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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Aufzeichnungen, und die junge Weise hatte nicht vor, sie darauf hinzuweisen.
    Und Leesil? Wynn beobachtete, wie er sich neben Magiere auf den Boden setzte und ihr die Hand auf den Oberschenkel legte.
    Leesil hatte auf seiner langen Reise eine Freundin gefunden. In den Nächten nach Chanes Tod hatte er Wynn Tee gebracht, sie zugedeckt und ihr versprochen, dass die Welt eines Tages besser aussehen würde. Diese kleinen Gesten würde sie nicht vergesse n – trotz der Ereignisse am Grenzfluss.
    Leesil war der einzige Halbelf, von dem sie jemals gehört hatte. In ihrer Heimat glaubte man, dass sich Elfen nur innerhalb ihrer eigenen Art fortpflanzten. Leesil schämte sich seiner Vergangenheit und hatte ihr von sich und seinen Eltern erzählt. Manchmal dachte sie daran, auch Aufzeichnungen über ihn anzufertigen, aber sie verzichtete darauf. Es hätte sich zu sehr wie Verrat angefühlt.
    Von sich aus erzählte Magiere ihr nie etwas; es fiel ihr schon schwer genug, Wynn als Reisebegleiterin zu dulden.
    »Wisst ihr schon, was wir morgen unternehmen?«, fragte Wynn.
    »Was ist mit Byrds Bemerkung?« Magiere richtete einen zögernden Blick auf Leesil. »Warum sind deine Eltern damals zur Festung gelaufen?«
    Leesil schüttelte den Kopf und rieb sich die eine Schläfe.
    »Sie waren nicht dumm und müssen einen guten Grund dafür gehabt haben, auch wenn es keinen Sinn zu ergeben scheint.« Er sah zu Chap und hob den Blick dann zu Wynn. »Übersetz für Chap. Er hat lange bei meinen Eltern und mir gelebt. Vielleicht weiß er etwas.«
    Wynn legte Tomate und Kartoffel aufs Bett, holte das Leder mit den Elfensymbolen hervor und entrollte es auf dem Boden.
    »Du weißt, worum es mir geht«, wandte sich Leesil an Chap.
    Chap stand auf und zeigte mit der Pfote auf unterschiedliche Zeichen.
    »Habt ihr seine Veränderung seit Dröwinka bemerkt?«, fragte Magiere und deutete auf den Hund. »Er hat sich praktisch vor den Karren geworfen, um zu verhindern, dass wir meine Vergangenheit entdecken.«
    Leesil nickte, ohne eine Antwort zu geben.
    Wynn folgte den Bewegungen von Chaps Pfote. Als er fertig war, schürzte sie für einen Moment die Lippen.
    »Er weiß nicht, warum deine Eltern zur Festung gelaufen sind, aber er erinnert sich an das Wort ›unten‹, un d … «
    »Ja«, unterbrach Leesil die junge Weise. »Man sah sie auf dem Weg in den Kellerbereich.«
    »Chap vermutet, dass es im Keller etwas gab, das ihnen zur Flucht verhelfen konnte.« Wynn versuchte, nicht widerstrebend zu klingen. »Durchsuchen wir eine weitere Feste?«
    Leesil richtete einen missbilligenden Blick auf Wynn. »Wohl kaum! Es gibt kein Schlupfloch, durch das wir hineingelangen könne n – wir wären tot, noch bevor wir das Ende der Brücke erreichen. Und selbst wenn wir einen Weg in die Festung fände n … Ich würde nicht zulassen, dass ihr beide in Darmouths Nähe kommt.«
    »Was ist mit Byrd?«, fragte Magiere. »Könnte er nicht um eine Audienz ersuchen und sich bei der Gelegenheit in der Feste umsehen?«
    »Leute wie Byrd sprechen nicht direkt mit Darmouth«, antwortete Leesil. »Byrd ist ein Beobachter von vielen. Weder ihm noch Darmouth liegt etwas daran, dass seine Tätigkeit als Spion bekannt wird. Außerdem: Welche Informanten auch immer Byrd hat, sie konnten ihm nicht viel berichten. Ich bezweifle, dass sich mehr herausfinden ließe, wenn er selbst in der Festung herumschnüffelt.«
    »Vielleicht hat er uns nicht alles gesagt«, spekulierte Magiere.
    »Das lässt sich nicht ausschließen«, räumte Leesil ein.
    Diesmal musste Wynn zugeben, dass Magieres Argwohn durchaus etwas für sich hatte. »Lasst uns bei den städtischen Aufzeichnungen beginnen, sofern sie existieren. Militärische Dokumente über Hinrichtungsbefehle ode r … « Sie biss sich auf die Lippe, als Leesil das Gesicht verzog. »Ich wollte nich t … Wir müssen wenigstens nachsehen und uns vergewissern, dass deine Eltern nicht hingerichtet wurden, bevor wir die Suche fortsetzen.«
    »Kriegsherrn kümmern sich nicht um Aufzeichnungen und dergleichen«, sagte Leesil und stand auf. »Sie erwecken nur den Anschein, sich an gewisse Regeln zu halten. Vielleicht kann uns Byrd in diesem Zusammenhang helfen, aber ich bin jetzt zu müde. Morgen sehen wir weiter.«
    Damit forderte er Wynn auf zu gehen. Für Leesil war es ein langer Tag gewesen und nicht unbedingt ein hoffnungsvoller.
    Sie rollte das Leder mit den Symbolen zusammen, griff nach ihrem Rucksack und wollte Chap zu sich rufen, als

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