Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
hatte.
    DiemeistenLeute,diesichumdieseZeitinderNachtaufdenStraßenzeigten,warenSoldaten.EshandeltesichoftumkleineVäränj-Patrouillen,aberhierunddortsahenWelstielundChaneauchdiegelbenWaffenröckederÄntes.PrinzRodêkhatteeinunübersehbaresKontingentzurückgelassen.DiesseitsderStadtmauervonKéonskwarenkeinemadligenHausTruppengestattet,dochniemandkonnteesdenSoldatenverwehren,alsBürgeramurbanenLebenteilzunehmen.DiebetreffendenMännerwarenmitWaffenundUniformenganzoffensichtlichfürdenaktivenDienstausgestatte t – eswärenichtdasersteMalgewesen,dasseinGroßfürstglaubte,sichselbstnichtandieRegelnhaltenzumüssen.
    Welstiel ritt direkt zum Stadtzentrum und dem Tor des Kastells. Ein Dutzend Väränj in roten Waffenröcken bewachten den Zugang, und weitere patrouillierten auf den Wehrgängen. Er blieb im Sattel und lenkte sein Ross mit ruhigem Schritt dem Tor entgegen. Ein grauhaariger und vernarbter Mann, etwa fünfzig Jahre alt, schimpfte dort zwei Untergebene aus.
    »Du!«, rief Welstiel. »Komm her.«
    Der ältere Soldat unterbrach sich mitten im Satz und drehte denKopf. Welstiels Ton schien ihn nicht zu beeindrucken, und er kam langsam näher, klopfte bei jedem Schritt mit dem Speer auf den Boden.
    »Ja, Herr?«, fragte er.
    »Ich bin gekommen, um mit Baron Buscan zu reden, und zwar sofort .«
    Einer der jüngeren Untergebenen lachte leise.
    »Tut mir leid, Herr«, antwortete der ältere Soldat höflich. »Um diese Zeit empfängt der Baron niemanden.«
    Welstiel beugte sich im Sattel vor und senkte die Stimme, damit ihn nur der ältere Soldat hören konnte. »Ich bin Lord Welstiel Massing. Mein Vater war Lord Bryen Massing. Sagt dir dieser Name etwas?«
    Der Mann kniff die Augen zusammen, und Welstiel hörte, wie er leise nach Luft schnappte. Dann straffte er die Schultern und nickte knapp.
    »Kündige mich an, ohne Aufsehen zu erregen«, sagte Welstiel. »Dies ist eine private Angelegenheit.«
    Der ältere Soldat bedeutete seinen Männern, das Tor zu öffnen. Einige zögerten überrascht, kamen der Aufforderung dann aber nach. Ihr Vorgesetzter ging zum Tor, und Welstiel und Chane folgten ihm.
    »Wenn man dich in diesem Land kenn t … «, flüsterte Chane. »Warum haben wir das nicht von Anfang an genutzt? Wir hätten wesentlich bequemer reisen können.«
    »Sei still«, erwiderte Welstiel.
    Das Tor bestand aus Zedernholz und war dreimal so hoch wie ein normal gewachsener Mann. Eigentlich war es mehr ein Fallgatter als ein Tor; es konnte mit schweren Ketten nach oben gezogen werden. Gesenkt ruhte der untere Rand in einer flachen Mulde im Stein. Niemand stellte dem alten Wächter Fragen, als er Welstiel und Chane durch den Wachhaustunnel zum Platz dahinter führte.
    In Bela hätte man diese Feste nicht als Kastell bezeichnet. Sie war ursprünglich als größere militärische Bastion erbaut worden, von jenen Adligen, die als Erste über dieses Land regiert hatten. Es hatte nie eine Erweiterung erfahren und blieb klein im Vergleich mit den belaskischen oder auch strawinischen königlichen Anwesen. Vielleicht befürchteten die Häuser, dass ein zu stark befestigter Ort einen Großfürsten verleiten könnte, den Thron zu behalten. Trotzdem, das Kastell war aus massivem Basalt und Granit errichtet und hatte Jahrhunderte überstanden.
    »Lasst eure Pferde hier und folgt mir.«
    Sie stiegen ab und banden ihre Pferde an einer Stange an der Wand fest. Der alte Soldat führte sie durch die kleine, wenig eindrucksvolle Tür des Kastells in den Eingangssaal. Kalt und dunkel war es dort, und sie bemerkten Schmutz auf dem Boden, als sie eintraten. Die Matten an der Tür waren schon seit einer ganzen Weile nicht mehr gereinigt worden. Welstiel hatte damals mit seinem Vater zu viele Jahre in dröwinkanischen Festen verbracht, und diese Wände fühlten sich auf eine abscheuliche Weise vertraut an.
    »Bitte wartet hier«, sagte der ältere Soldat. »Der Baron ist vielleicht noch auf, aber ich muss euch ankündigen.«
    »Natürlich«, erwiderte Welstiel.
    Er wanderte unruhig umher, versuchte alle Erinnerungsbilder zu verdrängen, die ihm seinen Vater an solchen Orten zeigten. Er wollte dies alles möglichst schnell hinter sich bringen. Ohne Magieres Dummheit hätte es nicht so weit kommen müssen.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«, fragte Chane.
    »Ja.«
    »Ich weiß nicht, was du hier vorhast«, sagte Chane. »Deshalb kann ich dir kaum helfen.«
    Welstiel hob den Kopf. »Halte dich bereit.«
    »Wofür?«
    »Ich brauche gewisse

Weitere Kostenlose Bücher