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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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wissen, dass du mir weiterhin dienst, durch deine Tochter?«
    Er strich mit dem Daumen über den Wangenknochen und drückte ihn dann mit einem genüsslichen Lächeln in eine der leeren Augenhöhlen von Andrey Progae. Als er den Schädel zurücklegte, fiel sein Blick weiter rechts auf ein Wandfach, das doppelt so breit war wie die anderen.
    Darin befanden sich zwei Totenköpfe, die einzigen, die Seite an Seite lagen. Darmouths Lächeln verschwand.
    Der eine Schädel war rund und groß und stammte von einem menschlichen Mann, doch der zweite wirkte seltsam und unterschied sich von allen anderen. Er war etwas kleiner, was darauf hindeutete, dass er einer Frau gehört hatte. Im Leben musste das Gesicht dieser Frau dreieckig gewesen sein, mit großen, schrägen Augen unter gewölbten Brauen. Keine menschliche Frau, aber sehr verlockend.
    An dieses Paar, an den menschlichen Mann und die Elfin, hatte Darmouth gedacht, als Faris ihm die Neuigkeiten ins Ohr geflüstert hatte.
    Ein Mann mit weißem Haar, dunkler Haut und gelbbraune n … nein, bernsteinfarbenen Augen.
    Darmouth nahm den Totenkopf direkt über den beiden Seite an Seite liegenden Schädeln heraus und reservierte damit einen Platz, den er bald brauchen würde.

5
    WynnsaßinLeesilsundMagieresZimmeraufdemBett,inBegleitungvonTomateundKartoffel,dieaufihremSchoßmiteinanderbalgtenundmitKrallenundZähnennachHaltsuchten.Tomategewann,wasdiejungeWeisenichtüberraschte,obgleichihrBruderschwererwar.
    Byrds Rübeneintopf und Zimtmilch hatten ihr den Magen gefüllt. Sie hatte noch immer den Geschmack des leckeren Essens im Mun d – er brachte Erinnerungen an ihr Leben unter den Weisen im Gildenhaus von Bela zurück. Vielleicht hatte sie deshalb so viel gegessen.
    Das Bett war breit und hatte eine dicke, herrliche warme Wolldecke. Die Matratze roch ein wenig nach altem Heu. Vom Kamin im Gemeinschaftsraum und aus der Küche stieg Wärme auf und vertrieb die Kälte aus den Bodenbrettern. Wynn konnte sich nicht daran erinnern, wann sie sich zum letzten Mal so wohlgefühlt hatte.
    Byrd hatte seinen Gästen zwei Zimmer im Obergeschoss gegeben, Bezahlung dafür lehnte er ab. Das passte Magiere nicht recht in den Kram. Einerseits war sie ein unglaublicher Geizkrage n – wie Leesil es ausdrückt e – , aber es gefiel ihr auch nicht, in der Schuld von jemandem zu stehen.
    Leesil nahm eine Tigerkatze von einem Beistelltisch und trug sie zur Tür, während er gleichzeitig eine graue mit dem Fuß fortscheuchte. Als Chap mit der Absicht aufstand, ihm dabei zu helfen, richtete Wynn den Zeigefinger auf ihn. Mit einem leisen Grollen sank er auf den Boden zurück.
    »Diese beiden können bleiben«, sagte sie und streichelte Tomate. »Dagegen hat Chap nichts einzuwenden.«
    Chap neigte den Kopf mit einem leisen Jaulen und kroch dann zu dem Rucksack, in dem Wynn das Leder mit den Elfensymbolen verstaut hatte.
    Die junge Weise schenkte ihm keine Beachtung und kraulte Kartoffel am Bauch. »Wir reden später.«
    Chap knurrte und ließ den Kopf auf die Pfoten sinken.
    »Du hattest recht mit Byrd«, sagte die auf dem Boden sitzende Magiere. »Ein Sonderling, zweifellos. Aber du hast vergessen zu erwähnen, wie gut er kocht.«
    »Lass dich von ihm nicht täuschen«, warnte Leesil. »Wie mein Vater versteht er sich gut darauf, die Leute in Sicherheit zu wiegen.«
    »Du bist in dieser Hinsicht ebenfalls sehr geschickt«, sagte Wynn.
    Leesil sah sie an. Er hatte viele Gesichte r – Wynn hatte nicht sein blutverschmiertes Haar und die leeren Augen vergessen, als er vom Kampf an der strawinischen Grenze zurückgekehrt war.
    Eine von Wynns Aufgaben im Dienst der Weisengilde bestand darin, alles über Magiere aufzuzeichnen, die einzige bekannte Dhampir, wenn man von den Überlieferungen absah. Bisher war sie diesen Pflichten gewissenhaft nachgekommen; ihre Tagebücher enthielten auch Berichte darüber, was sie im Bergfried über Chemestúk tief in Dröwinka über Magieres blutige Abstammung herausgefunden hatten. Sie war so weit gegangen, Knochen von sterblichen Überresten der dort entdeckten fünf Úirishg zu stehlen. Sie hatte sie ihrem letzten Paket für Domin Tilswith hinzugefügt, als Beweis dafür, dass die anderen drei Völker, außer den Zwergen und Elfen, mehr waren als nur eine Legende. Damals war jeweils ein Angehöriger dieser Völker gefunden und geopfert worden, um Magieres Geburt zu ermöglichen. Was das bedeutete, konnte Wynn nicht einmal erraten. Magiere wusste nichts von den

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