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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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immer mehr, und sie wandte voller Abscheu den Blick zur Seite. Sie merkte, dass der Teller mit den Würstchenbrocken auf dem Boden kaum angerührt war, und der Neuankömmling zeigte sich nirgends. Kleerolle saß jetzt auf dem Fenstersims und knurrte leise vor sich hin, während er durch einen halb offenen Fensterladen sah.
    Magiere sprach mit ruhiger, drohender Stimme zu Byrd. »Was führst du im Schilde? Glaubst du vielleicht, uns mit deiner zurückhaltenden Art täuschen zu können?«
    »Der neue Kater ist weg«, sagte Wynn.
    Byrd sah sich um. »Vielleicht kam er aus der Nachbarschaft und ist zurückgekehrt, nachdem er sich ein wenig umgeschaut hat.«
    Die Ablenkung beendete den Streit, noch bevor er richtig beginnen konnte, und Leesil sank auf seinen Stuhl zurück.
    »Wir sind alle müde, und es ist spät«, sagte Wynn und setzte sich Tomate auf die Schulter. »Wir sollten schlafen gehen und das Gespräch morgen fortsetzen.«
    Nur Magiere nickte zustimmend und begann damit, die Teller auf das hölzerne Tablett zu stellen.
    Bevor Wynn zur Treppe ging, um Kartoffel zu holen, trat sie zum Fenster und kratzte Kleerolle den Rücken. Er schnurrte, blieb aber wachsam. Die junge Weise sah nach draußen, und kalte Luft strich ihr dabei übers Gesicht.
    Hedí fand keine Ruhe und verließ das Bett. Es war spät, schon nach Mitternacht, aber sie konnte einfach nicht einschlafen und beschloss, sich ein wenig die Beine zu vertreten. Auch wenn sie ihr Zimmer jederzeit verlassen konnte: Es war doch nur eine Zelle. Sie wollte ein bisschen durch die Flure wandern; vielleicht gelang es ihr dabei, sich zu entspannen.
    Kälte erwartete sie außerhalb ihres Zimmers, doch sie atmete erleichtert auf. Niemand war zu sehen, und sie ging zur Treppe, trat die Stufen zum Erdgeschoss hinunter. Vielleicht gab es im Speiseraum Wei n – oder Bier, wenn es unbedingt sein musst e – als Schlummertrunk.
    Sie erreichte den großen Eingangsbereich und wandte sich dem Speiseraum zu. Auf halbem Wege zum Torbogen hörte sie leise Stimmen hinter sich. Jemand sprach im Ratssaal auf der anderen Seite. Sie blieb stehen und lauschte.
    »Bist du sicher?«
    Hedí erkannte Darmouths Knurren. Sie wich zur Treppe zurück, um verborgen zu bleiben, schlich dann auf leisen Sohlen an der Wand entlang zum Ratssaal.
    »Ja, Herr«, hörte sie Faris antworten. »Der von Euch beschriebene Verräter und jener Mann, der an der strawinischen Grenze unsere Soldaten angriff. Ein und derselbe. Seine Gefährten nannten ihn ›Leesil‹. Er ist mit der Frau zusammen, die Ihr beauftragt habt, den Mörder zu finden. Sie wohnen in Byrds Gasthof, und Byrd nahm an dem Gespräch teil. Das Halbblut und seine Begleiter sprachen über ihre Rückkehr in die Festung.«
    Eine lange Stille folgte. Als erneut Darmouths Stimme erklang, hörte Hedí die Wut darin.
    »Nimm sie gefangen, sie alle! Brich mit so vielen Soldaten auf, wie du brauchst. Morgen früh will ich seine Leiche an der Mauer hängen sehen!«
    »Nein, Herr«, warnte Faris. »Wenn er auch nur die Hälfte von dem ist, was Ihr glaubt, sind Soldaten vielleicht nicht in der Lage, ihn zu fassen. Wir könnten die Frau und die anderen gefangen nehmen, aber in einem so unübersichtlichen Teil der Stadt wäre dieser Leesil vermutlich imstande zu entkommen. Außerdem halte ich es nicht für ratsam, die Jägerin in aller Öffentlichkeit zu verhaften. Unter den Adligen hat sich bereits herumgesprochen, dass Ihr persönlich sie beauftragt habt, den Unhold zu finden. Wie sähe es aus, wenn Ihr sie nur einen Tag später verhaften lasst?«
    »Es ist mir völlig gleich, wie es aussieht«, erwiderte Darmouth scharf.
    »Wartet bis morgen«, riet ihm Faris. »Lasst der Jägerin mitteilen, dass Ihr eine zweite Audienz für nötig haltet. Der Tod von Marianne a’Royce ist Grund genug. Wenn sie sich innerhalb dieser Mauern befindet, können wir sie ergreifen, ohne dass es zu Aufsehen kommt. Und wenn sie nicht zum Gasthof zurückkehrt, wird das Halbblut nach ihr suchen.«
    »Warum sollte Leesil das tun? Immerhin hat er seine eigenen Eltern im Stich gelassen.«
    »Er wird kommen, Herr. Mir ist aufgefallen, wie er sie angesehen hat. Er wird komme n … Und um Byrd kümmern wir uns später.«
    Hedí stand wie erstarrt.
    Schritte näherten sich dem Torbogen des Ratssaals. Darmouth oder Faris, einer von ihnen würde gleich im Eingangsbereich erscheinen. Hedí eilte leichtfüßig die Treppe hoch. Als sie den zweiten Stock erreichte, ging sie langsamer.
    Die

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