Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DGB 12 - Verlorene Söhne

DGB 12 - Verlorene Söhne

Titel: DGB 12 - Verlorene Söhne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Graham McNeill
Vom Netzwerk:
Ozeans.
    »Ist es das, was ich glaube,
dass es ist?«, fragte Amon.
    »Ja, das ist es«, bestätigte
Magnus.
    Sie näherten sich weiter dem
brutalen Schiff, dessen Schutzschilde zwar die Jäger und Räuber des Warp
abhielten, die aber für Reisende wie Magnus und Amon kein Hindernis
darstellten. Sie durchdrangen die Schilde, sie tauchten durch meterdicke Rumpf-platten
aus Adamantium hindurch, durch Integritätsfelder und wabenartige Schotte, bis
sie im Herzen des Schiffs angelangt waren.
    Die Meister dieser Flotte waren
zusammengekommen, um die Vernichtung von allem zu planen, das Magnus etwas
bedeutete, und die beiden Söhne Prosperos lauschten ihren Überlegungen.
    Magnus war auf das gefasst, was
er zu hören bekommen würde, doch für Amon galt das nicht, und dessen
ätherisches Feld spülte eine Welle cholerischer Energie über die Mannschaft des
Schiffs.
    »Warum?«, wollte Amon wissen.
    »Weil ich mich geirrt habe.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »In jeder«, antwortete Magnus.
»Egal, was du mir beigebracht hast, ich war immer so arrogant zu glauben, dass
ich das alles längst weiß. Du hast mich vor den Göttern des Warp gewarnt, und
ich habe dich ausgelacht und dich als abergläubischen alten Dummkopf
bezeichnet. Tja, jetzt wurde ich eines Besseren belehrt, denn ich habe ein
solches Wesen gesehen und geglaubt, ihm überlegen zu sein. Aber ich habe mich
geirrt, und ich habe schreckliche Dinge getan, Amon. Du musst mir glauben, dass
ich davon überzeugt war, das Richtige zu tun.«
    Amon trieb weiter zum Kapitän
dieses Schiffes und zum Mörder mit den stählernen Augen in goldener Rüstung,
der neben ihm auf dem erhöhten Kommandopodest stand. Eine Gruppe Krieger in
identischen Rüstungen hatte sich unmittelbar vor dem Podest versammelt.
    »Das Konzil von Nikaea?«,
fragte Amon.
    »Hatten sie recht, als sie uns
als Hexenmeister bezeichneten?«
    »Ich fürchte ja, auch wenn ich
das erst jetzt verstehen kann.«
    »Und dafür sollen wir leiden?«
    Magnus nickte und flog durch
die Bordwand des Schiffs nach draußen und damit zurück in den brodelnden Kessel
des Großen Ozeans. Amon war an seiner Seite, und gemeinsam eilten sie zurück
nach Prospero, wo sie erleichtert aufatmeten, als sie die Augen öffneten und
den vertrauten Blick auf Tizca vor sich sahen.
    »Und die Legion weiß davon nichts?«,
erkundigte sich Amon.
    »Überhaupt nichts. Ich habe
einen Schleier um Prospero gelegt, durch den niemand nach draußen sehen kann, nicht
mal die Corvidae. Jetzt müssen die Thousand Sons lernen, was es bedeutet, blind
zu sein.«
    »Dann rückt unsere Bestrafung
also näher und näher«, sagte Amon. »Was wird geschehen, wenn diese Flotte hier eintrifft?«
    »Du bist zu rücksichtsvoll,
alter Freund«, gab Magnus zurück.
    »Es ist meine Bestrafung.«
    »Ihre Äxte werden uns alle
spalten wollen«, hielt Amon dagegen.
    »Daher frage ich Sie noch
einmal: Was wird geschehen, wenn diese Flotte hier eintrifft?«
    »Nichts. Wir können nichts
tun.«
    »Man kann immer irgendetwas
tun. Wir können sie sogar zerstören, noch bevor sie überhaupt hier sind.« Amon fasste
Magnus' Arm.
    Der schüttelte den Kopf. »Es
geht nicht darum, ob wir uns gegen diese Bedrohung zur Wehr setzen können oder nicht.
Die Frage ist, ob wir es tun sollen.«
    »Warum sollten wir es nicht
tun?«, konterte Amon. »Wir sind die Thousand Sons, wir können alles. Kein Weg ist
uns fremd, keine Bestimmung bleibt uns verborgen. Weisen Sie die Corvidae an,
die Schleier der Zukunft zu durchdringen. Die Pavoni und die Raptora können das
kämpferische Geschick unserer Krieger steigern, während die Pyrae unsere Gegner
in Flammen aufgehen lassen und die Athanaeaner die Gedanken ihrer Befehlshaber
lesen. Wenn sie eintreffen, werden wir bereit sein, um zurückzuschlagen.«
    Magnus war der Verzweiflung
nahe, da er aus Amons Stimme nichts anderes als den Willen hörte, den ersten Schlag
zu führen.
    »Hast du mir denn gar nicht
zugehört?«, fragte er. »Ich greife nicht an, denn das ist genau das, was sich
die Mächte von mir erhoffen, die mich manipuliert haben, seit ich hergekommen
bin. Sie wollen, dass wir uns mit Waffengewalt gegen unseren eigenen Untergang
zur Wehr setzen, weil sie wissen, wenn ich so handele, wird all das bestätigt,
was die glauben, die uns hassen und fürchten.«
    Amon ließ den Blick über die
Stadt schweifen, auf einmal liefen ihm Tränen über die Wangen. »Bevor Sie nach Prospero
kamen, hatte ich einen immer wiederkehrenden Albtraum«,

Weitere Kostenlose Bücher