der Hauptleute kannte den Grund für den Befehl, aber allen waren strikte
Anweisungen gegeben worden, sich den Anschlussbefehl erst dann anzusehen, wenn
die vorgegebenen Koordinaten erreicht waren.
    Dass Prospero durch eine solche
Verteilung der Flotte praktisch jedem Angreifer wehrlos ausgeliefert war, das war
jedem der Kapitäne bewusst, doch keiner von ihnen wagte es, einen Befehl vom
Primarchen persönlich zu missachten. Welchen Grund es auch für diese Verteilung
geben mochte, es war nicht ihre Aufgabe, sich danach zu erkundigen. Ihre
einzige Pflicht war es, Befehle auszuführen.
    Bewegungen von Militärschiffen
hatten Vorrang vor allen zivilen Schiffen, weshalb die Cypria Selene sechs Stunden benötigte, um sich in der Warteschlange für den Transitkorridor
bis ganz nach vorn zu arbeiten. Dann endlich war es dem Steuermann des Schiffs
möglich, den Plasmaantrieb einzuschalten, um das letzte Stück bis zum kernwärts
gelegenen Sprungpunkt zurückzulegen.
    Von dort — sofern der Warp es
wollte — lag dann eine dreiwöchige Reise bis ins Thranx-System vor ihnen.
     
    Der Startwinkel war günstig
ausgefallen, daher benötigte die Cypria Selene statt der erwarteten vier
lediglich drei Tage bis zum kernwärts gelegenen Sprungpunkt, der weit genug von
der Sonne Prosperos entfernt war, um bedenkenlos den Warpantrieb aktivieren zu
können. Der Navigator des Schiffs bestätigte, dass die Warpströmungen im jenseits
gelegenen Reich so ruhig wie üblich waren. Der Meister der Kartografie nahm
eine letzte Überprüfung ihrer Position vor, ehe er seine Sprungberechnungen an das
Modul des Navigators weiterleitete.
    In der Aussichtskuppel des
Schiffs unterhielten sich Lemuel und Mahavastu darüber, wohin

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