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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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meine Informationen stimmen, stoße ich dort zu euch.
    Leesil starrte auf das Pergament. Hedí Progae, die versklavte Gefährtin des Barons, war nicht dumm. Sie hatte absichtlich alle Namen weggelassen, für den Fall, dass die Mitteilung abgefangen wurde.
    »Ein geheimer Weg aus der Festung«, flüsterte Leesil. »Bei geschlossenem Stadttor und bewachten Außenmauern.«
    Deshalb waren seine Eltern damals in die Festung gelaufen, anstatt die Stadt zu verlassen.
    »Was ist?«, fragte Magiere. »Leesil?«
    Sie konnte nicht gut lesen, und deshalb las er ihr die Nachricht vor und dachte dabei über die Worte nach. Als er fertig war, ergriff sie seinen Arm.
    »Ich weiß, wie viel dies bedeute t – vielleicht sind deine Eltern damals auf diesem Weg entkommen. Deshalb haben Byrds Informanten nie etwas darüber erfahren, was aus ihnen geworden ist. Aber Darmouths Soldaten sind vermutlich schon unterwegs. Wir müssen los, jetzt sofort!«
    Leesil trat zur Theke, ohne Byrd aus den Augen zu lassen, und nahm das Glas von einer Lampe. Er entzündete das Pergament, ließ es auf den Boden fallen und beobachtete, wie es verbrannte. Die Asche zertrat er mit dem Stiefel.
    Er bemerkte Bewegung in den Schatten unter Tischen und Stühlen. Chap blieb auf Sprungdistanz hinter Byrd und hatte noch immer die Zähne gefletscht. Leesil wandte den Blick ab, um keine unnötige Aufmerksamkeit auf ihn zu lenken. Magiere dachte nur daran, ihn fortzubringen, aber Chap wusste, was sie in ihrer Sorge übersah.
    »Ich lasse dich nicht aus den Augen«, sagte er zu Byrd.
    Der Baron sah den Wirt an. »Wer seid Ihr, und warum lag Hedí so viel daran, Euch diese Nachricht zu schicken? Ich weiß, dass si e … zum Umgang mit Bürgerlichen neigt, aber in was habt Ihr sie hineingezogen?«
    ByrdantwortetenichtundbedachteLeesilmiteinemfinsterenBlick.
    Es schien nun möglich zu sein, dass Leesils Eltern damals wirklich entkommen waren. Dieser Gedanke hätte ihn erleichtern sollen, aber das war nicht der Fall. Hedí Progae musste lange Zeit gearbeitet haben, um Byrds unvollständigen Zeichnungen Einzelheiten hinzuzufügen. Es kam einer Ironie des Schicksals gleich, dass sie ihre verzweifelte Aufgabe an diesem Abend beendete, mit der Nachricht, die Leesil den ersten Hinweis darauf gab, was damals geschehen war. Eine Nachricht, die diese Provinz auseinanderreißen konnte.
    Vielleicht hatte Byrd für seine Anmaglâhk einen Weg in die Festung gefunden.
    Leesil konnte ihn unter Kontrolle halten, aber was war mit seinen elfischen Mitverschwörern? Vielleicht statteten sie dem Wirt einen Besuch ab, und dann würde er ihnen alles sagen. Selbst wenn Leesil ihn tötet e – er konnte nicht sicher sein, ob der alte Freund seines Vaters ihn an die Elfen, Darmouth oder beide verraten hatte. Vielleicht beobachteten die Anmaglâhk sie alle und insbesondere Leesil.
    Wie auch immer er sich entschied: Es gab keine Möglichkeit für ihn, Byrds Plänen zu entkommen. Und sie hatten dazu geführt, dass Wynn am schlimmsten Ort von Leesils Welt gefangen war.
    »Möchtet Ihr Eure Lady zurück?«, wandte sich Byrd an Emêl. Er sah Magiere und Leesil an. »Möchtet ihr Wynn zurück?«
    Niemand antwortete. Eine Antwort war gar nicht nötig.
    »Ganz gleich, was Hedí entdeckt ha t … «, fuhr Byrd fort. »Ihre Chancen, in den Keller zu gelangen und aus der Festung zu entkommen, sind sehr gering. Wynns Aussichten sind noch schlechter. Wenn Darmouths Männer Leesil hier nicht finden, wird er die junge Gelehrte Stück für Stück baumeln lassen, bis du dich ihm stellst.«
    Magiere zog an Leesils Arm. »Dann bleibt noch Zei t … «
    »Stück für Stück, habe ich gesagt«, wiederholte Byrd. »Wenn ihr zu lange wartet, bleibt nichts mehr von ihr übrig.«
    Chap sprang vor und knurrte laut.
    Byrd wich zum Ende der Theke zurück. Baron Milea erblasste und schloss die Hand um den Griff seines Säbels.
    Leesil hob die Hand, und der Hund hielt inne, aber er knurrte noch immer, wenn auch nicht mehr ganz so laut.
    »Was auch immer Lady Progae gefunden zu haben glaub t … «, fuhr Byrd fort. »Es gibt einen geheimen Weg aus der Festung, der zur anderen Seite des Sees führt. Leesil und ich sind die einzigen, die einen verborgenen Ausgang im Wald finden könnten. Wenn ihr meine Hilfe wollt, so verzichtet auf weitere Fragen. Holt jetzt eure Sache n … bevor die Soldaten meine Tür eintreten.«
    Der Baron schnitt eine finstere Miene, musterte die Anwesenden der Reihe nach und schien zu glauben, sich in

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