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DHAMPIR - Blutsverrat

DHAMPIR - Blutsverrat

Titel: DHAMPIR - Blutsverrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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an einer eigenen hast.«
    Byrd reagierte nicht einmal auf ihre Warnung. »Hat schon einmal jemand versucht, deine Dienste in Anspruch zu nehmen?«
    »Wir sind jahrelang in der südlichen strawinischen Provinz tätig gewesen«, antwortete Magiere und wies Byrd nicht darauf hin, dass alles Trick und Betrug gewesen war, bis sie nach Miiska gekommen waren.
    »So weit im Norden haben wir noch nie gearbeitet«, hauchte Leesil. »Hier kann niemand auch nur gerüchteweise von uns gehört haben. Jemand muss Darmouth gesagt haben, dass wir hier sind. Jemand hat ihm von Magiere erzählt.«
    »Und jetzt möchte Darmouth mich in seiner Festung sehen«, sagte sie und wusste sofort, dass es die falschen Worte waren.
    Leesils Blick glitt wie erschrocken zu ihrem Gesicht. Seine Augen wurden groß, und er schüttelte den Kopf.
    »Schluss damit!«, wollte er rufen, aber es wurde kein Ruf daraus, sondern ein heiseres Krächzen. »Du wirst Darmouth weder in der Festung noch sonst irgendwo gegenübertreten. Wir verlassen die Stadt noch in dieser Nacht.«
    Bevor Magiere eine zornige Antwort geben konnte, schob Byrd sie beiseite und wandte sich an Leesil.
    »Sei kein Narr! Sie ist schlau und grimmig wie ein Wolf, und sie hat eine Einladung an den Ort erhalten, an dem deine Eltern zum letzten Mal gesehen wurden. Mit Darmouth kommt sie bestimmt klar. Ich hätte nicht gedacht, dass sich Nein’as Sohn so leicht ins Bockshorn jagen lässt.«
    Leesil versteifte sich und richtete einen durchdringenden Blick auf Byrd. Für einen Moment erweckte er den Anschein, zuschlagen zu wollen.
    Magiere schob Byrd zurück. »Halt den Mund und lass ihn in Ruhe!«
    Er sah ihr direkt in die Augen und wartete, lehnte sich dabei an einen Küchenschrank.
    »Habe ich recht?«, fragte er. »Du ziehst es in Erwägung. Und vielleicht solltest du ihn dazu bringen, ebenfalls darüber nachzudenken.«
    Magieres Instinkte stiegen ihr wie Hunger in die Kehle. Leesil hatte mehr die Kontrolle über sich verloren als jemals zuvor, und das schien mit dem Namen jener Frau zu tun zu haben, den Faris genannt hatte. Vielleicht konnte sie ihm helfen, Antworten zu finden, wenn sie sich in der Festung umsah, aber plötzlich drängte Byrd zu sehr. Warum war seine Reaktion so heftig gewesen, als Leesil erklärt hatte, die Stadt verlassen zu wollen?
    Wynn trat zum Küchentisch, fort von Byrd, behielt den Wirt aber ebenso aufmerksam im Auge wie Leesil.
    »Ich komme mit«, wandte sich die junge Weise an Magiere. »Und Chap ebenfalls. Vielleicht können wir interessante Beobachtungen machen, während du mit Darmouth verhandelst.«
    »Nein«, sagte Leesil heiser. »Du bleibst hier, Wyn n … «
    »Byrd sondiert für uns die Lage und versucht, eine Audienz zu vereinbaren«, sagte Magiere. »Wenn etwas nicht mit rechten Dingen zugeht oder wenn uns die Art seiner Vorbereitungen nicht gefäll t … dann verschwinden wir. Einverstanden?«
    »Warum fragst du mich?«, erwiderte Leesil kühl. »Du hast bereits eine Entscheidung getroffen.«
    Er hatte am Tisch gestanden und stieß sich heftig ab, sodass der Tisch einige Zentimeter nach hinten rückte. Wynn trat hastig beiseite, und selbst Chap wich zurück. Mit langen Schritten verließ Leesil die Küche, und Magiere sah ihm verwundert nach. Sie wusste nicht, ob sie einfach abwarten oder ihm folgen und aus ihm herausholen sollte, was ihn so verstört hatte.
    Sie wandte sich an Byrd. »Bereite alles vor und gib mir Bescheid, sobald du etwas weißt.«
    Byrds Blick galt dem Vorhang in der Küchentür, der sich noch immer bewegte. Er sah Magiere kurz an, nickte und ging. Erst als sie hörte, wie sich die Eingangstür des Gasthofes öffnete und wieder schloss, trat Wynn zu ihr.
    »Chap und ich kommen mit«, beharrte die junge Weise. »Du brauchst uns.«
    Magiere sah sie an und nickte schließlich. »Ja, Wynn, ich weiß.«
    Hedí saß an einem Mahagonitisch in dem kleinen Aufenthaltsbereich der Bronzenen Glocke, der kaum mehr war als eine Nische des Flurs, der von der vorderen zur hinteren Tür führte. Sie trug ein mitternachtsblaues Samtgewand und am Hals ein Tuch in der gleichen Farb e – es bedeckte die Bisswunde. Vor ihr stand ein Teller mit einem Stück Apfelkuchen, und mit einer Gabel nahm sie den einen oder anderen Bissen davon, während sie auf Emêl wartete.
    Draußen wurde das Klappern von Hufen lauter, und kurz darauf knarrte die Eingangstür. Hedí war ein wenig überrascht, als Leutnant Omasta hereinkam. Emêl folgte ihm dichtauf, und der

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