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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Rückkehr in ihr Zimme r – in ihre Zell e – brachte keine Erleichterung. Wie konnte sie Byrd warnen?

12
    Wynn zog sich an, während Tomate und Kartoffel auf der Bettdecke balgten. Die Tür stand einen Spaltbreit offen, und Chap war fort. Wynn nahm die beiden kleinen Katzen und ging nach unten.
    Im Schankraum befand sich nur Kleeroll e – der Kater lag auf einem Tisch beim Fenster. Ein sonderbares Rasseln kam aus der Küche. Wynn setzte die beiden Kätzchen ab und schob den Vorhang beiseite.
    Magiere und Leesil hantierten dort mit Würstchen, harten Keksen und Teeblättern. Ihr Haar war zerzaust, und Magieres Musselinhemd hing über den Hosenbund. Chap jaulte, lief umher und war oft im Weg. Es war spät geworden an diesem Morgen, und sie hatten das Frühstück verpasst, aber Wynn fand Chaps Klagen übertrieben.
    »Hast du Byrd gesehen, als du heruntergekommen bist?«, fragte Magiere.
    »Nein«, erwiderte Wynn. »Seid ihr schon lange auf den Beinen?«
    »Nein, nicht lange«, sagte Leesil und setzte einen Kessel auf.
    Er schien sich erholt zu haben. Seine Augen waren nicht mehr blutunterlaufen, aber es lag noch immer ein Schatten in seinem Gesicht, den Wynn seit dem Abend von Faris’ Besuch beobachtete. Etwas in den Worten des Móndyalítko hatte ihn entsetzt, doch Wynn brachte es nicht fertig, danach zu fragen.
    Und es beunruhigte sie, dass Byrd plötzlich fehlte.
    Leesil hätte mehr auf ihre Sorgen in Hinsicht auf Byrds Verwicklungen mit den Anmaglâhk achten sollen. Er schien nicht zu verstehen, was mit den einfachen Leuten passieren konnte, wenn Darmouth ermordet wurde.
    »Glaubt ihr, Byrd könnt e … «, begann Wynn, brachte die Frage aber nicht zu Ende. Am helllichten Tag würde sich Byrd wohl kaum mit den Elfen treffen. »Was machen wir heute?«
    Leesil warf ihr einen kurzen Blick zu und schaute dann wieder in den Kessel, dessen Wasser sich langsam erhitzte.
    Wynn bedauerte sofort, gefragt zu haben. Leesil wollte aktiv werden, etwas unternehmen, aber er wies alle ihre Vorschläge zurück. Und die junge Weise fürchtete, dass ihr Mitgefühl für ihn alles nur noch schlimmer machte. Magiere legte einige Würstchen in eine heiße Bratpfanne, und sie brutzelten sofort. Der Geruch weckte leichte Übelkeit in Wynn.
    »Die letzte Gelegenheit hatten wir gestern Abend«, sagte Magiere. »Wir hätten den Vampir erledigen und seinen Kopf Darmouth bringen sollen, um unser Honorar zu kassieren.«
    Leesils Gesicht verfinsterte sich. Er setzte zu einer Erwiderung an, aber genau in diesem Augenblick schob Byrd den Vorhang beiseite und kam in die Küche.
    »Du brauchst den Kopf des Vampirs gar nicht«, sagte er. »Darmouth will dich sehen, jetzt sofort. Er möchte einen Bericht über die Ereignisse von gestern Abend. Die Getötete war die Geliebte Lord Geyrens, eines jungen Adligen in der Gunst von Lord Darmouth.«
    »Warum ein Bericht?«, fragte Leesil kühl. »Geyrens Männer waren zugegen, außerdem zwei Soldaten. Magiere könnte ihren Aussagen nichts hinzufügen.«
    Byrd schüttelte den Kopf. »Der Lord möchte von der Jagd hören. Mehr weiß ich nicht.«
    »Na schön«, sagte Magiere. »In Bela wollte auch Ratsmitglied Lanjow von unseren Fortschritten erfahren.«
    »Ich wette, es geht ihm nicht nur darum«, sagte Leesil und schloss die Augen. »Du ahnst nicht, mit wem du es zu tun hast.«
    Es lag Wynn fern, Leesil Kummer zu bereiten, aber ihrer Meinung nach war er es, der nicht verstand. Sie wollte Venjètz nicht verlassen, bevor sie eine Antwort auf die Frage hatte, was Byrd plante.
    »Es gibt zwei Möglichkeiten«, sagte sie. »Entweder setzen wir die Suche fort, was bedeutet, dass wir uns in der Festung umsehen müssen. Oder wir ziehen in die Berge und suchen nach einem Weg ins Reich der Elfen.«
    Wynn rechnete damit, dass Leesil erneut die Beherrschung verlor, weil sie so deutlich auf das Offensichtliche hinwies. Sie glaubte, ihn nur auf diese Weise dazu bringen zu können, eine Entscheidung zu treffen.
    Leesil sank auf einen Stuhl und hob die rechte Hand zum Gesicht. Wynn sah Magiere an. Sie rechnete mit deren Zorn und glaubte, ihn diesmal zu verdienen.
    Doch Magiere runzelte nur die Stirn und nickte zustimmend.
    Chap leckte Leesils hängende linke Hand und bellte einmal, womit er Wynns Worte bestätigte. Leesil tätschelte ihn geistesabwesend.
    »Du willst in die Festung zurück?«, fragte er.
    Chap bellte erneut.
    Magiere zog Leesils rechte Hand von seinem Gesicht weg und hielt sie fest. »Kannst du uns einen

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