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DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
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Schwierigkeiten.«
    »Der Zusammenhang ist größer, als du ahnst«, erwiderte Magiere bitter, ohne Einzelheiten zu nennen.
    Was sich hier zugetragen hatte, war in aller Hast geschehen, und anschließend war der Zugang zum siebten Raum mit einer zusätzlichen Mauer verschlossen worden. Außer Leesil wäre kaum jemand imstande gewesen, ihn zu entdecken. Magiere fragte sich, wer sich hier noch umsehen würde, sobald sich herumgesprochen hatte, was an diesem Ort entdeckt worden war.
    Sie mied die Blicke aller anderen Anwesenden, richtete ihre Aufmerksamkeit auf den Bottich und spürte plötzlich ein seltsames Hungergefühl.
    Die Außenseite des Bottichs war verfärbt und angelaufen. Wynn hatte einen Teil der Schmutzkruste weggekratzt, und darunter waren eingravierte Symbole zum Vorschein gekommen, jedes von ihnen nicht größer als eine Münze. Sie hatte Jan um Papier und Holzkohle gebeten, um Abdrücke anzufertigen, mit denen sie sich später beschäftigen konnte. An der einen Seite des Bottichs zeigten sich bis nach unten reichende dunkle Flecke n – es sah aus, als wäre der Inhalt ausgegossen worden oder übergeschwappt.
    MagiereblickteindenBottichundstelltefest,dasserbiszueinemDrittelmiteinerdunklenMassegefülltwar.SienahmdenKristallvonWynnundleuchtetedamithinein.DievonRissendurchzogeneMassewardunkelbraun,undalssicherneutdasHungergefühlinihrregte,begriffsieinstinktiv,worumessichhandelte.
    »DieTote n … dieshatihrBlutaufgenommen«,hauchtesie.
    Sie richtete sich auf, sah erst zur Leiche des Elfen in der linken Ecke des Raumes und dann auf die Reste des Zwerges.
    »Sie wurden geopfert«, flüsterte Wynn.
    »Wan n … « Magiere unterbrach sich. »Wie alt sind diese Überreste?«
    »Ganz genau lässt sich das nicht feststellen. Aber nach den verwesten Tieren zu urteilen, die ich untersucht habe, würde ich sagen: nicht älter als dreißig Jahre, vielleicht weniger.«
    Die junge Weise wich zur anderen Seite des Raumes zurück, schüttelte dabei den Kopf und zog sich den kurzen Umhang enger um die Schultern.
    »Verstehe.« Magieres Stimme klang hart. »Wären sechsundzwanzig Jahre eine gute Schätzung? Etwa die Zeit meiner Zeugung.«
    Leesil trat neben Magiere, sah kurz zum Bottich und versuchte, sie fortzuziehen. Magiere schüttelte seine Hand ab.
    Sechs Geschöpfe waren hier gestorben, eins von ihnen ein Mensch mit Lederrüstung und Schwer t – vielleicht ein Wächter aus der Zeit, als Magieres Vater Herr dieses Bergfrieds gewesen war. Ein Vater, der Magiere nicht so unbekannt war, wie sie zunächst gedacht hatte.
    WährenddesKampfesgegendieUntoteninMiiskahattesichWelstielalsVerbündeterpräsentiert,aberjeneAuseinandersetzungwarebensovonihmarrangiertwordenwiedieinBela.VonAnfanganhatteerihrewahreNaturalsDhampirgekanntundauchvomFalchionunddenAmulettengewusst.UmsienachBelazulocken,hatteWelstieldieTochterdesRatsvorsitzendenvorderTürihresHausesermordet.WieesderZufallwollte,hatteMagieredenTatortmiteinemStückvomKleiddesOpfersbetreten,dadurchdieletztenSekundendesMädchenserlebtundgespürt,wiesichihmWelstielsZähneindenHalsgebohrthatten.
    Wie viel mehr würde sie mit den Knochen eines Unschuldigen in den Händen sehen? Vielleicht erfuhr sie dabei, ob er hier gewesen wa r – falls er derjenige war, den sie suchte.
    Magiere ging in die Hocke und löste den Schädel des Zwerges von den übrigen Resten.
    »Was machst du da?«, fragte Cadell und trat einen Schritt auf sie zu. »Genug davon. Ich dulde diese Art von Schändung nich t … «
    »Hör auf!«, sagt Leesil scharf, und seine Worte galten ebenfalls Magiere. Er streckte die Hände nach dem Totenkopf aus. »Was auch immer hier geschehen ist, du solltest es dir nicht ansehe n … nicht auf diese Weise.«
    Magiere hielt den Schädel in der einen Hand, und mit der anderen stieß sie Leesil so heftig zurück, dass er das Gleichgewicht verlor und fiel. Bevor er wieder aufstand, schloss sie beide Hände um den Totenkopf und sah in die leeren Augenhöhlen.
    »Nein!«, rief Leesil.
    Magiere schloss die Augen.
    Dunkelheit. Die Geräusche von Stimmen um sie herum, schnelles Atmen und leises Fluchen. Der Gestank im siebten Raum erfüllte ihren Kopf.
    Magiere öffnete die Augen, ohne mehr zu empfangen.
    »Ich habe genug von diesem Sakrileg«, knurrte Cadell und machte einen drohenden Schritt auf Magiere zu. »Hör auf damit, die Toten zu entehren. Hinaus mit dir.«
    Magiere schloss die Hände noch fester um den Schädel und hob den Blick zu Cadell. Sie wollte diesen Ort nicht

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