Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DHAMPIR - Dunkelland

DHAMPIR - Dunkelland

Titel: DHAMPIR - Dunkelland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barb & J. C. Hendee
Vom Netzwerk:
rangen um einen langen Stab mit dickem Ende, und Magiere stieß ihn schließlich beiseite, brachte sich dadurch näher an ihren Gegner heran.
    Sie drehte den Kopf und biss dem Mann in die Schulter.
    Leesil holte tief Luft, zog eine seiner Klingen, lief wieder los und stürzte sich auf die beiden Kämpfenden.
    Der Aufprall riss sie alle von den Beinen, und Leesil fiel gegen einen Baum, verlor dabei seinen Schal. Rasch streifte er auch den Mantel ab. Als er sich aufrichtete, lag Magiere links von ihm, zwischen zwei gebrochenen Grabmälern aus Holz. Und dann bemerkte er den Körper.
    Mit einer Heugabel in der schlaffen Hand lag ein Mann da, die Augen geschlossen und der Mund halb offen. Leesil sah Magiere an.
    Sie rollte herum und kam halb in die Höhe. Speichel lief ihr aus den Mundwinkeln, rot von den Flecken an Lippen und Zähnen. Die Augen waren groß und dunkel, das Gesicht eine Fratze. Sie sah Leesil nicht an, starrte zu ihrem Gegner. Als der sich erhob, erkannte Leesil ihn.
    Dort stand Adryan, narbig und übergeschnappt, den Blick auf Magiere gerichtet.
    Magiere hatte dem Zorn und der Dhampir in ihr nachgegeben. Leesil befürchtete, dass sie in einem solchen Zustand den Kampf erst dann einstellte, wenn Adryan tot war. Was gab es zwischen ihnen beiden, das in ihr das Feuer des Zornes so lange brennen ließ?
    Adryan hob den Stab, holte damit aus und zielte auf Magieres Kopf, doch sie stieß sich ab, sprang direkt auf ihn zu. Wenn Adryan sie verfehlte, würde Magiere ihn in Stücke reißen, und wenn nich t …
    Das Ende des Stabes fuhr nach unten, und Magiere wich ihm aus, ohne langsamer zu werden.
    Leesil machte einen Satz nach vorn, um Magiere den Weg abzuschneiden und sie aufzuhalten. Sein linker Fuß landete auf dem Stab, dessen Ende durch die Wucht des Hiebs im Boden steckte, und mit dem rechten trat er zu und traf Magiere an der Schulter. Sie torkelte zur Seite, und Leesil trat mit seinem ganzen Gewicht auf den Stab. Er brach, und Adryan taumelte zurück, die eine Hälfte des Stabs in den Händen.
    Leesil stand auf beiden Beinen, das schwere Ende des Stabs unter dem einen Fuß. Es fühlte sich dick an, und als er den Blick senkte, sah er das Eisen.
    Als Heranwachsender hatte er kürzere, für eine Hand bestimmte Versionen dieser Waffen gesehe n – Lord Darmouths Männer hatten sie benutzt, um Leute zu vertreiben. Wer nicht unter die Hufe der Pferde geriet, lief Gefahr, dass ihm eine dieser eisenbeschlagenen Keulen den Kopf zertrümmerte.
    Adryan war mit der Absicht hierhergekommen, Magiere zu töten.
    Leesil trat auf sie zu und hob seine Klingen.
    »Verschwinde«, stieß er heiser vor. »Hau ab, wenn du am Leben bleiben willst.«
    Für einen Moment stand Adryan reglos da, mit Kratzern im Gesicht, Hemd und Weste zerrissen und von seinem eigenen Blut befleckt. Leesil sah die Reste einer seltsamen Hoffnung in seinen Augen, und sie verschwanden, als er den zerbrochenen Stab fallen ließ. Er hob die Hand zum Kopf, drehte sich um und floh in den Wald.
    Leesil wandte sich Magiere zu, die durch seinen Tritt gefallen war und gerade wieder aufsprang.
    »Magier e … komm zu dir«, flüsterte er.
    Als sie seine Stimme hörte, ruckte ihr Kopf herum, das Gesicht von Erde beschmutzt.
    Der Blick großer schwarzer Augen richtete sich auf Leesil. Blut klebte an Mund und Zähnen. Auch die Hände waren fleckig und die Finger krumm wie Krallen, dazu bereit, ihn zu packen. Die Nägel ragten ein ganzes Stück über die Fingerkuppen.
    Leesil wusste, dass sie ihn nicht sah. Nicht ih n … nur jemanden , das mögliche Opfer eines Raubtiers.
    »Bitte«, sagte er sanft. »Komm zu mir zurück.«
    Ganz langsam bückte er sich und griff mit der freien Hand nach dem abgebrochenen Stück des Stabes.
    »Magier e … Magiere«, flüsterte er immer wieder.
    Mit nach ihm ausgestreckten Händen blieb sie stehen, und Leesil verharrte ebenfalls.
    Ihr fratzenhaftes Gesicht glättete sich nach und nach, und der Mund schloss sich, bis nur noch die langen Eckzähne zu sehen waren. Aus ihren schwarzen Augen starrte Magiere auf die blutigen Hände und begann zu zittern.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte Leesil. »Lass es vorübergehen.«
    Er richtete sich wieder auf, und Magiere zuckte zusammen. Sie sah ihn. Seine Anspannung wuchs, und er schluckte, als er begriff, wie sie sich fühlen würde, wenn sie wieder zu sich kam.
    Bei seinem Anblick und dem des Blutes an ihren Händen zeichnete sich Entsetzen in ihrem Gesicht ab, während sie noch immer halb

Weitere Kostenlose Bücher